Pia Alfreda Schipani

Pia Alfreda Schipani

Pia Zadora (* 4. Mai 1954 in Hoboken, New Jersey als Pia Alfreda Schipani) ist eine US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin. Sie wurde in den 80er Jahren durch zahlreiche Filme und Platten bekannt, darunter der Nummer-eins-Erfolg When The Rain Begins To Fall mit Jermaine Jackson, einem Bruder von Michael Jackson. In den USA hatte sie allerdings auch Erfolge am Broadway und nahm erfolgreich Platten mit Standards auf.

Film-Karriere

Ihr Filmdebüt gab sie 1964 in dem B-Movie Santa Claus Conquers the Martians und kehrte erst 1981 zum Film zurück, um an der Seite von Stacy Keach und Hollywood-Legende Orson Welles in dem Inzest-Drama Butterfly („Der Blonde Schmetterling“) zu spielen. Für diese Rolle erhielt sie sowohl einen Golden Globe als beste Nachwuchsdarstellerin als auch zwei Goldene Himbeeren als schlechteste Newcomerin und Schauspielerin des Jahres.

Noch 1982 spielte sie in der Action-Komödie Fake-Out (in Deutschland mit unterschiedlichen Titeln wie Der Cop von Las Vegas oder Der Bulle und das Flittchen veröffentlicht) an der Seite von Telly Savalas, bevor 1983 ihr wohl bekanntester Film folgte. Das Drama The Lonely Lady, in Deutschland auch Karriere durch alle Betten, sollte ihr großer Durchbruch werden, geriet aber zu einem finanziellen und künstlerischem Fiasko, das noch heute in den USA zu den schlechtesten Filmen aller Zeiten gezählt wird. In dem Werk, das auf einem Roman von Harold Robbins basiert, geht es um eine junge Drehbuchautorin, die unbedingt Erfolg in Hollywood möchte, dabei aber von Männern sexuell missbraucht und auch menschlich ausgenutzt wird. Wieder erhielt Zadora eine Goldene Himbeere als schlechteste Schauspielerin des Jahres – der Film erhielt weitere fünf Auszeichnungen, was damals einen Rekord bedeutete, der erst zwölf Jahre später von Showgirls eingestellt wurde. Zadoras Reputation als Schauspielerin war nach The Lonely Lady endgültig ruiniert. Der Fernsehfilm Pajama Tops wurde kaum beachtet – Voyage Of The Rock Aliens (1984) erschien in den USA erst vier Jahre später auf Video. Danach folgten nur noch kleinere Rollen wie 1988 in John Waters' Kultfilm Hairspray oder 1994 in Die Nackte Kanone 33 1/3. In letzterem Film spielte sie sich selbst und erhielt erstmals in ihrer Karriere gute Kritiken.

Musik-Karriere

Als Sängerin war Zadora erfolgreicher - brauchte aber viele Jahre, um endlich adäquate kommerzielle Erfolge zu landen. Bereits in den frühen 60er Jahren nahm sie als „Little Pia“ eine sehr rare Single namens Bye Bye Boy auf. Ihre Plattenkarriere startete aber erst richtig, als sie bereits die Frau von Riklis war. In den späten 70er Jahren versuchte sich ernsthaft als Country-Sängerin und veröffentlichte ungefähr ein halbes Dutzend Singles. Der Song Baby It's You kletterte 1980 bis auf # 55 in den amerikanischen Country-Charts. Nach dem wenig erfolgreichen Intermezzo im Country-Fach wechselte Zadora 1982 in Richtung Pop und veröffentlichte ihre erste – erfolglose LP Pia. Immerhin erreichte daraus die dramatische Ballade I'm In Love Again die Top-50 der US-Pop-Charts. Bereits 1981 hatte sie für Aufsehen gesorgt, als sie einige Konzerte für niemand geringeren als Frank Sinatra eröffnete. Im selben Jahr sang sie den Titelsong „It’s Wrong For Me To Love You“ für das US-amerikanischen Inzestdrama Butterfly (dt. Titel: „Der Blonde Schmetterling“, Filmkomponist: Ennio Morricone), in welchem sie neben Stacy Keach auch als Hauptdarstellerin mitwirkte.

Noch besser lief es für Zadora mit der Coverversion von The Clapping Song - im Winter 1982 veröffentlicht und Anfang 1983 der einzige Top-40 in den US-Charts. Produziert wurde die Aufnahme von dem deutschen Produzenten Jack White, der zeitgleich Laura Branigan zu Weltruhm verhalf. Mit seiner Hilfe erlebte Zadora ihre erfolgreichste Phase. 1984 wurde sie mit dem Song Rock It Out für den Grammy Award als beste Rocksängerin nominiert. Ihr größter Hit When The Rain Begins To Fall (1984) im Duett mit Jermaine Jackson erreichte dagegen nur # 54, war aber ein großer Hit in Deutschland (# 1) und dem kontinentalen Europa. Der Song stammt aus dem gefloppten Film Voyage of the Rock Aliens. Im Laufe des Jahres 1985 konnte sie zwei weitere Hits (Let's Dance Tonight, Little Bit Of Heaven) in den europäischen Charts landen – wobei sie in Deutschland, aber auch in der Schweiz und Österreich ihre besten Platzierungen erreichte. Auch das Album Let's Dance Tonight (1984) verkaufte sich sehr gut in Europa.

1984 gewann sie den goldenen Preis beim 13. Tokyo Music Festival für den nur in Japan veröffentlichten Song Wild Dream. Im darauf folgenden Jahr nahm Zadora das Album Pia & Phil mit dem London Philharmonic Orchestra auf – enthalten sind Standards und legendäre Songs des Great American Songbooks. Auch hier wurde vermutet, dass Riklis eine fünfstellige Summe für die Aufnahmen zur Verfügung stellte und das Orchester einkaufte. Selbst der mittlerweile verstorbene Star-Arrangeur Don Costa (Frank Sinatra, Paul Anka) arbeitete bei einem Song mit. Zadora sah hinter den durchaus stimmsicher vorgetragenen Aufnahmen die Chance, sich als ernstzunehmende Entertainerin zu etablieren. Die LP erreichte # 113 in den USA und hielt sich 20 Wochen in den Hitlisten. 1986 nahm sie mit I Am What I Am ein weiteres Album mit Standards auf.

Zwei Jahre später tat sich Zadora mit dem immens erfolgreichen Produzenten-Team Jimmy Jam und Terry Lewis zusammen, die seinerzeit mit Janet Jackson Weltkarriere machten. Der Sound auf dem noch 1988 veröffentlichten Album When The Lights Go Out klingt dann auch sehr nach den Jackson-Alben Control oder Rhythm Nation 1814, die ebenfalls in dieser Zeit entstanden. Selbst Zadoras Stimme wurde dementsprechend arrangiert. Jedoch kam es etwas zu spät, da sich der Musikgeschmack 1988 wendete. Von daher entschloss man sich, das Album nicht in den USA zu veröffentlichen – dafür aber in England, wo die Single Dance Out Of My Head ein Mini-Hit wurde. Das 89er Album Pia Z. – das letzte offizielle Zadora-Album – wurde dagegen in den USA veröffentlicht, floppte aber trotz eines Dance-Chart-Hits mit Heartbeat Of Love. Der mangelnde Erfolg und die anhaltende negative Presse in den USA veranlassten Zadora schließlich ihre Musik-Karriere aufzugeben.

Sonstiges

Im Jahr 1988 erregte sie Aufsehen durch den Kauf des Pickford-Anwesens in Hollywood, das sie kurz darauf abreißen ließ. Das Anwesen, das vorher im Besitz der Stummfilm-Stars Douglas Fairbanks und Mary Pickford war, galt als Sehenswürdigkeit und der Abriss wurde öffentlich stark kritisiert.

Pia Zadora war von 1977 bis 1993 mit Meshulam Riklis verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hat. Ihre zweite Ehe mit dem Regisseur Jonathan Kaufer hielt von 1995 bis 2001, aus dieser Ehe ging ein Kind, Jordan Maxwell, hervor.

Diskografie (Alben)

  • Pia (1982)
  • Let's Dance Tonight (1984)
  • Pia & Phil (1985, mit dem London Philharmonic Orchestra)
  • I Am What I Am (1986)
  • When The Lights Go Out (1988)
  • Pia Z. (1989)

Weblinks



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