- Pfennigfuchser
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Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Charaktereigenschaft Geiz; für den botanischen Begriff siehe Geiztrieb. - Geiz kommt mit dem Erwerbstrieb darin überein, daß er auf die Vermehrung, mit der Sparsamkeit darin, daß er auf die Erhaltung des Besitzes bedacht ist, unterscheidet sich aber von beiden dadurch, daß jenes Streben nicht wie bei diesen Mittel, sondern, wie bei der Habsucht die Vermehrung und wie bei der Sparsucht die Erhaltung des Besitzes, Selbstzweck ist, daher er wie jene auch unerlaubte Erwerbsmittel nicht scheut, und wie diese auf die Befriedigung auch notwendiger Bedürfnisse Verzicht leistet. Geringerer Grad von Geiz ist die Kargheit, die sich auf das unentbehrliche Maß von Genüssen beschränkt und zur Knickerei wird, wenn sie auch wirkliche Bedürfnisse übersieht, zur Knauserei aber, wenn sie darauf ausgeht, andre auf kleinliche Weise in dem ihnen Gebührenden zu beeinträchtigen oder zu beschädigen. Der höchste Grad des Geizes, wo derselbe das Ehrgefühl des Menschen völlig ertötet und eine niedrige und verächtliche Gesinnungs- und Handlungsweise zuwege gebracht hat, heißt schmutziger Geiz oder Filzigkeit und der ihm Verfallene Geizhals. Eine Musterschilderung des Geizes (als Knauserei) hat Molière in seinem berühmten Lustspiel "L'Avare" gegeben.
- Pantalone - Theaterfigur der italienischen Commedia dell'Arte in enger roter Strumpfhose
- Silas Marner - Engländer, in George Eliots gleichnamigem Roman
- Ebenezer Scrooge - Engländer, Figur bei Charles Dickens (irrtümlich auf den realen Ebenezer Lennox Scroggie gemünzt, der kein Geizkragen war)
- Shylock - jüdischer Venezianer bei William Shakespeare
- Harpagon in Molières „Der Geizige“
- Dagobert Duck (engl. Originalname: Scrooge McDuck) - Entenhausener, der reichste Erpel der Welt, Disneyfigur von Carl Barks
- Entenklemmer
- Furzklemmer (schwäbisch)
- Geizhals, eine Bezeichnung, die sich bereits im 16. Jahrhundert eingebürgert hat
- Geizkragen (19. Jahrhundert)
- Geizknüppel
- Geizknochen
- Geldjüd (Jeldjüdd) (Kölner Mundart)
- Knauser (17. Jahrhundert)
- Knauserer
- Knauserich
- Knicker (17./18. Jahrhundert)
- Krämerseele
- Raffke
- Raffzahn
- Pfennigfuchser, Pfennigsfuchser (auch Fennischfuchser) (18. Jahrhundert)
- Sparsamkeit
- Habgier (Habsucht, Raffgier), Neid, Hauptsünde
- Ehrgeiz, Simple living
- Geiz ist geil, Geiz ist gottlos
Der Ausdruck Geiz (von mittelhochdeutsch gīt[e]: ‚Gier', ‚Habgier') bezeichnet eine zwanghafte oder übertriebene Sparsamkeit, damit verbunden auch den Unwillen, Güter zu teilen.
Nach mancher Ansicht scheint der Terminus Geiz sowohl als Charaktereigenschaft und psychisches Phänomen in der modernen westlichen Gesellschaft als auch als Begriff in der Fachliteratur eher zu verschwinden. Eine Wiederbelebung erfährt der Begriff jedoch mit Slogans wie „Geiz ist geil!“ in Werbekampagnen von Elektronikdiscountern.
Im (katholischen) Christentum gehört die Avaritia, der Geiz, die Habsucht, als zweite zu den sieben Hauptlastern oder -sünden, die als die Wurzeln von Todsünden betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis |
Meyers Konversationslexikon (1888) über den Geiz
Der geizige Mensch
Geizhals nennt man eine Person, die sich mit dem Ausgeben von Geld zurückhält, zuweilen auf Kosten des eigenen Lebensstandards.
Stereotype
Die Stereotype des Geizkragens sind: reich, habgierig, selbst in armseligen Verhältnissen lebend um seine Schätze zu hüten und zu vermehren. International sind die „geizigen“ Schotten und die „sparsamen“ Holländer als Geizhälse verschrien. Innerhalb Deutschlands spricht man gern den protestantischen Schwaben bzw. Preußen dieses Laster zu.
Der Geizhals dient häufig als Propagandaklischee des Kapitalisten, wie es Karikaturen des Ostblocks im Kalten Krieg belegen. Entweder Finanzhaie oder Ausbeuter, auf jeden Fall Geschäftsleute, die einen großen Reichtum aufgehäuft haben und am Schicksal der Armen nicht interessiert sind. (Im Unterschied zum Geizhals wird der Kapitalist hier aber auch noch als Prasser und dekadenter Verschwender hingestellt.) Antisemitische Karikaturen haben Juden als Geizhälse und/oder Kapitalisten porträtiert.
Bekannte Geizige in der Literatur
Bezeichnungen für geizige Menschen
Für Menschen, die durch starken Geiz hervorstechen, haben sich verschiedene Benennungen gebildet:
siehe auch
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