Phalanger maculatus

Phalanger maculatus
Tüpfelkuskus

Tüpfelkuskus (Spilocuscus maculatus)

Systematik
Unterklasse: Beuteltiere (Marsupialia)
Überordnung: Australidelphia
Ordnung: Diprotodontia
Familie: Kletterbeutler (Phalangeridae)
Gattung: Tüpfelkuskus (Spilocuscus)
Art: Tüpfelkuskus
Wissenschaftlicher Name
Spilocuscus maculatus
(Desmarest) 1818

Der Eigentliche Tüpfelkuskus (Spilocuscus maculatus) ist ein behäbiges Beuteltier aus der Gattung der Tüpfelkuskus innerhalb der Familie der Kletterbeutler (Phalangeridae), das überwiegend in feuchten Wäldern Nordqueenslands in Australien und Neuguineas wohnt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Kopf

Der Tüpfelkuskus hat ein rundes Gesicht mit kleinen Ohren, welche fast vollständig vom Fell verborgen sind. Seine großen, scharfen Augen scheinen verwundert zu blicken. Sie stehen leicht heraus; ein kleiner Augapfelkreis ist immer sichtbar. Die Pupillen sind dünn und stehen vertikal.

Fell

Sein buntes, uneinheitliches Fell sticht meist sofort ins Auge. Es kann je nach Alter, Gesundheitszustand und Örtlichkeit variieren. Charakteristisch sind seine typischen Flecken auf den Flanken und dem Rücken des Männchen. Sie befinden sich zwischen den Oberarmen und dem Schwanzansatz. Die Form der Flecken kann an Gepardenfell, oder auch an Schmutzspritzer erinnern.

Länge & Gewicht

Seine Kopf-Rumpf-Länge kann zwischen 34 und 65 cm schwanken. Sein Schwanz ist meistens ein oder zwei cm kürzer. Das Gewicht kann von 1,5 bis zu 6 kg reichen. Solche ungewöhnlichen Gewichtsunterschiede sind durch Ernährungsmöglichkeit und Körperlänge erklärbar.

Verhalten

Er bewegt sich nur sehr langsam und behäbig und hält sich an Ästen mit seinen leicht gefurchten Sohlen und seinen Greifzehen fest. Der dicke, wollige Schwanz rollt sich dabei um den Stamm. Er ist am Ende unbeharrt und schuppig und kann als fünftes Gliedmaß benutzt werden, um Gegenstände zu greifen oder sich an Ästen festzuhalten.

Eine Zeit lang wurde der Kuskus in Reiseberichten aus Australien als Affe beschrieben, und verschiedene Berichte über ihn und sein Verhalten machten die Runde. Doch seine Fortbewegungsweise ist alles andere als affenartig, sondern eher mit der des Loris vergleichbar.

Lebensweise

Der nachtaktive Tüpfelkuskus ist ein einzelgängerischer Baumbewohner. Er frisst und schläft ausschließlich allein. Den Tag verbringt er zusammengerollt in einer Astgabel des Tropenwalds. Sobald die Dämmerung hereinbricht, wacht er auf und begibt sich auf Nahrungssuche. Er verbringt praktisch sein ganzen Leben auf Bäumen. Begegnet er einem Artgenossen, ohne dass er zur Paarung bereit ist, kommt es zu einem aggressiven Dialog mit Brumm- und Belltönen.

Seine Lebenserwartung liegt in Freiheit bei 11 Jahren, in Gefangenschaft bei bis zu 17 Jahren.

Vorkommen

Der Lebensraum des Tüpfelkuskus

Tüpfelkuskus kommen in Wäldern auf Neuguinea und vorgelagerten Inseln, den Molukken sowie auf der Kap-York-Halbinsel in Nordqueensland (Australien) vor.

Es herrscht unter Fachleuten die Meinung, dass sich die Tüpfelkuskuspopulationen auf der Kap York-Halbinsel aus Tieren entwickelte, die vor Jahrtausenden vom Festland auf einer Art Pflanzenteppich angeschwemmt wurden.

Nahrung

Zur Nahrung der Tüpfelkuskus gehören Blätter, Blüten, Früchte und manchmal auch Baumrinde. Dank ihrers starken Verdauungssystems und ihrer Zähne können sie auch Insekten, kleine Säugetiere, Reptilien, Vögel und deren Eier verdauen. Um Tiere zu fangen, muss er aus dem Hinterhalt angreifen, da er ziemlich langsam ist. Dazu schleicht er sich an sein Opfer an und schlägt mit seinen scharfen Vorderzehen kräftig zu. Normalerweise braucht er nach solch einem Schlag nicht mehr mit Gegenwehr rechnen.

Fortpflanzung

Der Tüpfelkuskus kennt keine feste Paarungszeit. Meistens paaren sie sich einige Wochen später, nachdem die letzten Jungtiere die Mutter verlassen haben. Nach dem Geschlechtsakt trennt sich das Paar. 13 Tage später werden 1 oder 2 Jungen geboren. Zu diesem Zeitpunkt sind sie, wie für Beuteltiere üblich, noch ziemlich unterentwickelt, nackt und sehr klein.

Nachdem sie in den nach vorne geöffneten Beutel ihrer Mutter geklettert sind, saugen sie sich an einer der vier Zitzen fest. Diese schwillt an und wird so groß, dass das Junge sie nicht ausspucken kann. Nach sechs Monaten verlassen die Jungtiere wieder den Beutel, um sich an dem Rücken ihrer Mutter festzukrallen. Nach der Beendigung ihres siebten Lebensmonats sind diese voll entwöhnt und nicht mehr von ihrer Mutter abhängig. Bis zu diesem Zeitpunkt hat ihr Fell mehrmals die Farben gewechselt. Mit einem Jahr sind die Jungen schließlich geschlechtsreif.

Bedrohung

Zu den natürlichen Feinden gehören Greifvögel wie die seltene Salomoneneule und große Schlangen. Außer seiner guten Tarnung hat er keine Verteidigungsmöglichkeit gegen Raubtiere. Allerdings sind nur wenige Beobachtungen bekannt, wonach ein Tüpfelkuskus als Beutetier sein Leben verlor.

Einen weitaus schlimmeren Feind stellt der Mensch dar, der ihn wegen seines wolligen, dicken Fells und seines Fleisches jagt. Manche Einheimischen scheuen weder die mühsame Kletterei auf seinen Schlafbaum um ihn dort zu fangen, noch den übelriechenden, moschusartigen Geruch, den er verströmt, sobald man ihn anfasst.

Im Gegensatz zu anderen Kletterbeutlern, die durch exzessive Jagd und die Zerstörung ihres Lebensraums gefährdet sind, steht der Tüpfelkuskus nicht auf der Liste bedrohter Arten.

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