Pfersee

Pfersee
Wappen von Augsburg

Pfersee
Planungsraum von Augsburg

Lage des Planungsraums Pfersee in Augsburg
Koordinaten 48° 22′ 0″ N, 10° 52′ 5″ O48.36666666666710.8680555555567Koordinaten: 48° 22′ 0″ N, 10° 52′ 5″ O
Fläche 4,4 km²
Einwohner 22.698 (1. Jan. 2006)
Bevölkerungsdichte 5159 Einwohner/km²
Postleitzahlen 86150, 86157
Gliederung
Stadtbezirke
Pfersee

Pfersee ist ein Stadtteil im Westen von Augsburg. Er ist der VIII. Planungsraum der Stadt Augsburg und untergliedert sich in drei Stadtbezirke, 15 Rosenau- und Thelottviertel, 16 Pfersee–Süd und 17 Pfersee–Nord.
Bis 1911 war Pfersee eine selbständige Gemeinde. Vor der Eingemeindung musste an der Luitpoldbrücke noch Brückenzoll bezahlt werden. Der Stadtteil hat etwa 22.700 Einwohner und nimmt eine Fläche von 4,4 km² ein.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erstmals wird der Ort 800 n. Chr. erwähnt, vermutlich existiert er aber bereits seit der Römerzeit. Im Mittelalter befand sich das Dorf vor den Toren Augsburgs im Besitz des jeweiligen Augsburger Bischofs und verschiedener Patrizierfamilien. In der Zeit, als Augsburg eine freie Reichsstadt war, gehörte Pfersee zum Herrschaftsgebiet der Markgrafschaft Burgau (Vorderösterreich). Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden hier größere Industriebetriebe, eine der bekanntesten war wohl die Spinnerei, Weberei Pfersee (SWP), Dierig und Bemberg, aber auch die Chemische Fabrik Pfersee. Von 900 Einwohnern im Jahre 1850 wuchs die Bevölkerung auf etwa 11.000 Einwohner Ende 1910. 1911 wurde aus dem Industrievorort Pfersee durch Eingemeindung ein Stadtteil von Augsburg. Seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts verschwindet die Industrie. Von den ursprünglichen Fabriken produziert heute nur noch die Firma Eberle. Während des Nationalsozialismus befand sich hier ein Außenlager des Konzentrationslagers Dachau, welches zur Versorgung der (kriegswichtigen) Industrie mit Zwangsarbeitern bestimmt war. Die Inititave "Denkort" möchte dieses Gebäude als Ort der lebendigen Erinnerung erhalten sehen.


Industriegeschichte

  • Die SWP entstand aus der 1866 gegründeten J. Kraus Buntweberei, durch den allgemeinen Niedergang der Textilindustrie musste auch die SWP 1992 ihre Produktion einstellen, 1993 erfolgte das endgültige Aus des Betriebes.
  • Die Eberle J.N. & Cie. GmbH Kaltwalzwerk Sägenfabrik in der Eberlestrasse wurde 1836 von den Brüdern Johan und Franz Eberle zur Produktion von Laubsägeblättern gegründet. 1847 war die Produktion auf 720.000 Laubsägeblätter im Jahr angestiegen, das junge Unternehmen beschäftigte bereits 10 Mitarbeiter. 1871 wurde bereits ein Umsatz von 50.000 Reichsmark erwirtschaftet.

Der Name

Im 11. Jahrhundert existierten die Bezeichnungen Pherrese, später auch Pherse, Pferse, Pfersen. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde in Urkunden Pferschen, Phersheim, Pfertzen oder Pferschen verwendet.

Der keltische Begriff „Perz“ bedeutet Burg oder Pforte. Die Römer errichteten an Stelle dieser Pforte einen Brückenkopf oder ein Kastell, das demnach auch als „Pforte“ oder „Pfersee“ bezeichnet wurde. Eine Römerstraße führte von Augsburg durch Pfersee nach Stadtbergen.

Die Perzheimwiese in Pfersee hat ihren Name von den Perzheimern, denn Perzheim hießen die mittelalterlichen Besitzer der Pferseer Burg.

Die Herz-Jesu-Kirche

Eine Legende besagt, dass der römische Feldherr Varus, auch Verres genannt, sich nach seiner Niederlage gegen die Germanen im Teutoburger Wald in der Gegend von Pfersee versteckt haben soll und schließlich an einem See erschlagen worden sein. Mit diesem See könnten auch ein Altwasser der Wertach bezeichnet worden sein. Aus Verres-See oder Varus-See könnte der Name Pfersee entstanden sein.

Sehenswürdigkeiten


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pfersee — Pfersee, Dorf im Landgerichte Göggingen des baierischen Kreises Schwaben, an der Wertach; Tuchmanufactur, Brauerei; 1000 Ew …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Pfersee — Pfersee, Dorf im bayr. Regbez. Schwaben, Bezirksamt Augsburg, an der Wertach, in unmittelbarer Nähe von Augsburg, mit dem es durch elektrische Straßenbahn verbunden ist, hat eine kath. Kirche, ein Schloß, bedeutende Anlagen für Spinnerei und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Pfersee — Pfersee, Dorf im bayr. Reg. Bez. Schwaben, bei Augsburg, an der Wertach, (1905) 8589 E., Kneippsche Kuranstalt …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Augsburg-Pfersee-Süd — Pfersee Süd  16. Stadtbezirk von Augsburg …   Deutsch Wikipedia

  • Augsburg-Pfersee-Nord — Pfersee Planungsraum von Augsburg …   Deutsch Wikipedia

  • Augsburg-Pfersee — Pfersee Planungsraum von Augsburg …   Deutsch Wikipedia

  • TSV Pfersee — Augsburg Voller Name Turn und Sportverein Pfersee Augsburg 1885 e. V. Gegründet 1885 …   Deutsch Wikipedia

  • TSV Pfersee Augsburg — Voller Name Turn und Sportverein Pfersee Augsburg 1885 e. V. Gegründet 1885 …   Deutsch Wikipedia

  • Aelia Augusta — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Der Stoinerne Ma — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”