- Phasmatodea
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Gespenstschrecken Malaiische Riesengespenstschrecke (Heteropteryx dilatata)
Systematik Unterstamm: Tracheentiere (Tracheata) Überklasse: Sechsfüßer (Hexapoda) Klasse: Insekten (Insecta) Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota) Überordnung: Neuflügler (Neoptera) Ordnung: Gespenstschrecken Wissenschaftlicher Name Phasmatodea Jacobson & Bianchi, 1902 Unterordnungen - Agathemerodea
- Timematodea
- Verophasmatodea
Die Gespenstschrecken oder Phasmiden (Phasmatodea, auch Phamsida) sind eine Ordnung der Insekten. Zur Zeit (Stand Ende 2008) sind mehr als 3.500 gültige Arten bekannt,[1] davon allein etwa 1000 seit dem Jahr 2000 neu beschriebene.[2] Fast alle leben in tropischen und subtropischen Gebieten, vor allem in der orientalischen Region.
Inhaltsverzeichnis
Namensgebung
Den Namen Gespenstschrecken, vom wissenschaftlichen Namen Phasmatodea (griechisch: Phasma = Gespenst) abgeleitet, erhielten diese Insekten aufgrund ihres Aussehens. Je nach Körperform und Größe werden bestimmte Arten auch „Stabschrecken“, „Wandelnde Blätter“ oder „Wandelnde Äste“ genannt,[3] wobei nur die Wandelnden Blätter eine taxonomische Einheit bilden, nämlich die Phyllioidea. Vielfach werden Gespenstschrecken in der deutschen Sprache aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu den Heuschrecken auch „Stabheuschrecken“ genannt, obwohl sie zu verschiedenen (wenn auch nah verwandten) Ordnungen gehören. Letztendlich gehören diese Insekten nicht einmal zu den Schrecken im wörtlichen Sinn (= Springer), da sie nicht springen können und zur Fortbewegung meist nur bedächtig wandeln.[3]
Auch bei der wissenschaftlichen Bezeichnung der Ordnung herrscht Uneinigkeit. Während einige Autoren hier stets von Phasmatodea sprechen, verwenden andere den Namen Phasmida, wobei die jeweils andere Bezeichnung zum Synonym erklärt wird wird.[1][4]
Merkmale
Die Körperlänge von Gespenstschrecken-Arten kann zwischen 15 und 328 Millimetern betragen.[5] So gilt die erst im Jahre 2008 von Philip Bragg beschriebenen Art Phobaeticus chani mit einer Körperlänge von 328 Millimetern und einer Gesamtlänge von 570 Millimetern nicht nur als längste Gespenstschrecke, sondern auch als das längste lebende Insekt.[6][7] Die Grundfarbe von Gespenstschrecken ist meist braun oder grün, wobei neben allen Übergängen auch weiße, gelbe, rote, blaue und schwarze Körperzeichnungen auftreten können. Zu den farbigsten Vertretern gehört die Australische Riesenstabschrecke (Eurycnema goliath).
Die Gespenstschrecken können extrem lange und dünne (Stabschrecken), blattartig verbreiterte (Wandelnde Blätter) oder anders geformte Körper haben. Mit ihrer Körperform ahmen sie stets Pflanzenteile, wie Stängel, Äste oder Blätter in ihrer Umgebung nach (Phytomimese). Mit Hilfe dieser Tarnung sind sie insbesondere für ihre Fressfeinde nur schwer zu entdecken. Die Beine sind im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Langfühlerschrecken und den Kurzfühlerschrecken, also den Heuschrecken, nicht zu Sprungbeinen umgebildet.
Ihre Antennen können in der Länge und der Anzahl der Glieder sehr stark variieren. Das Spektrum reicht von sehr kurzen Antennen mit acht Gliedern bis hin zu langen Antennen mit etwa 100 Gliedern. Die Facettenaugen sind meist klein. Bei einigen Arten sind zwischen diesen noch bis zu drei Einzelocellen zu finden (wie bei den Männchen der Wandelnden Blätter).
Die Vorderbrust (Pronotum) der Tiere ist stets sehr kurz. Der Hinterleib (Abdomen) besteht aus elf Gliedern, wobei das erste immer mit dem letzten Brustsegment (Metanotum) verwachsen ist, was auf der Rückenseite in den meisten Fällen an einer entsprechenden Fuge zu erkennen ist, während auf der Bauchseite eine nahtlose Verschmelzung vorliegt. Die Rückenplatte (Tergit) des elften Analsegments ist stark zurückgebildet und wird Epiproct oder Supraanalplatte genannt. Auf ihrer ventralen Seite haben die paarigen Paraprocten ihren Ursprung, neben welchen die Cerci entspringen. Die Cerci dienen als Tast- oder Klammerorgane bei der Paarung oder Eiablage. Bei den Männchen einiger Vertreter sind Dornenfelder auf dem ventralen Epiproct oder zu Klammerorganen umgebildete, nach ventral gebogene Ränder der zehnten Rückenplatte zum Fixieren des Weibchens bei der Paarung vorhanden. Außerdem findet sich unter dem zehnten Tergum bei vielen Arten eine Platte mit nach hinten gerichtetem Haken (Vomer), welche zum Verankern am siebten Abdominalsternum des Weibchens dient. Das Abdomen besteht auf der ventralen Seite bei den Männchen aus nur neun und bei den Weibchen aus acht Bauchplatten (Sterna). Das achte Sternum der Weibchen ist oft vergrößert und wird als Subgenitalplatte oder Operculum bezeichnet. Es verdeckt die Geschlechtsorgane einschließlich des aus Anhängen des achten und neunten Abdominalsegments bestehenden Ovipositors. Der Ovipositor ist somit nicht wie bei den Langfühlerschrecken der Legestachel. Dieser wird bei vielen Arten als sekundärer Legestachel auf der Bauchseite aus dem Operculum und auf der Rückenseite entweder aus dem verlängerten Epiproct (beispielsweise bei den Heteropterygidae) oder dem verlängerten zehnten Abdominaltergum (beispielsweise bei den Eurycanthinae) gebildet.
Gespenstschrecken gehören zwar zu den Fluginsekten (Pterygota), bei denen die Imagines am Meso- und Metanotum je ein Paar Flügel haben, können aber auch ungeflügelt oder unvollständig geflügelt sein. Neben Vertretern mit Vorder- und Hinterflügeln gibt es auch viele mit reduzierten Vorderflügeln und solche mit fehlenden Hinterflügeln. Sind Vorderflügel vorhanden, sind sie stets als Tegmina ausgebildet, also vollständig sklerotisiert und mit erkennbarer Aderung. Sie können sehr klein sein (wie z. B. bei Pseudophasma acanthonotum) oder auch so groß wie der Hinterleib (wie z. B. bei den Weibchen der Wandelnden Blätter). Wenn Hinterflügel vorhanden sind, können diese komplett häutig, also wenig sklerotisiert sein oder sie haben ein stärker sklerotisiertes Costalfeld, welches ähnlich den Elytren der Käfer das Abdomen bedeckt. Ihr hinterer Bereich, das Analfeld, ist stets häutig und ermöglicht einigen Arten, zu fliegen. Dieser Flügelaufbau ist vergleichbar mit dem der Hemielytren der Wanzen. Sind Flügel vorhanden, können diese entweder zum Fliegen dienen, die Mimese ergänzen oder werden in die Feindabwehr miteinbezogen (Abwehrstridulation, Zeigen von grellen Farben oder Vergrößern des Körperumrisses).
Verhaltensweise
Alle Gespenstschrecken sind Pflanzenfresser. Sie wandeln zur Nahrungsaufnahme meist nur bedächtig auf den Nahrungspflanzen umher. Vorwiegend sind sie nachtaktiv und bleiben tagsüber am gleichen Ort.[3] Viele Arten verharren selbst bei Berührung und unternehmen keine Flucht- oder Gegenwehrversuche.[3] Einige Vertreter lassen sich einfach mit längs angelegten Beinen fallen und verharren dann in dieser Schreckstarre am Boden. Andere setzen sich aktiv gegen Fressfeinde zur Wehr, indem sie ihre Flügel aufspannen, um größer zu erscheinen oder Warnfarben zu zeigen, erzeugen Geräusche (Abwehrstridulation) mit den Flügeln oder den Fühlern oder schlagen mit den Beinen nach Feinden. Dazu strecken sie ihre Hinterbeine aufgeklappt in die Luft und verharren, bis sich der Feind nähert. Dann schlagen sie Schenkel und Schienen ihrer Hinterbeine zusammen und üben Druck auf ihren Feind aus, was bei größeren Tieren durch Dornen an den Hinterbeinen recht schmerzhaft sein kann. Diesen Vorgang wiederholen sie in unregelmäßigen Abständen.
Zusätzlich zu ihrem Aussehen tarnen sich einige Gespenstschrecken durch bestimmte Verhaltensweisen vor ihren Fressfeinden. So schaukeln viele Vertreter bei der Fortbewegung hin und her, um dadurch sich im Wind bewegende Pflanzenteile nachzuahmen. Einige Gespenstschrecken sind in der Lage, durch Hormonausschüttungen ihre tagsüber hellere Farbe in der Nacht in eine dunklere zu ändern (physiologischer Farbwechsel).[3] Durch die Wirkung der Hormone können sich orange-rote Farbkörnchen in den Farbzellen der Haut zusammenballen beziehungsweise ausdehnen und erzeugen dadurch den Farbwechsel.[3]
Um Fressfeinden zu entkommen, können viele Arten einzelne Extremitäten an dafür vorgesehenen Bruchstellen zwischen Schenkel und Schenkelring abwerfen (Autotomie) und diese bei der nächsten Häutung teilweise wieder ersetzen (Regeneration).[3] Vor allem bei Stabschrecken, insbesondere bei deren Nymphen, ist dieses Verhalten zu beobachten.
Fortpflanzung
Gespenstschrecken sind hemimetabole Insekten. Eine großer Teil der Arten ist zur jungfräulichen Fortpflanzung fähig (fakultative Parthenogenese).[3] Sie sind folglich nicht auf Männchen angewiesen; eine Befruchtung ist nicht erforderlich.
Findet geschlechtliche Fortpflanzung statt, steigt das Männchen auf das Weibchen, wobei es oft das hintere Abdomen des Weibchens mit den zangenförmigen oder klammerartigen Cerci oder dem Vomer beziehungsweise anderen Strukturen fixiert. Dann schiebt das Männchen seine äußeren Geschlechtsorgane unter die Subgenitalplatte des Weibchens. Dort wird ein oft rundlicher, mit einer Ableitungsröhre versehener Samenträger (Spermatophore) deponiert, welcher erst nach seiner Entleerung abgeworfen wird. Die darin enthaltenen Spermien werden vom Weibchen in der Samentasche (Receptaculum seminis) bis zur Befruchtung des jeweils heranreifenden Eies gespeichert. Bei manchen Arten, wie den Vertretern der Gattungen Anisomorpha und Peruphasma, lassen sich die Männchen über Wochen oder gar den Rest ihres Lebens von den Weibchen tragen. Entsprechend häufig oder langwierig sind die Kopulationen. Bei Anisomorpha monstrosa und Malacomorpha guamuhayaense wurden Männchen bei Paarungen mit subadulten Weibchen beobachtet, die nach der Imaginalhäutung noch einige Zeit weiter mit der Exuvie kopulierten.[8]
Die Eier der Gespenstschrecken unterscheiden sich meist so stark von einander, dass sie zur Bestimmung der Arten besser geeignet sind als die Tiere selbst. Schon die äußere Hülle, das Exochorion, hat oft eine sehr charakteristische Form und Oberfläche. Das gleiche gilt für die Mikropylarplatte, eine Fläche auf der dorsalen Seite der Eier auf der sich die Mikropyle befindet. Diese entspricht der Eintrittsstelle des Spermiums. Außerdem befindet sich am vorderen Pol der Eier der Deckel (Operculum), welcher von der schlüpfenden Nymphe aufgedrückt wird. Auf diesem wiederum sitzt bei den Eiern vieler Arten ein mehr oder weniger auffälliges Capitulum.[2]
Die Länge der Eier wird vom Operculumrand zum gegenüber liegenden Pol gemessen. Die Breite wird in der Dorsal- und die Höhe in der Lateralansicht ermittelt. Steht das Operculum nicht im rechten Winkel zur Längsachse, sondern sitzt schräg auf dem Ei, wird diese Abweichung als Opercularwinkel bezeichnet und kann ebenfalls zur Artbestimmung herangezogen werden.[9]
Die Eier werden meist einzeln abgelegt. Dabei lassen die Weibchen diese entweder zu Boden fallen, kleben sie an oder legen sie mittels eines Legebohrers (Ovipositor) in den Boden ab. Die Entwicklungsdauer der Embryos im Ei beträgt je nach Art etwa drei bis zwölf Monate, die der Nymphen drei bis zwölf Monate. Die Weibchen leben meist länger als die Männchen, nämlich zwischen drei Monaten und einem Jahr. Das höchste registrierte Alter erreichte ein Wildfangweibchen von Haaniella scabra aus Sabah (Borneo), das Oskar V. Conle mehr als fünf Jahre hielt.[10] Die Männchen werden meist nur drei bis fünf Monate alt; die einiger Wandelnder Blätter leben nur einen knappen Monat.[2]
Systematik
Äußere Systematik
Die Stellung der Phasmatodea innerhalb der Überordnung der Neuflügler (Neoptera) ist sehr umstritten. Sie werden in dieser Überordnung zwar stets den Polyneoptera, einer systematisch noch ungeklärten Gruppe zugeordnet, aber ihre weitere Einordnung variiert ebenso wie die der anderen hier platzierten Ordnungen. Aus phylogenetischer Sicht werden bei den Polyneoptera die Phasmatomorpha und die Orthopteromorpha unterschieden:[4]
Polyneoptera ├── Orthopteromorpha │ │ ├── Grylloblattiformia │ │ │ │ ├── Grylloblattodea o. Notoptera (Grillenschaben) │ │ │ │ │ └── Dermaptera (Ohrwürmer) │ │ │ ├── Oothecariformia │ │ │ │ ├── Mantodea (Fangschrecken) │ │ │ │ │ └── Blattodea (Schaben) │ │ │ │ ├── = Isoptera (Termiten) │ │ └── ? Zoraptera (Bodenläuse) │ │ │ └── Orthopteriformia │ │ ├── Mantophasmatodea (Gladiatorschrecken) │ │ │ ├── Ensifera (Langfühlerschrecken) │ │ │ └── Caelifera (Kurzfühlerschrecken) │ └── Phasmatomorpha ├── Plecopteriformia │ │ ├── Plecoptera (Steinfliegen) │ │ │ ├── Timematodea (Timemas) │ │ │ └── Embioptera (Tarsenspinner) │ └── Phasmatiformia └── Phasmatodea (Gespenstschrecken)
Alternativ ist auch die folgende Systematik zu finden (Siehe auch Systematik der Insekten), welche die Neuflügler (Neoptera) in Paurometabola und Eumetabola aufteilt. Nach dieser Einteilung gehören die Gespenstschrecken zu den Paurometabola. Allerdings ist ihre Position innerhalb dieser Gruppe umstritten und wird aktuell diskutiert (hier am Fragezeichen „?“ zu erkennen):[11]
Paurometabola ├── Plecopteroida │ │ ├── Plecoptera (Steinfliegen) │ │ │ └── Embioptera (Tarsenspinner) │ └── Orthopteromorpha ├── Blattoptriaformes │ │ ├── ? Notoptera o. Grylloblattodea (Grillenschaben) │ │ │ └── N.N. │ │ ├── Dermatera (Ohrwürmer) │ │ │ └── Blattopteroida │ │ ├── Mantodea (Fangschrecken) │ │ │ └── Blattodea │ │ ├── Blattariae (Schaben) │ │ │ └── Isoptera (Termiten) │ └── Orthopteroida ├── ? Ensifera (Langfühlerschrecken) │ ├── ? Caelifera (Kurzfühlerschrecken) │ ├── ? Phasmatodea (Gespenstschrecken) │ └── ? Mantophasmatodea (Gladiatorschrecken)
Innere Systematik
Die Systematik der Gespenstschrecken unterliegt häufigen Änderungen und ist teilweise sehr umstritten. Dies ist unter anderem darin begründet, dass ständig neue Arten gefunden und bearbeitet werden. Durchschnittlich gibt es etwa einhundert Neubeschreibungen pro Jahr. Die unter anderem daraus resultierenden Erkenntnisse schlagen sich in häufigen Revisionen nieder. Eine der umfassensten war die 2004 von Oliver Zompro veröffentlichte Arbeit.[12] Allein im Jahr 2008 gab es weitere zwei größere Arbeiten, die neben der Aufstellung neuer Taxa bis in die Ebene der Unterfamilien, auch die Neuzuordnung vieler Taxa bis in die Ebene der Familien zur Folge hatten.[13][14] Die hier bis auf Tribus-Ebene dargestellte Systematik folgt der Taxonomischen Datenbank der Gespenstschrecken (Stand Ende 2008) und berücksichtigt diese Änderungen bereits:[1]
Unterordnung Agathemerodea
- Agathemeridae Bradler, 2003
- Agathemerinae Bradler, 2003
- Agathemerini Bradler, 2003
- Agathemerinae Bradler, 2003
Unterordnung Timematodea Parker, 1982
- Timematidae Caudell, 1903
- Timematinae Caudell, 1903
- Timematini Caudell, 1903
- Timematinae Caudell, 1903
Unterordnung Verophasmatodea
Teilordnung Anareolatae Redtenbacher, 1906
- Diapheromeridae Kirby, 1904
- Diapheromerinae Kirby, 1904
- Necrosciinae Brunner von Wattenwyl, 1893
(Syn. = Candaulae)- Necrosciini Brunner von Wattenwyl, 1893
- Pachymorphinae Brunner von Wattenwyl, 1893
(Syn. = Pachymorphae Brunner von Wattenwyl, 1893)- Gratidiini Cliquennois, 2004
- Hemipachymorphini Günther, 1953
- Pachymorphini Brunner von Wattenwyl, 1893
- Palophinae Kirby, 1896
- Palophini Kirby, 1896
- Phasmatidae Gray, G. R., 1835
(Syn. = Phasmidae Gray,G.R., 1833)- Cladomorphinae Brunner von Wattenwyl, 1893
(Syn. = Bacterinae = Phibalosomini Redtenbacher, 1908)- Baculini Günther, 1953
- Cladomorphini Brunner von Wattenwyl, 1893
- Cladoxerini Karny, 1923
- Cranidiini Günther, 1953
- Clitumninae Brunner von Wattenwyl, 1893
- Eurycanthinae Brunner von Wattenwyl, 1893
- Eurycanthini Brunner von Wattenwyl, 1893
- Extatosomatinae Sellick, 1997
- Extatosomatini Sellick, 1997
- Lonchodinae Brunner von Wattenwyl, 1893
(Syn. = Prisomerinae Karny, 1923)- Lonchodini Brunner von Wattenwyl, 1893
(Syn. = Menexenini) - Neohiraseini Hennemann & Conle, 2008
- Lonchodini Brunner von Wattenwyl, 1893
- Phasmatinae Gray,G.R., 1835
(Syn. = Acrophyllini Redtenbacher, 1908)- Acanthomimini Günther, 1953
- Acanthoxylini Bradley & Galil, 1977
- Phasmatini Brunner von Wattenwyl, 1893
- Platycraninae Brunner von Wattenwyl, 1893
- Platycranini Brunner von Wattenwyl, 1893
- Tropidoderinae Brunner von Wattenwyl, 1893
- Gigantophasmatini Hennemann & Conle, 2008
- Monandropterini Brunner von Wattenwyl, 1893
- Tropidoderini Brunner von Wattenwyl, 1893
- Xeroderinae Günther, 1953
- Xeroderini Otte & Brock, 2005
- ohne Zuordnung
- Achriopterini Günther, 1953
- Stephanacridini Günther, 1953
- Cladomorphinae Brunner von Wattenwyl, 1893
Teilordnung Areolatae Redtenbacher, 1906
Überfamilie Aschiphasmatoidea Brunner von Wattenwyl, 1893
- Aschiphasmatidae Brunner von Wattenwyl, 1893
- Aschiphasmatinae Brunner von Wattenwyl, 1893
(Syn. = Xylobistinae Zompro, 2004)- Aschiphasmatini Brunner von Wattenwyl, 1893
(Syn. = Xylobistini) - Dajacini Bragg, 2001
- Aschiphasmatini Brunner von Wattenwyl, 1893
- Aschiphasmatinae Brunner von Wattenwyl, 1893
- Damasippoididae Zompro, 2004
- Damasippoidinae Zompro, 2004
- Damasippoidini Zompro, 2004
- Damasippoidinae Zompro, 2004
- Prisopodidae Brunner von Wattenwyl, 1893
- Korinninae Günther, 1953
- Korinnini Günther, 1953
- Prisopodinae Brunner von Wattenwyl, 1893
(Syn. = Xylobistini)- Paraprisopodini Zompro, 2004
- Prisopodini Brunner von Wattenwyl, 1893
- Korinninae Günther, 1953
Überfamilie Bacilloidea Brunner von Wattenwyl, 1893
- Anisacanthidae Günther, 1953
- Anisacanthinae Günther, 1953
- Anisacanthini Günther, 1953
- Leiophasmatinae Cliquennois, 2008
- Xerantherinae Cliquennois, 2008
- Anisacanthinae Günther, 1953
- Bacillidae Brunner von Wattenwyl, 1893
- Antongiliinae Zompro, 2004
- Antongiliini Zompro, 2004
- Leprodini Cliquennois, 2006
- Pseudodatamini Zompro, 2004
- Tuberculatocharacini Zompro, 2005
- Xylicini Günther, 1953
- Bacillinae Brunner von Wattenwyl, 1893
- Bacillini Brunner von Wattenwyl, 1893
- Phalcini Zompro, 2004
- Macyniinae Zompro, 2004
- Macyniini Zompro, 2004
- Antongiliinae Zompro, 2004
- Heteropterygidae Kirby, 1896
- Dataminae Rehn, J. A. G. & Rehn, J. W. H., 1939
- Datamini Rehn, J. A. G. & Rehn, J. W. H., 1939
- Heteropteryginae Kirby, 1896
- Heteropterygini Kirby, 1896
- Obriminae Brunner von Wattenwyl, 1893
(Syn. = Therameninae Karny, 1923)- Eubulidini Zompro, 2004
- Miroceramiini Zompro, 2004
- Obrimini Brunner von Wattenwyl, 1893
- Dataminae Rehn, J. A. G. & Rehn, J. W. H., 1939
Überfamilie Phyllioidea Kevan, 1982
- Phylliidae Brunner von Wattenwyl, 1893
- Phylliinae Brunner von Wattenwyl, 1893
- Nanophylliini Zompro & Grösser, 2003
- Phylliini Brunner von Wattenwyl, 1893
- Phylliinae Brunner von Wattenwyl, 1893
Überfamilie Pseudophasmatoidea Rehn, J. A. G., 1904
- Heteronemiidae Rehn, J. A. G., 1904
(Syn. = Bacunculidae)- Heteronemiinae Rehn, J. A. G., 1904
- Heteronemiini Rehn, J. A. G., 1904
- Paraleptyniini Zompro, 2004
- Pygirhynchini Redtenbacher, 1906
- Heteronemiinae Rehn, J. A. G., 1904
- Pseudophasmatidae Rehn, J. A. G., 1904
- Pseudophasmatinae Rehn, J. A. G., 1904
- Anisomorphini
- Pseudophasmatini Kirby, 1904
- Stratocleinae
- Stratocleini
- Xerosomatinae
- Hesperophasmatini
- Prexaspini
- Setosini
- Xerosomatini
- Pseudophasmatinae Rehn, J. A. G., 1904
Gefährdung und Schutzmaßnahmen
Über die Gefährdung von Gespenstschrecken-Arten ist wegen ihrer versteckten Lebensweise nur wenig bekannt. Die Zerstörung von Habitaten und die Einschleppung von Fressfeinden haben bei einigen Arten schon zu massiven Auswirkungen geführt. So hat die Einschleppung der Wanderratte auf die Lord-Howe-Insel im Jahr 1913 dazu geführt, dass der gesamte Bestand des endemischen Baumhummers (Dryococelus australis) schon 1920 als ausgestorben galt. Erst die Entdeckung einer weniger als 30 Tiere zählenden Population auf der 23 Kilometer entfernt liegenden Nachbarinsel Ball’s Pyramid bewies ihr Überleben. Wegen der geringen Populationsgröße und weil der Lebensraum der dort gefundenen Tiere nur auf ein Areal von 6 m x 30 m beschränkt war, wurde beschlossen ein Zuchtprogramm durchzuführen. Der Baumhummer wird auf der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht (Critically Endangered) eingestuft.[15]
Wiederholte Besuche bestimmter Habitate zeigen, dass dies kein Einzelfall ist. So wurde Parapachymorpha spinosa noch Ende der 1980er Jahre im Bereich des Bahnhofs von Pak Chong in Thailand gefunden. Nach der Erweiterung des Bahnhofsgeländes konnte die Art ab Ende der 1990er Jahre weder hier noch in der Umgebung nachgewiesen werden.[9]
Insbesondere für Arten mit kleinem Verbreitungsgebiet werden Schutzmaßnahmen von Spezialisten und Liebhabern initiiert. Die 2004 in der Cordillera del Condor im Norden von Peru entdeckte Samtschrecke (Peruphasma schultei) kommt auf einer Fläche von nur fünf Hektar vor. Da es in diesem Gebiet noch weitere endemische Arten gibt, wurde es von der peruanischen Regierung unter Schutz gestellt. Von der INIBICO NGO (eine peruanische Naturschutzorganisation)[16] wurde im Rahmen eines Benefiz-Projekts für die Bewohner des Cordillera del Condor Nationalparks außerdem ein Zuchtprogramm für die Samtschrecke gestartet. Das bis Ende 2007 angesetzte Projekt hatte zum Ziel, jeweils die Hälfte der Nachzuchten auszuwildern beziehungsweise zu verkaufen.[17]
Dank der Phasmidenliebhaber konnten diese und andere Arten so vermutlich vor ihrem Aussterben gerettet werden.Quellen
- ↑ a b c www.phasmida.seciesfile.org - Taxonomische Datenbank der Gespenstschrecken
- ↑ a b c Christoph Seiler, Sven Bradler, Rainer Koch: Phasmiden – Pflege und Zucht von Gespenstschrecken, Stabschrecken und Wandelnden Blättern im Terrarium. bede, Ruhmannsfelden 2000, ISBN 3-933646-89-8
- ↑ a b c d e f g h Dr. Dr. h. c. Bernhard Grzimek, in Grzimeks Tierleben, Band 2: Insekten (ISBN 3-423-05970-2)
- ↑ a b Oliver Zompro: Das System der geflügelten Insekte (Pterygota), Arthropoda 16 (1) März 2008, Sungaya-Verlag Kiel. ISSN 0943-7274
- ↑ Oliver Zompro: Zwergformen der Phasmatodea - die Kleinen unter den Riesen, Arthropoda 16 (3) November 2008, Sungaya-Verlag Kiel. ISSN 0943-7274
- ↑ Oliver Zompro: Die längste Stabschrecke - das längste lebende Insekt, Arthropoda 16 (4) Dezember 2008, Sungaya-Verlag Kiel. ISSN 0943-7274
- ↑ www.spiegel.de - Spiegel Online zur Neubeschreibung von Phobaeticus chani
- ↑ Ingo Fritzsche: Zur Entdeckung von Malacomorpha guamuhayaense Zompro & Fritzsche, 2008, Arthropoda 16 (1) März 2008, Sungaya-Verlag Kiel. ISSN 0943-7274
- ↑ a b Ingo Fritzsche: Stabschrecken - Carausius, Sipyloidea & Co., Natur und Tier Verlag, Münster 2007, ISBN 978-3-937285-84-9
- ↑ www.phasmatodea.de - Phasmatodea Seite von Oskar V. Conle und Frank H. Hennemann
- ↑ www.polyneoptera.speciesfile.org - Systematik der Polyneoptera laut Taxonomischer Datenbank
- ↑ Oliver Zompro: Revision of the genera of the Areolatae, including the status of Timema and Agathemera (Insecta, Phasmatodea). Goecke & Evers Verlag, Keltern, 2004, ISBN 3-931374-39-4
- ↑ Frank H. Hennemann & Oskar V. Conle: Revision of Oriental Phasmatodea: The tribe Pharnaciini Günther, 1953, including the description of the world's longest insect, and a survey of the family Phasmatidae Gray, 1835 with keys to the subfamilies and tribes (Phasmatodea: "Anareolatae": Phasmatidae) (Zootaxa 1906), Magnolia Press, Auckland, New Zealand, 316 pp.; 30 cm. 15 Oct. 2008, ISBN 978-1-86977-271-0 (paperback), ISBN 978-1-86977-272-7 (Online edition) (pdf des Abstracts auf www.mapress.com)
- ↑ Cliquennois. 2008. Ann. Soc. entomol. Fr. n.s. 44(1):60
- ↑ Dryococelus australis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Abgerufen am 1. März 2009
- ↑ www.inibico.org - Seite der peruanischen Naturschutzorganisation INIBICO
- ↑ www.phasmatodea.de - Phasmatodea-Seite von Oskar V. Conle und Frank H. Hennemann über Peruphasma schultei
Weblinks
- www.sungaya.de (Phasmidenseite von Oliver Zompro)
- www.phasmatodea.org (englisch)
- www.phasmidenwelt.de (Website über Gespenstschrecken)
- www.insectissima.de (Website zur Terrarienhaltung)
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