Phoenix theophrastii

Phoenix theophrastii
Kretische Dattelpalme
Kretische Dattelpalmen am Palmenstrand von Vai

Kretische Dattelpalmen am Palmenstrand von Vai

Systematik
Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Unterklasse: Commelinaähnliche (Commelinidae)
Ordnung: Palmenartige (Arecales)
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
Gattung: Dattelpalmen (Phoenix)
Art: Kretische Dattelpalme
Wissenschaftlicher Name
Phoenix theophrasti
Greuter

Die Kretische Dattelpalme (Phoenix theophrasti) kommt nur an wenigen Stellen auf der griechischen Insel Kreta und an der südwestlichen Küste der Türkei und in kleineren Vorkommen auch auf manchen der vorgelagerten Inseln vor[1]. Sie ist neben der Zwergpalme (Chamaerops humilis) des westlichen Mittelmeer-Gebietes die einzige europäische Palmenart. An manchen ihrer Naturstandorte ist die Kretische Dattelpalme streng geschützt und in Kultur nur selten anzutreffen. Bekannte Standorte auf Kreta sind vor allem der Palmenstrand von Vai und der von Preveli. Ein weiteres bemerkenswertes Vorkommen auf Kreta findet sich im Hinterland der Souda-Bucht westlich von Plakias, hier war eine Siedlung und ein Kloster nach den dort häufige Pflanzen benannt. Der Name des verlassenen Klosters wiederum wurde auf die heutige Gemeinde Finikas übertragen. Auf dem kleinasiatischen Festland ist Phoenix theophrasti auf der Datça- und der Bodrumhalbinsel in der türkischen Präfektur Muğla belegt. Der Botaniker Oliver Rackham verzeichnen kleinere Vorkommen auch an diversen anderen Küstenregionen Kretas sowie auf den Dodekanes-Inseln Karpathos, Chalki, Rhodos und Leros.

Die Palmenpflanze bekam ihren wissenschaftlichen Namen zu Ehren des griechischen Philosophen und Naturforschers Theophrastos von Eresos. Phoenix theophrasti gleicht vom Aussehen der echten Dattelpalme (Phoenix dactylifera), ausgewachsen bleibt sie etwas kleiner, bildet stark Ausläufer, hat andersartige Blüten und einen aufrechstehenden Blütenstand. Die Früchte von Phoenix theophrasti sind klein und haben kaum essbares Fruchtfleisch.

Unter den Phoenix Arten ist sie die widerstandsfähigste gegen Kälte, da sie kurzfristig Fröste von -8° C bis -12° C verträgt, was ihre relativ hohe nördliche Verbreitung erklärt. Allerdings gilt sie als weniger robust als die verwandte Kanarische Dattelpalme.

Die Legende, dass die kretischen Vorkommen auf von arabischen Piraten ausgespuckten Dattelkernen gründen, ist wissenschaftlich nicht haltbar.

Einzelnachweise

  1. Oliver Rackham & Jennifer Moody The making of the cretan landscape, 1996, Manchester University Press. Seiten 65, 68, 69 mit Verbreitungskarte

Literatur

  • David Jones: Palmen. Könemann, Köln, 2000, ISBN 3-8290-4889-0

Weblinks


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