Philipp August Friedrich (Hessen-Homburg)

Philipp August Friedrich (Hessen-Homburg)

Philipp August Friedrich (* 11. März 1779 in Homburg vor der Höhe; † 15. Dezember 1846 in Homburg vor der Höhe) war Landgraf von Hessen-Homburg und kaiserlich österreichischer Feldmarschall.

Er war der dritte Sohn von Landgraf Friedrich V. und seiner Frau Karoline von Hessen-Darmstadt, einer Tochter des Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt und Henriette Karoline von Pfalz-Zweibrücken, der großen Landgräfin.

1794 trat er als Hauptmann in die – in den Niederlanden stationierte – Brigade »Hessen-Darmstadt« ein und wurde durch die Franzosen gefangen genommen. Nach zehn Monaten Gefangenschaft wurde er frei gekauft.

1796 trat er in die österreichische Armee ein. Wegen seiner hervorragenden Leistungen in der Schlacht bei Aspern wurde er noch auf dem Schlachtfeld zum Generalmajor befördert. 1813 wurde er Feldmarschalleutnant. Nach einer kurzen Zeit als Gouverneur des Großherzogtums Frankfurt, ging er während des Risorgimentos als Führer einer österreichischen Division 1821 nach Neapel und wurde dort ebenfalls zum Gouverneur ernannt. 1825 Berufung als Kommandierender General nach Graz, 1827 wurde Philipp nach Lemberg abkommandiert und 1829 wieder nach Graz zurückversetzt. 1832 erfolgte seine Beförderung zum Feldzeugmeister und kurz vor seinem Ableben erreichte ihn am 28. November 1846 die Ernennung zum kaiserlich österreichischen Feldmarschall, den höchsten militärischen Rang, den je ein Mitglied des Landgrafenhauses errang.

Im Jahr 1829 wurde Prinz Philipp als Kandidat für den griechischen Königsthron gehandelt. Der englische Vorschlag wurde auch von Russland gutgeheißen, aber von Frankreich abgelehnt. Die Signaturmächte des Londoner Protokolls vom 3. Februar 1830 einigten sich schließlich auf Prinz Otto von Bayern, der als Otto I. im Jahr 1832 Griechenlands erster (neuzeitlicher) König wurde.

1838 schloss Philipp eine morganatische Ehe mit Rosalie Antonie, Freifrau Schimmelpfennig von der Oye (geborene Pototschnig - nach anderen Quellen Pototschnigg). Sie muss eine außergewöhnlich schöne Frau gewesen sein, Bewunderer nannten sie die »steirische Venus«. Der hessische Kurfürst Wilhelm II., der ja in einer ähnlichen Situation war, erhob sie zwar anstandshalber zur Gräfin von Naumburg (nach dem Schloss Naumburg bei der heutigen Stadt Nidderau); von Philipps Geschwistern (das Haus Hessen-Homburg zählte zum europäischen Hochadel) wurde sie aber nicht akzeptiert. Die Ehe blieb kinderlos.

Nach dem Tode seines Bruders Ludwig trat Philipp 1839 in Homburg die Thronfolge an. Da er aber 1840 Gouverneur der Bundesfestung Mainz wurde, vertrat ihn sein Bruder Gustav in den Amtsgeschäften. In die Regierungszeit Philipps fallen zwei Ereignisse von Bedeutung: Einmal, der Pachtvertrag mit den Gebrüdern François Blanc (1806–1877) und Louis Blanc (1806–1852) über den Betrieb einer Spielbank. Zum zweiten die Forderung der Bürger nach einer landständischen Verfassung, im Dezember 1844 – ein Vorbote der Revolution von 1848 – die Philipp »wohlwollend prüfen« ließ, aber abschlägig beschied.

Am 21. Februar 1845 starb Philipps Frau, er überlebte sie um knapp eineinhalb Jahre. Beide sind in der Gruft des Bad Homburger Schlosses beigesetzt.


Literatur

  • Friedrich Lotz: Geschichte der Stadt Bad Homburg vor der Höhe. Band II, Frankfurt 1964
  • Fried Lübbecke: Kleines Vaterland. Homburg vor der Höhe, Frankfurt 1964
  • Herbert Rosendorfer: Der Prinz von Homburg : Biographie. München 1991
  • Ismene Deter: »Der verhinderte Monarch« Prinz Philipp von Hessen und der griechische Thron. In: Aus dem Stadtarchiv - Vorträge zur Bad Homburger Geschichte 2003/2004, ISBN 3-928325-39-6

Weblinks



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