Phosphorcalcium

Phosphorcalcium
Strukturformel
Keine Strukturformel vorhanden
Allgemeines
Name Calciumphosphid
Andere Namen
  • Phosphorcalcium
  • Tricalciumdiphosphid
  • Kalziumphosphid
Summenformel Ca3P2
CAS-Nummer 1305-99-3
PubChem 4337964
Kurzbeschreibung übelriechende ("nach Carbid"), brennbare, braunrote amorphe Masse
Eigenschaften
Molare Masse 182,18 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,51 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

~1600 °C[1]

Löslichkeit

löslich unter Zersetzung in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2]
Leichtentzündlich Sehr giftig Umweltgefährlich
Leicht-
entzündlich
Sehr giftig Umwelt-
gefährlich
(F) (T+) (N)
R- und S-Sätze R: 15/29-28-50
S: (1/2)-22-28-36/37-43-45-61
WGK 2 - wassergefährdend[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Calciumphospid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Phosphide. Sie liegt in Form einer braunrote amorphe Masse vor. Bei technischem Calciumphosphid sind stets Verunreinigungen in Form von Calciumphosphit und Calciumphosphat enthalten.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

Calciumphosphid kommt als Verunreinigung in Calciumcarbid vor.

Gewinnung und Darstellung

Calciumphosphid kann durch Reaktion von gebranntem Kalk mit dampfförmigen Phosphor hergestellt werden. Auch beim Zusammenschmelzen von Phosphor mit Calcium unter Petroleum oder im Vakuum entsteht Calciumphosphid.[3]

Eigenschaften

Konzentrierte Säuren greifen Calciumphosphid, im Gegensatz zu den verdünnten Säuren, besonders in der Kälte fast gar nicht an. Mit Kaliumpermanganat reagiert Calciumphosphid explosionsartig. Wasserfreier Alkohol, Ether und Benzol reagieren bei gewöhnlicher Temperatur nicht mit Calciumphosphid.[3]

Verwendung

Calciumphospid kann zur Herstellung von Phosphin verwendet werden:

\mathrm{Ca_3P_2 + 6\ H_2O \longrightarrow 2\ PH_3 + 3\ Ca(OH)_2}

Es wird in diesem Sinne auch als Begasungsmittel (Rodentizid) gegen Wühlmäuse eingesetzt.[4]

Hauptanwendungsgebiet: Zur Schädlingsbekämpfung in Getreidelagern und bei Getriedetransporten (z. B. mit Schiffen) wird das Getreide mit Calciumphosphid-Tabletten versetzt. Die Restfeuchtigkeit des Getreides reicht aus, um das Calciumphosphid dann nach und nach zu hydrolysieren, wobei Phosphin frei wird, das Getreidekäfer und andere Schädlinge zuverlässig abtötet.

In der Marine wird diese Reaktion (durch Entstehung von Diphosphin Selbstentzündung) zum Betrieb von Leuchtfeuern eingesetzt.[5]

Sicherheitshinweise

Calciumphospid bildet bei Kontakt mit Wasser oder feuchter Luft hochentzündliche Gase in Form des giftigen und übelriechenden Phosphin PH3 und Diphosphin P2H4. Die gasförmige Mischung aus Phosphin PH3/Diphosphin P2H4) kann sich bei externer Zündung – ähnlich wie Knallgas – explosionsartig zersetzen.

Beim Kontakt mit Säuren ist eine explosionsartige Zersetzung möglich. Bei der Hydrolyse entsteht ein auch für Menschen sehr giftiges Gasgemisch (Phosphin PH3 und Diphosphin P2H4). In Mühlen und anderen Getreidelagern gab es bereits mehrfach durch fehlerhafte Anwendung von Calciumphosphid und mangelnde Lüftung bzw. Abdichtung tragische menschliche Todesfälle.


Weblinks

  • Journal of Thermal Analysis and Calorimetry: Thermodynamic properties of calcium and barium phosphides: doi:10.1007/BF01979173

Quellen

  1. a b c d Eintrag zu CAS-Nr. 1305-99-3 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 13. November 2008 (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu CAS-Nr. 1305-99-3 im European chemical Substances Information System ESIS
  3. a b Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, Seite 635−636.
  4. Landwirtschaftskammer: Bekämpfung von Feld- und Wühlmäusen
  5. Wuelfel: Calciumphosphid

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