- Pfeffer und Salz
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Himmel oder/und Hölle (kurz HoH, regional auch Pfeffer und Salz genannt) ist ein Fingerspiel, das bei Kindern sehr beliebt ist. Es wird aus einem quadratischen Blatt Papier gefaltet und anschließend in den Farben blau (für Himmel) und rot (für Hölle) so angemalt, dass man, wenn man es öffnet – was über zwei Achsen möglich ist – entweder in den „Himmel“ oder in die „Hölle“ blickt. HoH-Spiele sind besonders in Kindergärten als Bastelarbeiten beliebt, weil sie die motorischen Fähigkeiten (beim Basteln und beim Spielen) der Kinder trainieren.
Dieses Faltspiel ist nicht zu verwechseln mit dem ähnlich klingenden Hüpfspiel Himmel und Hölle.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung des Himmel-oder-Hölle-Spiels
Himmel-oder-Hölle-Spiele sind (in der auf dieser Seite beschriebenen Form) hauptsächlich im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein), sowie in den Benelux-Staaten verbreitet. Andere Formen des Spiels sind im fernen Osten (Japan, Nord- und Südkorea) bekannt.
Größenstandard
Die Standardgröße der Grundfläche eines Himmel-oder-Hölle-Spiels ist durch ein DIN-A4-Blatt definiert, dessen obere Kante – egal, ob linke oder rechte – so nach unten gebogen wird, dass sie bündig mit der Seite des Blattes ist, die zu Beginn der eingebogenen Kante gegenüber lag. Anschließend wird der überstehende Rest des Blattes (alles unterhalb der horizontalen Kante, die sich nun gebildet hat) abgeschnitten. So erhält man eine quadratische Fläche, die als Ausgangsform für ein Himmel-oder-Hölle-Spiel bestens geeignet ist.
Bauanleitung
- Falttechnik
Als Grundlage dient ein quadratisches Blatt Papier. Dessen Ecken werden jeweils bis zur Mitte des Blattes hin gefaltet. Dann dreht man das Blatt so um, dass die Seite mit den zur Mitte hin gefalteten Ecken nach unten schaut. Nun wiederholt man den Vorgang und faltet erneut (die jetzigen) Ecken zur Mitte hin. Anschließend dreht man das Blatt wieder um und faltet es einmal entlang der x-Achse. Dann faltet man es wieder zurück (nur den letzten Schritt) und faltet das Ganze nochmals, diesmal jedoch um die y-Achse. Nun haben sich die „Fingerkammern“ gebildet, die jetzt nur noch „ausgebeult“ werden müssen. Dazu fährt man mit Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger jeweils in eine dieser „Fingerkammern“.
- Bemalung
Man legt das Himmel-oder-Hölle-Spiel zusammen und dreht es auf die Seite, auf der sich die diagonalen Faltlinien befinden. Diese Diagonalen unterteilen das Himmel-oder-Hölle-Spiel in vier gleichschenklige Dreiecke. Nun muss man jeweils die Dreiecke gleich anmalen, die sich einander gegenüberliegen. Als Farben werden üblicherweise blau und rot verwendet. Abschließend fährt man wieder mit den Fingern in die „Fingerkammern“ und fertig ist das Himmel-oder-Hölle-Spiel. Die Qualität hängt von der Genauigkeit beim Falten ab.
Spielidee
Hat man ein fertiges Himmel-oder-Hölle-Spiel zur Hand, benötigt man zum Spielen noch einen Partner. Einer der beiden Spielteilnehmer muss nun das Himmel-oder-Hölle-Spiel benutzen und es zur Mitte schließen. Anschließend muss das Fingerspiel so oft gedreht werden, bis keiner der beiden Spieler mehr weiß, wo Himmel und wo Hölle ist. Derjenige ohne HoH muss nun erraten, ob der andere in den Himmel oder in die Hölle „kommt“. Dann öffnet derjenige mit HoH dasselbe entweder über die x-Achse oder die y-Achse. Ist der so entstandene „Schlund“ blau, komm in den Himmel, der jenige der der rot hat kommt in die Hölle.
Außergewöhnliche Himmel-oder-Hölle-Spiele
Das größte bisher bekannte Himmel-oder-Hölle-Spiel der Welt wurde von zwei österreichischen Gymnasiasten aus Tirol gebaut. Andreas Christian Eller und Matthias Meraner bauten das Fingerspiel aus einer 20,25 m² großen Packpapierfläche zusammen. Für eine so große Grundfläche mussten sie 16 Packpapierbögen mit insgesamt ca. 200 m Klebeband zusammenfügen. Das fertige HoH hat eine Seitenlänge von ca. 2m und eine Höhe von ca. 1,5 m. Aufgrund der überdimensionalen Maße kann das Fingerspiel nur mit der Zusammenarbeit von mindestens fünf Personen gespielt werden. Dabei müssen vier Personen jeweils die vier „Fingerkammern“ des Spiels besetzen. Das Ganze wird im Freundeskreis der beiden Jugendlichen als „Projekt: hoch Hinaus“ bekannt.
Sonstiges
Himmel oder Hölle ist auch der Titel eines autobiografisch gefärbten Films von Wolfgang Murnberger aus dem Jahre 1990.
Weblinks und Quellen
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