Pfunderer Berge

Pfunderer Berge

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Zillertaler Alpen
Lage der Zillertaler Alpen innerhalb der Ostalpen

Lage der Zillertaler Alpen innerhalb der Ostalpen

Höchster Gipfel Hochfeiler (3.510 m) p2
Lage Salzburg, Tirol, Südtirol
Koordinaten 47° 0′ N, 11° 48′ O4711.87Koordinaten: 47° 0′ N, 11° 48′ O

Die Zillertaler Alpen sind eine Untergruppe der Österreichischen Zentralalpen in den Ostalpen. Anteil haben Österreich mit den Bundesländern Tirol und Salzburg sowie Italien mit der Autonomen Provinz Südtirol. Der Salzburger Anteil beschränkt sich auf einen Zipfel im Nordosten.

Inhaltsverzeichnis

Gletscher

Ab einer Höhe von etwa 2.500 m ü. A. tritt in den nördlichen Zillertaler Alpen verbreitet eine Vergletscherung auf, die aber wegen der Globalen Erderwärmung immer weiter zurückgeht. Im Südtiroler Teil liegen die Gletscher höher und sind kleiner. Einige der höchsten Dreitausender im Hauptkamm können daher von Süden her „eisfrei“ begangen werden.

Entlang des Hauptkamms liegen einige bedeutende Gletscher (von Westen nach Osten):

  • Hintertuxer Gletscher (auch Gefrorene-Wand-Kees genannt)
  • Gliderferner
  • Schlegeiskees
  • Waxeggkees
  • Nöfesferner
  • Hornkees
  • Schwarzensteinkees
  • Floitenkees
  • Löfflerkees
  • Stillupkees

Benachbarte Gebirgsgruppen

Die Zillertaler Alpen grenzen an die folgenden anderen Gebirgsgruppen der Alpen:

Umgrenzung

Im Osten bildet das Krimmler Achental die Grenze von Krimml bis zur Birnlücke. Im Südosten verläuft die Grenze von der Birnlücke entlang des Ahrntals und des Tauferer Tals bis Bruneck im Pustertal. Die Grenze im Süden wird vom Pustertal gebildet von Bruneck entlang der Rienz flussabwärts bis zur Einmündung in die Eisack. Im Westen verläuft die Grenze entlang des Eisacktals von der Einmündung der Riens in die Eisack flussaufwärts bis zum Brennerpass. Von dort geht es abwärts durch das Wipptal bis zur Einmündung des Schmirnbachs. Die Grenze im Norden verläuft von Sankt Jodok im Wipptal entlang des Schmirntals und des Kaserer Tals zum Tuxer Joch. Von dort geht es entlang des Tuxertals bis Mayrhofen und entlang des Zillertals flussabwärts bis Zell am Ziller. Anschließend verläuft die Grenze entlang des Gerlostals über den Gerlospass und entlang der Salzach bis zur Einmündung der Krimmler Ache.

Die Birnlücke verbindet die Zillertaler Alpen mit der Venedigergruppe. Der Brennerpass stellt die Verbindung mit den Stubaier Alpen her. Das Tuxer Joch verbindet die Zillertaler Alpen mit den Tuxer Alpen.

Der Hauptkamm mit den höchsten Gipfeln der Zillertaler Alpen verläuft in ost-westlicher Richtung. Die Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich folgt seit 1919 diesem Verlauf. Östlichster Punkt der Zillertaler Alpen ist die Birnlücke mit 2.665 m ü. A. Höhe. Westlichster Punkt des Hauptkamms ist der Brennerpass.

Die Zillertaler Alpen bestehen hauptsächlich aus Granitgneis (Zentralgneis des Zillertaler Kerns) und Gesteinen der Tauernschieferhülle. Die Hochtäler, bezeichnet als Gründe, werden mit Stauseen zur Erzeugung von Elektrizität per Wasserkraft genutzt, zur Versorgung und den zukünftigen Export von Trinkwasser. Das Gebiet der Zillertaler Alpen ist als Naturpark unter Schutz gestellt, da hier bedrohte Tier- und Pflanzenarten noch heimisch sind.

Untergruppen

Der Große Löffler (3376 m) gesehen vom Gigalitz

Die Zillertaler Alpen werden in die folgenden Untergruppen unterteilt:

  • Tuxer Kamm
  • Zillertaler Hauptkamm und Seitenkämme
    Eine weitere Unterteilung erfolgt in: Hauptkamm, Hochstellerkamm, Greinerkamm, Mörchen- und Igentkamm, Floitenkamm, Ahornkamm, Riblerkamm, Magnerkamm.
  • Reichenspitzgruppe und östliche Zillerkämme
    Eine weitere Unterteilung erfolgt in: Reichenspitzkamm, Gerloskamm, Schönachkamm, Wimmerkamm, Schwarzachkamm, Zillerkamm, Klockerkarstock.
  • Pfunderer Berge
    Eine weitere Unterteilung erfolgt in: Kreuzspitzkamm, Plattspitzkamm, Wurmaulkamm, Grubbachkamm, Mühlwalder Kamm.

Bedeutende Erhebungen sind:

Historische Karte der zentralen Zillertaler Alpen mit Besteigungsrouten, 1880er Jahre

Erforschung und Erschließungsgeschichte

Die erste überlieferte wissenschaftlich-geografische Darstellung der Zillertaler Alpen erschien im Atlas Tyrolensis von Peter Anich und Blasius Hueber aus dem Jahr 1774. Dort tauchten bereits die Namen mehrerer hoher Berge auf, die jedoch erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts bestiegen und vermessen wurden. Die erste Beschreibung der Zemmgrundgletscher, Waxegg-, Horn- und Schwarzensteinkees, stammt von Franz von Paula Schrank und Karl von Moll, die 1783 eine Exkursion in den hochalpinen Bereich der Zillertaler Alpen unternahmen und ihre Erkenntnisse in den Naturhistorische(n) Briefe(n) über Oestreich, Salzburg, Passau und Berchtesgaden 1785 veröffentlichten. Auf Anregung von Erzherzog Johann bereiste um 1800 der Mineraloge Gebhard das wegen seiner Mineralienvorkommen seit langem bekannte Gebiet um den Großen Greiner, einem bis 3200 Meter hohen Bergkamm zwischen Schlegeis- und Zemmgrund. Doch alle diese und auch weiteren wissenschaftlichen Exkursionen hatten vordergründig nie eine Besteigung der Gipfel zum Ziel.

Erst am 1. September 1840 begann die Epoche, die später als Klassischer Alpinismus bezeichnet wurde. Am diesem Tag bestieg Peter Carl Thurwieser die 2976 Meter hohe Ahornspitze bei Mayrhofen. 1843 folgte die Besteigung des Großen Löfflers und des 2767 Meter hohen Dristners, oberhalb von Ginzling, durch den Bergrat Markus Vincent Lipold. In der Folge wurden zahlreiche weitere Begehungen unternommen, das touristische Interesse war geweckt worden. In den Jahren 1852 bis 54 erkannte das Militär die Notwendigkeit genauer Karten und begann eine großangelegte Vermessung, auch Triangulation genannt. Zahlreiche Zwei- und Dreitausender des Zillertaler Hauptkamms wurden mit Vermessungsstangen versehen.

Die nächste Periode, die wieder touristisch geprägt war und bis etwa 1866 dauerte, leiteten 1858 die Alpinisten Paul Grohmann und Anton von Ruthner ein. Davor, 1856, gelang nur eine bedeutende Erstbesteigung auf die Reichenspitze (3303 m) durch einen anonym gebliebenen Bauer aus Prettau. In den Sommern zwischen 1865 und 67 bezwang Paul Grohmann den Hochfeiler und den Olperer, Ruthner war in den Zillertaler Alpen dagegen nur am Schwarzenstein erfolgreich, sein Verdienst liegt jedoch vor allem in seinen kartografischen Arbeiten und, zusammen mit Grohmann, in der Gründung des Oesterreichischen Alpenvereins am 19. November 1862.

1865 erschienen die englischen Alpinisten G. H. Fox, Douglas William Freshfield und Francis Fox Tuckett mit ihren Bergführern François Devouassoud und Peter Michel in den Zillertaler Alpen und bestiegen erstmalig den Großen Möseler. Eine zweite englische Unternehmung im Jahr 1872 mit W. H. Hudson, C. Taylor und R. Pendlebury führte zur ersten in der Literatur anerkannten Besteigung des Turnerkamps. 1867 führte Carl Sonklar in dem Gebiet umfangreiche Vermessungsarbeiten durch.

Nach der Gründung des Alpenvereins setzte eine verstärkte weitere touristische Erschließung der Zillertaler Alpen mit der Anlage von Wegen und dem Bau von Schutzhütten ein. Zunächst begann die Sektion Berlin im Jahr 1879 mit dem Bau der Berliner Hütte, die Sektion Prag folgte 1881 mit der Olpererhütte und mit dem 1930 fertiggestellten Friesenberghaus endete die Hüttenbautätigkeit. Mit der Fertigstellung der Zillertalbahn im Sommer 1902 wurden die Zillertaler Alpen für Reisende aus ganz Europa leicht erreichbar, ein wirtschaftlicher Aufschwung, besonders im touristischen Bereich, hält bis heute an.[1]

Hütten

Fern-/Weitwanderwege

Die touristische Erschließung der Zillertaler Alpen begann erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die Schutzhütten und Wege durch den Alpenverein gebaut wurden. Vorher waren durch die langen Anstiegswege Erstbesteigungen gewisse Grenzen gesetzt. Heute sind die Zillertaler Alpen völlig erschlossen. Der größte Teil der Bevölkerung lebt vom Fremdenverkehr. Das ganze Gebiet ist von einer großen Zahl von Wanderwegen durchzogen. Internationale und österreichische Fernwanderwege führen durch die Zillertaler Alpen.

Eine Auswahl der Wege:

Hochalpine Höhenwege:

Literatur und Kartenmaterial

  • Carl Diener: Die Zillerthaler Gruppe, in Die Erschließung der Ostalpen Redaktion Eduard Richter, III. Band, Seite 3 ff, Berlin 1894
  • F. von Paula Schrank und K. von Moll: Naturhistorische Briefe über Oestreich, Salzburg, Passau und Berchtesgaden, I. Band, Seiten 75 bis 134, Salzburg 1785
  • Peter Anich, Blasius Hueber: Atlas Tyrolensis, Wien 1774
  • Alpenvereinskarten 1:25.000, Blätter 35/1, 35/2 und 35/3 für den zentralen Teil der Zillertaler Alpen

Einzelnachweis

  1. http://www.tirolwerbung.at/scms/media.php/12795/Gesch%C3%A4ftsbericht%202007.pdf

Weblinks


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