Phillip Kimely Boit

Phillip Kimely Boit

Philip Kimely Boit (manchmal auch Phillip) (* 12. Dezember 1971 in Eldoret, Kenia) ist der bekannteste kenianische Skilangläufer und mehrfacher Olympiateilnehmer.

Boit wuchs in der kenianischen Großstadt Eldoret auf. Seine erste Berührung mit dem Leistungssport fand schon 1972 statt, als sein Bruder Michael Boit (geboren 1. Juni 1949) bei den Olympischen Spielen in München Bronze über 800 Meter gewann. Philip wollte auch Läufer werden. Seine Bestzeit über 800 Meter lag mit 1:46,7 Minuten gar nicht so schlecht. Trotzdem konnte er nicht mit der Weltspitze mithalten. Als ein amerikanischer Sportartikel-Hersteller Kenianer für den Skilanglauf suchte, sagte Boit zu, obwohl er noch nie in seinem Leben Schnee gesehen hatte. Nach dem ersten Training 1996 in Finnland hat er es schon wieder bereut. Er holte sich Erfrierungen, aber er gab nicht auf.

Bei seiner ersten Olympiateilnahme 1998 in Nagano startete der Außenseiter auf der 10 km Entscheidung und wurde 92. von 92 Startenden. Aber er erreichte das Ziel. Olympiasieger Bjørn Dæhlie wartete 20 Minuten im Zielbereich, um ihm als einer der Ersten zu gratulieren und zum Weitermachen zu ermuntern. Auch heute verbindet beide noch eine tiefe Freundschaft. Philip Boit hat sogar seinen Sohn nach ihm benannt: Daehlie Boit. Auch der Name seiner zweitjüngsten Tochter wurde durch den Sport inspiriert. Sie heißt Olympia.

Als Folge des Olympiarennens bekam er zahlreiche Werbeverträge und wurde zu Talkshows eingeladen, wo er immer wieder von dem berühmten Lauf erzählen musste. 1999 nahm er als erster Afrikaner an einer Skiweltmeisterschaft teil.

Zu den Olympischen Spielen 2002 reiste Boit schon mit mehr Ambitionen: Er wollte nicht mehr Letzter werden, was ihm auch gelang: Er wurde 64. im Sprint und ließ immerhin fünf Bewerber hinter sich. Bei seiner dritten Olympiateilnahme 2006 in Turin war er Fahnenträger der kenianischen Olympiamannschaft und zugleich ihr einziges Mitglied. Sein Ziel, besser als alle anderen Läufer aus Nicht-Winterländern zu sein, hat er verfehlt: Er wurde im 15 km Langlauf nur 92., während Robel Zemichael Teklemariam aus Äthiopien 84. und Seyed Mojtaba Mirhashemi aus dem Iran 91. wurden.

Er sieht es als seine Aufgabe an, seinen Landsleuten den Wintersport nahezubringen.

Zitat

„Ich bin stolz darauf, ein Pionier zu sein. Auch, wenn ich nicht gewinnen kann, ist meine Teilnahme ein Gewinn. Für mich - und für mein Land.“ (Boit war der erste Kenianer bei den Olympischen Winterspielen.)

Filme

  • 1999 Olympic Glory (Dokumentation)

Weitere olympische Außenseiter

Weblinks


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