Piche Patagónico

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Borstengürteltiere
Braunborsten-Gürteltier (Chaetophractus villosus)

Braunborsten-Gürteltier (Chaetophractus villosus)

Systematik
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Nebengelenktiere (Xenarthra)
Ordnung: Gürteltiere (Cingulata)
Familie: Gürteltiere (Dasypodidae)
Gattung: Borstengürteltiere
Wissenschaftlicher Name
Chaetophractus
Fitzinger, 1871
Arten
  • Braunborsten-Gürteltier (C. villosus)
  • Kleines Borstengürteltier (C. vellerosus)
  • Andenborstengürteltier (C. nationi)

Die Borstengürteltiere (Chaetophractus) sind eine Säugetiergattung aus der Familie der Gürteltiere (Dasypodidae). Ihren Namen haben sie von den borstenartigen Haaren am Panzer. Die Gattung wird in drei Arten unterteilt: das Braunborsten-Gürteltier (C. villosus), das Andenborstengürteltier (C. nationi) und das Kleine Borstengürteltier (C. vellerosus).

Inhaltsverzeichnis

Verbreitung

Borstengürteltiere bewohnen ein relativ kleines Gebiet im mittleren Südamerika: es umfasst das südliche Bolivien, Paraguay, das nördliche und mittlere Argentinien und das nördliche Chile.

Beschreibung

Borstengürteltiere unterscheiden sich von den meisten anderen Gürteltierarten durch die starke Körperbehaarung, die auch den Rückenpanzer miteinschließt. Die Haare sind am Rücken dunkelbraun, an der Unterseite sowie an den Gliedmaßen hellbraun bis weiß gefärbt. Der Rückenpanzer ist in rund 18 Segmente unterteilt, von denen sechs bis acht beweglich sind. Borstengürteltiere erreichen eine Kopfrumpflänge von rund 22 bis 40 cm und eine Schwanzlänge von 9 bis 18 cm. Das Gewicht variiert zwischen 0,8 und 2 kg.

Lebensweise

Borstengürteltiere bevorzugen offene, eher trockene Lebensräume wie Grasland oder Halbwüsten. Sie graben mit ihren Krallen mehrere Meter lange Baue, die ihnen als Ruheplatz dienen. Auch Fressfeinden (darunter Raubkatzen und Greifvögel) versuchen sie zu entkommen, indem sie sich vergraben. Gelingt dies nicht, pressen sie sich fest an den Boden, um den ungepanzerten Bauch zu schützen. Borstengürteltiere haben keine feste Aktivitätsperiode, diese hängt von Klima und Jahreszeit ab. Im Sommer in heißen Gebieten sind sie durchwegs nachtaktiv, im Winter in kühlen Gebieten tagaktiv.

Borstengürteltiere sind Einzelgänger und territoriale Tiere, ihre Reviergröße umfasst im Schnitt 3,5 ha.

Nahrung

Borstengürteltiere sind Allesfresser, die sowohl Fleisch wie Insekten, Maden, kleine Wirbeltiere und Aas als auch pflanzliches Material zu sich nehmen. Es gibt Berichte, wonach sich diese Tiere in Kadaver größerer Tiere hineingegraben haben, um Aas und Insekten zu konsumieren.

Fortpflanzung

Nach einer Tragzeit von rund 60 bis 75 Tagen kommen im Normalfall zwei Jungtiere zur Welt. Deren Aufzucht ist allein Aufgabe der Weibchen, die Männchen beteiligen sich nicht daran. Neugeborene sind klein und hilflos, ihre Augen öffnen sich im Alter von zwei bis vier Wochen. Mit rund 50 bis 60 Tagen werden sie entwöhnt und erreichen die Geschlechtsreife im Alter von neun Monaten. Das höchste bekannte Lebensalter eines Borstengürteltiers betrug 30 Jahre.

Das Verhältnis zum Menschen

Das Fleisch dieser Tiere gilt als schmackhaft, weswegen sie vom Menschen gejagt werden. Auch kommt es vor, dass sie verfolgt werden, weil sie mit ihren selbstgegrabenen Bauen in Feldern Schäden anrichten. Trotzdem sind Borstengürteltiere noch relativ häufig, lediglich das Andenborstengürteltier wird von der IUCN als bedroht gelistet.

Die Arten

  • Das Braunborsten-Gürteltier (Chaetophractus villosus) ist die nach dem Neunbinden-Gürteltier am häufigsten in Zoos gehaltene Gürteltierart. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nord-Paraguay bis ins mittlere Argentinien.
  • Das Kleine Borstengürteltier (C. vellerosus) lebt im westlichen Bolivien und nordwestlichen Argentinien. Es bevorzugt trockene Halbwüsten und Wüsten und legt seine Baue oft in Sanddünen an..
  • Das westliche Bolivien und das nördliche Chile sind die Heimat des Andenborstengürteltiers (C. nationi), der seltensten Art dieser Gattung. Es bewohnt offene, hochgelegene Grasländer.

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