- Pfeilwurzel
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Pfeilwurz Maranta arundinacea var. variegatum, panaschiert-blättrige Sorte.
Systematik Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta) Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida) Klasse: Commelinaähnliche (Commelinidae) Ordnung: Ingwerartige (Zingiberales) Familie: Pfeilwurzgewächse (Marantaceae) Gattung: Pfeilwurz Wissenschaftlicher Name Maranta L. Die Gattung der Pfeilwurze (Maranta) gehört zur Pflanzenfamilie der Pfeilwurzgewächse (Marantaceae). Sie umfasst etwa 23 bis 32 Arten, die alle im tropischen Amerika (hier vor allem Brasilien) vorkommen.
Inhaltsverzeichnis
Nutzung
Maranta arundinacea ist die einzige Vertreterin der Gattung, die als Nutzpflanze bekannt ist. Andere Vertreter wie z. B. Maranta leuconeura sind als buntlaubige Zierpflanzen bekannt.
Die Nutzpflanze Maranta arundinacea ist zudem in Florida beheimatet, wird aber hauptsächlich auf den Westindischen Inseln (Jamaika und St. Vincent), in Australien, Südostasien und Südafrika kultiviert. Wichtige Anbauländer sind auch Brasilien und Thailand. Maranta leuconeura ist in mehreren Varietäten in Europa als Zierpflanzen bekannt.
Botanischer Name
Der botanische Name der Gattung Maranta leitet sich von dem im 16. Jahrhundert lebenden italienischen Botaniker, Arzt und Schriftsteller Bartolomeo Maranta ab. Die Ableitung des deutschen Gattungsnamen „Pfeilwurz“ soll auf die Eignung von Inhaltsstoffen der Pflanzenwurzel als Gegenmittel gegen das von Indios eingesetzte Pfeilgift zurückgehen.[1]
Verbreitung
Die Pfeilwurz-Arten kommen vor allem in dem Florenreich der Neotropis (feuchtwarme Tropen bis Subtropen Süd- und Mittelamerikas) vom südlichen Mexiko über die Karibischen Inseln und Zentralamerika bis Südamerika vor. Deutlicher Schwerpunkt der Verbreitung sind die tropischen Regenwälder Brasiliens.
Beschreibung
Pfeilwurze sind aufrecht bis niederliegend wachsende, ausdauernde, krautige Pflanzen. Sie besitzen wie andere Vertreter der Pfeilwurzgewächse ein Rhizom; dieses kann bei der Nutzpflanze Maranta arundinacea bis zu 23 % Stärke enthalten.
Die auffälligen Blätter können in Grün-, Braun- und Rottönen gefärbt sein und weisen z. B. bei Maranta leuconeura zusätzlich eine deutliche hervortretende rote Aderung der Blätter auf. Die bis zu 12 cm langen glattrandigen Blätter sind oval, an der Oberfläche behaart und anfangs eingerollt. Die Blätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert, sie entspringen alle der Basis der Pflanze. Die Blattstiele weisen am Spreitenansatz ein Gelenkpolster auf. Diese spezielle Vorrichtung ist eine Anpassung der Pfeilwurze an ihren natürlichen Standort, das lichtarme Unterholz im tropischen Regenwald. Es ermöglicht die optimale Ausrichtung der Blattspreite an das einfallende Licht während des Tagesverlaufes.
Die endständigen Blütenstände enthalten zur Blütezeit (April bis Mai bei Maranta leuconeura) nur je zwei Blüten. Die Blüten sind zygomorph und dreizählig. Ein Teil der Staubblätter ist unfruchtbar, die Blüten weisen deshalb zwei Staminodien auf. Diese sind auffällig blumenblattartig ausgebildet. Der unterständige Fruchtknoten ist einfächerig und enthält nur einen Samen.
Systematik
Die Pfeilwurze (Maranta) sind die namensgebende Gattung für die Familie der Pfeilwurzgewächse, auch Marantengewächse genannt, (Marantaceae).
Die systematische Einteilung einzelner Arten in die verschiedenen Gattungen der Familie ist teilweise nicht abschließend geklärt oder unklar. Es kann daher in der wissenschaftlichen Literatur zu Mehrfachnennungen von Arten bei verschiedenen Gattungen kommen, so z.B. bei Maranta sanderiana die auch als Calathea sanderiana beschrieben wird.
Bei der Gattung Maranta sind etwa 23 bis 32 Arten bekannt [2]:
- M. amazonica L.Andersson
- M. argentea hort. ex G.Nicholson
- M. arundinacea L. in verschieden Sorten und Formen
- M. bicolor Ker Gawl.
- M. chantrieri hort. ex G.Nicholson
- M. conspicua hort. ex G.Nicholson
- M. divaricata Roscoe
- M. goulletii hort.
- M. iconifera hort.
- M. leuconeura E.Morren in verschiedenen Sorten
- M. nigricans hort.
- M. pohliana Körn.
- M. pycnostachys K.Schum.
- M. sobolifera L.Andersson
- M. splendida Lem.
- M. vittata hort. ex Körn.
Nicht mehr zur Gattung gehören beispielsweise [2]:
- Maranta allouia Aubl. => Calathea allouia (Aubl.) Lindl.
- Maranta bella W.Bull => Calathea bella (W.Bull) Regel
- Maranta galanga L. => Alpinia galanga (L.) Sw.
- Maranta grandis Miq. => Donax canniformis (G.Forst.) K.Schum.
- Maranta jagoriana hort. ex Regel => Stachyphrynium jagorianum (K.Koch) K.Schum.
- Maranta kegeliana hort. ex Regel => Calathea bella (W.Bull) Regel
- Maranta leonia Sander => Calathea leonia (Sander) K.Schum.
- Maranta lindenii hort. ex Linden => Calathea lindeniana Wallis
- Maranta lutea Aubl. => Calathea lutea (Aubl.) Schult.
- Maranta majestica Linden => Calathea majestica (Linden) H.A.Kenn.
- Maranta makoyana (E.Morren) K.Schum. => Calathea makoyana E.Morren
- Maranta malaccensis Burm. f. => Alpinia malaccensis (Burm. f.) Roscoe
- Maranta micans L.Mathieu => Calathea micans (L.Mathieu) Körn.
- Maranta ornata Linden ex Lem. => Calathea ornata (Linden ex Lem.) Körn.
- Maranta porteana (Gris) Horan. => Stromanthe porteana Gris
- Maranta princeps Linden => Calathea majestica (Linden) H.A.Kenn.
- Maranta pruinosa W.Bull ex Regel => Pleiostachya pruinosa (Regel) K.Schum.
- Maranta pulchella Linden ex K.Koch => Calathea pulchella Körn.
- Maranta regalis hort. ex Lem. => Calathea ornata (Linden ex Lem.) Körn.
- Maranta roseopicta Linden => Calathea roseopicta (Linden) Regel
- Maranta sanderiana Sander => Calathea sanderiana (Sander) Gentil
- Maranta tonckat Aubl. => Stromanthe tonckat (Aubl.) Eichler
- Maranta veitchii hort. => Calathea veitchiana Veitch ex Hook. f.
- Maranta wallisii Linden => Calathea wallisii (Linden) Regel
- Maranta warscewiczii L.Mathieu => Calathea warscewiczii (L.Mathieu) Planch. & Linden
Bekannte Vertreter
Ein bekannter Vertreter der Familie ist die Nutzpflanze Maranta arundinacea. Sie wird in unterschiedlichen Ländern der tropischen Breiten zur Gewinnung von Stärkemehl aus ihren Wurzeln kommerziell angebaut.
Als buntlaubige Zierpflanze ist vor allem Maranta leuconeura bekannt. Diese sehr anspruchsvolle Warmhauspflanze wurde bereits im 19. Jahrhundert eingeführt und früher oft in Blumenfenstern kultiviert. Die gartenbauliche Züchtung brachte drei heute noch bedeutende Ziersorten hervor:
- 'Erythroneura': Smaragdgrüne Blätter, weiße und dunkelgrüne Flecken, auffallend rot gefärbte Blattseitenadern, Unterseite blaugrün
- 'Kerchoveana': Blätter groß, smaragdgrün, Unterseite blaugrün, rot gefleckt
- 'Massangeana': Blätter klein, braun gefleckt, Unterseite rot gefärbt.
- 'Fascinator': Hellgrünes Laub mit dunkelgrünen Flecken und auffallend rot gefärbten Blattadern.
Ebenfalls als Zierpflanze verwendet, aber weniger bekannt ist die Art Maranata bicolor.
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ Angabe nach Meyers Konversationslexikon von 1888
- ↑ a b Eintrag bei GRIN.
Literatur
- Alfred Byrd Graf:Tropica - Color Cyclopedia of Exotic Plants and Trees. Roehrs Company, New Jersey 1981 (second edition), ISBN 0-911266-16-x
- Fritz Encke: Kalt- und Warmhauspflanzen. 2. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1987, ISBN 3-8001-6191-5
- Fritz Enke (Hrsg.): Pareys Blumengärtnerei. Beschreibung, Kultur und Verwendung der gesamten gärtnerischen Schmuckpflanzen. 2. Auflage Band 1. Verlag Paul Parey, Berlin 1958
Weblinks
- Beschreibung der Gattung in der Flora of China. (engl.)
- Beschreibung der Gattung in der Flora of North America. (engl.)
- Steckbrief zur Kultur von Maranta leuconeura bei www.kulturberichte.de
- Nutzpflanzendatenbank Universität Marburg - Eintrag Maranta arundinaceae
- Zeichnung mit Rhizome.
- Eintrag bei GRIN.
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