- Pholcus phalangioides
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Große Zitterspinne Systematik Ordnung: Webspinnen (Araneae) Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae) Teilordnung: Haplogynae Familie: Zitterspinnen (Pholcidae) Gattung: Pholcus Art: Große Zitterspinne Wissenschaftlicher Name Pholcus phalangioides (Fuesslin, 1775) Die Große Zitterspinne (Pholcus phalangioides) ist eine von 986[1] Arten aus der Familie der Zitterspinnen (Pholcidae). Der Name Zitterspinne leitet sich vom speziellen Verhalten dieser Spinnen ab. Fühlen sie sich bedroht, beginnen sie in ihrem Netz zu zittern. Dadurch verschwimmt ihr Körper vor dem Hintergrund und sie werden fast unsichtbar (vor den hellen, ungemusterten Wänden in Häusern funktioniert das weniger gut).
Die Große Zitterspinne ist weltweit verbreitet und hat sich aus den Subtropen ausgebreitet. Lediglich in kühlen und kalten Klimaten sowie auf den Britischen Inseln fehlt sie. Als ausgesprochene Höhlenart ist sie heute in fast jedem Gebäude, besonders in Kellern, zu finden.
Von der Arachnologischen Gesellschaft wurde die Große Zitterspinne zur Spinne des Jahres 2003 gewählt.
Inhaltsverzeichnis
Erscheinungsbild
Die Große Zitterspinne wird oft in Kellern und ruhigen Korridoren angetroffen, wo sie mit dem Bauch nach oben in ihrem Netz auf Beute lauert. Ihr grau-braun gemusterter Körper ist stabförmig, Männchen werden um die 6, Weibchen selten bis zu 10 mm lang. Wegen ihrer bis zu 5 cm langen Beine wird sie, wie auch andere Zitterspinnen, oft mit Weberknechten (Opiliones) verwechselt. Eine nahe Verwandte der Großen Zitterspinne, die Kleine Zitterspinne, trägt daher bezeichnenderweise den Namen Pholcus opilionoides (weberknechtähnlich). Im Gegensatz zum ungegliederten Körper der Weberknechte ist der Körper der Zitterspinnen – wie bei allen Webspinnen – in Kopf und Hinterleib (Abdomen) untergliedert. Bei den Männchen sind die Taster durch die Geschlechtsorgane keulenförmig verdickt, während die Weibchen dünne Taster besitzen.
Ernährung
Die Große Zitterspinne ernährt sich hauptsächlich von kleineren Tieren wie Fliegen, Mücken oder Kellerasseln, in seltenen Fällen auch von Artgenossen. Sie kann aber durch ihre spezielle Fangtechnik selbst die größeren Winkelspinnen ("Hausspinnen") überwältigen. Das Netz der ecribellaten Spinne ist ein unregelmäßiges und lockeres Gewebe und besitzt keine klebrigen Fäden, die extrem elastisch und dauerhaft wirksam sind. Hat die Spinne durch die Erschütterungen im Netz Beute wahrgenommen, läuft sie darauf zu und webt sie mit weiteren Fesselfäden ein.
Fortpflanzung
Die Große Zitterspinne kann bis zu drei Jahre alt werden. Das Weibchen produziert etwa 20 Eier, die in einen dünnen Kokon eingesponnen und vom Muttertier so lange mit herumgetragen werden, bis die Jungen schlüpfen. Es wird demnach in gewissem Umfang Brutfürsorge betrieben. Die Jungen bleiben nach dem Schlüpfen noch kurze Zeit im Kokon, bevor sie die Mutter verlassen und auf sich alleine gestellt sind.
Verbreitungsgebiet
Die Große Zitterspinne ist in allen gemässigten Klimazonen der Erde vertreten. In der Wüste und jenseits des Polarkreises kommt sie nicht vor, ebenso nicht in den tropischen Regionen Afrikas. Vertreten ist sie allerdings im Regenwald von Südamerika.
Weitere Fotos
Im unsichtbaren diffusen Raumnetz ist die Beweglichkeit der entscheidende Jagdvorteil
Einzelnachweise
- ↑ Norman I. Platnick, 2008. The World Spider Catalog, Version 8.5. American Museum of Natural History.
Literatur
- Heiko Bellmann: Spinnen: beobachten - bestimmen, Naturbuch Verlag, Augsburg 1992, ISBN 3-894-40064-1
- Dick Jones: Der Kosmos Spinnenführer. Kosmos, 1990, ISBN 3-440-06141-8
- Foelix, Rainer F.: Biologie der Spinnen. Thieme, Stuttgart 1979, ISBN 3-13-575802-8
- Kreuels, M. (2008): Die Zitterspinne Pholcus phalangioides.- Pest Control, 39: 21. [1]
Weblinks
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