- Phillip Burton Wilderness
-
Point Reyes National Seashore Der Point Reyes Strand erstreckt sich über rund 20 km Lage: Kalifornien, USA Nächste Stadt: San Francisco Fläche: 287,6 km² Gründung: 13. September 1962 Besucher: 1.988.600 (2005) Detaillierte Karte Die Point Reyes National Seashore ist ein Schutzgebiet an der Pazifikküste im Marin County, etwa 55 km nördlich von San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien. Sie umfasst nahezu die volle Fläche einer geologisch bemerkenswerten Halbinsel sowie einen kleinen Streifen des Ozeans. Das knapp 290 km² große Schutzgebiet wurde am 13. September 1962 unter US-Präsident John F. Kennedy eingerichtet, wird vom National Park Service verwaltet und von etwa zwei Millionen Besuchern im Jahr zum Wandern, Zelten und zur Naturbeobachtung besucht.
Inhaltsverzeichnis
Geologie
Das Gebiet verdankt seine Besonderheit der Plattentektonik. Die Point Reyes Halbinsel liegt auf der Pazifischen Platte, die sich im Verhältnis zur Nordamerikanischen Platte nach Norden bewegt. Zwischen ihnen verläuft die San-Andreas-Verwerfung. Das Granit-Gestein der Halbinsel entspricht geologisch dem der Tehachipi-Berge, rund 500 km weiter südlich, zwischen Bakersfield und Los Angeles. Heute ist der Verlauf der San-Andreas-Verwerfung durch die Küstenlinie im Süden des Gebietes und die 20 km lange, aber nur 1 km breite Tomales Bucht östlich der Halbinsel markiert. Ein Earthquake-Trail genannter Lehrpfad informiert über die Geologie, die Geschichte und die Erdbeben in der Region.
Landschaftsbild
Die Halbinsel hat grob die Form eines Dreiecks, dessen Spitze in ostsüdöstlicher Richtung in den Pazifik zeigt. Der südliche Teil des Gebietes ist eine überwiegend bewaldete Hügelkette, deren höchster Punkt der Mount Wittenberg mit 428 m ist. Der Norden besteht aus einer langgezogenen Landzunge, die die Tomales Bucht vom Meer trennt. Die Spitze des Dreiecks ist auf ihrer Südseite durch eine Drakes Estero genannte Bucht mit mehreren tiefen Fingern gegliedert. Am äußersten Punkt liegt der Point Reyes Leuchtturm.
Das Kap ist der windigste Punkt der Nordamerikanischen Pazifikküste, die höchste gemessene Windgeschwindigkeit betrug 212 km/h, und zugleich der Ort mit dem zweithäufigsten Auftreten von Nebel auf dem Nordamerikanischen Kontinent.
Flora und Fauna
Die harschen klimatischen Bedingungen auf dem baumfreien Felsplateau haben eine an diese Bedingungen angepasste Pflanzenwelt geschaffen. Die als Coast Prairie bezeichnete Lebensgemeinschaft ist geprägt durch kurzhalmige Gräser, die mit vielfältigen, überwiegend einjährigen Blütenpflanzen durchsetzt sind. Darunter sind mehrere Arten, die nur an wenigen Standorten überlebt haben. Die Sonoma spineflower (Chorizanthe valida) aus der Familie der Knöterichgewächse wuchs bis im Jahr 2000 in nur einem kleinflächigen Bestand im Schutzgebiet und wurde seither von den Rangern an einem zweiten Standort etabliert.
Für das Gebiet typisch sind die Douglas-Iris (Iris douglasiana), mehrere Arten der Gattung Waldlilien (Trillium), Haselwurzarten und mehrere Nachtkerzengewächse. Das Areal enthält auch das südlichste Vorkommen der seltenen und ausschließlich an der kalifornischen Küste vorkommenden Lilium maritimum.
Die Strände von Point Reyes sind das wichtigste Brutgebiet des Seeregenpfeifers in Kalifornien, sein Schutz war der wesentliche Grund für die Unterschutzstellung 1962. Im Gebiet kommen aber auch andere bedeutende Arten vor, wie die Schopfwachtel, der symbolische Staatsvogel Kaliforniens, der Coho-Lachs, die Stahlkopfforelle und das Stummelschwanzhörnchen. Seelöwen leben in einer besonders exponierten Bucht.
In den 1970er Jahren wurde eine Herde Tule-Wapiti im Gebiet angesiedelt. Der Wanderfalke wird seit einigen Jahren in einem Wiedereinbürgerungsprojekt gefördert. Er brütete früher in einer größeren Population in der Steilküste.
In den Monaten Mai und November können von der Küste Grauwale auf ihrem Zug entlang der Küste beobachtet werden.
Schutzmaßnahmen
Teile des Gebietes sind durch menschliche Nutzung über knapp etwa ein Jahrhundert vor der Unterschutzstellung stark beeinträchtigt. Landwirtschaft, insbesondere in Form der Milchviehhaltung prägte das Zentrum der Halbinsel. Dadurch veränderte sich auch die Zusammensetzung der Tier- und Pflanzenwelt. Heute werden eingewanderte Pflanzenarten, wie Ginster und Efeu in mühevoller Handarbeit aus dem Gebiet entfernt, um die ursprüngliche Artenzusammensetzung wieder herzustellen.
In den 1950er Jahren war die Errichtung mehrerer Siedlungen im heutigen Schutzgebiet geplant, was schließlich zur Unterschutzstellung beitrug. Etwa 45% des Schutzgebietes unterliegen seit 1976 als Phillip Burton Wilderness dem weitergehenden Schutz eines Wilderness Areas.
Erholung und Tourismus
Die rund zwei Millionen Besucher im Jahr sind weit überwiegend Tagesbesucher aus dem Großraum San Francisco, für den Point Reyes ein wichtiges Naherholungsgebiet darstellt. Knapp 250 km Wanderwege und 130 km unberührte Küstenlinie ziehen vor allem Wanderer an. Schwimmen ist im Pazifik nicht möglich, das Wasser ist ganzjährig zu kalt und die harte Brandung ist lebensgefährlich. Ein kleiner Badestrand liegt knapp außerhalb des Schutzgebietes an der Tomales Bucht.
Der Leuchtturm von Point Reyes liegt an einer der exponiertesten Stellen der Kalifornischen Küste. Extreme Winde und der häufige Nebel gefährden die Schifffahrt entlang der Küste und zur Bucht von San Francisco. Deshalb wurde bereits 1870 ein Leuchtturm errichtet. Die Fresnellinse war modernste Technik und musste aus Frankreich importiert werden.
Auf der Südseite des Kaps liegt eine ehemalige Seenotrettungsstation. Ihr Vorgänger wurde 1888 am westlichen Sandstrand errichtet und zog 1927 an die heutige Stelle um. Sie wurde zunächst vom United States Life-Saving Service, nach deren Gründung von der United States Coast Guard betrieben und 1968 eingestellt. Das Bootshaus mit der Helling ist erhalten, sowie einige Nebengebäude der Wohnhäuser für die Besatzung der Station. Im Bootshaus befindet sich das originale Motorrettungsboot, Baujahr 1953, vom Typ TRS mit 36 Fuß Länge, das ein Standardtyp der Coast Guard war, von dem aber nur wenige erhalten sind. Das Bootshaus ist für Besucher nur unregelmäßig geöffnet, Gruppen können es für Bildungsveranstaltungen mieten. Die Station ist als National Historic Landmark registriert.
An der Spitze des Point Reyes liegt der Endpunkt des American Discovery Trail, einem Fernwanderweg von 10.800 km Länge quer durch die USA.
Benachbarte Schutz- und Erholungsgebiete sind:
- Golden Gate National Recreation Area
- Muir Woods National Monument
- Samuel Taylor State Park
- Tomales Bay State Park (mit Badestrand)
Wissenswertes
In Point Reyes wurde ein Großteil des Horrorfilms "The Fog - Nebel des Grauens" von John Carpenter gedreht. Vor allem der Leuchtturm spielt in diesem Film eine zentrale Rolle.
Weblinks
38.075-122.86972222222Koordinaten: 38° 4′ 30″ N, 122° 52′ 11″ W
Wikimedia Foundation.