AufSchalke

AufSchalke
Veltins-Arena
Daten
Klassifikation Fünf-Sterne-Stadion in der Stadionklassifikation der UEFAFünf-Sterne-Stadion in der Stadionklassifikation der UEFAFünf-Sterne-Stadion in der Stadionklassifikation der UEFAFünf-Sterne-Stadion in der Stadionklassifikation der UEFAFünf-Sterne-Stadion in der Stadionklassifikation der UEFA
Ort GermanyGermany Gelsenkirchen, Deutschland
Architekt Günter Kus
Verein FC Schalke 04
Eröffnung 13. August 2001
Kapazität 61.673 (national)
54.142 (international)
78.437 (Konzerte) Plätze
Spielfläche 118 x 79 m
Oberfläche Naturrasen
Kosten 191 Mio. Euro
Veranstaltungen

Die Veltins-Arena (bis 2005 Arena AufSchalke) in Gelsenkirchen ist das Stadion des deutschen Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04. Sie wurde im August 2001 nach knapp dreijähriger Bauzeit fertiggestellt und zählt zu den modernsten Stadien der Welt. Bei Spielen auf nationaler Ebene fasst die Arena 61.673 Zuschauer, bei internationalen Spielen aufgrund des Stehplatzverbots 54.142 Zuschauer. Das Multifunktionsstadion dient auch als Veranstaltungsort für Konzerte, spektakuläre Opernaufführungen und einen regelmäßig stattfindenden Biathlonwettbewerb.

Bei der Einweihung urteilte FIFA-Präsident Joseph Blatter: „Dieses Stadion ist ein Pilotprojekt für die ganze Welt.“ Die UEFA verlieh der Veltins-Arena den Status eines Fünf-Sterne-Stadions. Der Kommentar der UEFA-Delegation lautete: „Der Veranstaltungsort wird den Anforderungen mehr als gerecht und könnte sogar als ‚Sechs-Sterne-Stadion' bewertet werden.“[1] Daher dürfen in der Veltins-Arena Endspiele der UEFA Champions League und des UEFA-Pokals ausgerichtet werden.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Arena im Emschertal, von der Hohewardhalde aus gesehen

Die Veltins-Arena befindet sich in der geografischen Mitte von Gelsenkirchen auf dem so genannten Berger Feld in Erle, unweit der Grenze zu den Stadtteilen Buer und Beckhausen. Die Arena ist über verschiedene Anfahrtswege zu erreichen. Die Straßenbahnlinie 302 der BOGESTRA bedient das Stadion für Besucher aus Richtung Gelsenkirchen Hauptbahnhof und Bochum. Anreisende mit dem PKW gelangen über zwei Autobahnabfahrten in die Arena, von denen jeweils eine an der A 2 (Ausfahrt 6 – Gelsenkirchen-Buer) und an der A 42 (Ausfahrt 17 – Gelsenkirchen-Schalke) liegt.

Geschichte

Da das alte Parkstadion, welches seinerseits zur Fußballweltmeisterschaft 1974 die Glückauf-Kampfbahn als Heimstätte des FC Schalke 04 ersetzte, immer weniger den Anforderungen eines modernen Fußballstadions entsprach und zudem unter Bergschäden litt, wurden schon Ende der 80er-Jahre Pläne für eine neue multifunktionale Arena ausgearbeitet. Am 29. August 1989 präsentierte Schalke-Präsident Günter Eichberg das Projekt "Arena im Berger Feld", welches den Bau einer 100 Mio. DM teuren, 45.000 Sitzplätze fassenden Multifunktionshalle vorsah. 1990 wurde ein erstes Modell des Stadions präsentiert. Allerdings waren die Kosten zu diesem Zeitpunkt schon auf 250 Mio. DM hochgeschnellt, anvisierter Eröffnungstermin war der Saisonbeginn 1992. 1991 präsentierte dann die Philipp Holzmann AG ihr Konzept für ein Stadion mit einer Gesamtkapazität von 50.000 Plätzen, wovon 10.000 bei Bedarf in 5.000 Sitzplätze umgewandelt werden konnten. Die anvisierten Kosten beliefen sich nunmehr auf knapp 320 Mio. DM. Nachdem zunächst Eichberg seinen Hut aufgrund der Überschuldung des Vereins Schalke 04 nehmen musste, verabschiedeten sich auch die Holzmann AG und letztendlich die Stadt Gelsenkirchen von diesem Projekt.

Erst 1996 eröffnete die neue Schalker Führungsriege unter Rudi Assauer die Planungen erneut. Am 21. November 1998 kam es dann zur symbolischen Pfahlgründung auf dem Gelände südlich des Parkstadions. Die Veltins-Arena ist das erste Stadion in Deutschland, das komplett privatwirtschaftlich finanziert wurde. Die Baukosten in Höhe von 191 Millionen Euro schulterte der Verein in Eigenregie, ohne öffentliche Gelder in Anspruch zu nehmen.

Zur Einweihung des Stadions am 13. und 14. August 2001 wurden die Vereine 1. FC Nürnberg und Borussia Dortmund eingeladen, die zusammen mit den Gastgebern ein Blitzturnier austrugen. Das erste Tor in der neuen Arena schoss Fredi Bobic, der erste Sieg gelang dem Club aus Nürnberg. Ihre Bundesliga-Premiere erlebte die Arena am 18. August 2001 beim 3:3-Unentschieden zwischen Schalke 04 und Bayer 04 Leverkusen. Erster Torschütze in einem Pflichtspiel war dabei der Schalker Tomasz Hajto.

Im Jahre 2005 wurde das Namensrecht für 10 Jahre an die Brauerei C.&A. Veltins verkauft, entgegen allen vorherigen Beteuerungen des damaligen Managers Rudi Assauer, dass ein derartiger Traditionsbruch für Schalke 04 nicht in Frage käme. Die Arena heißt daher bis zum 30. Juni 2015 Veltins-Arena.

Während der WM 2006 in Deutschland hieß die Veltins-Arena offiziell „FIFA WM-Stadion Gelsenkirchen“. Insgesamt wurden fünf Partien der Weltmeisterschaft in der Arena ausgetragen, darunter vier Vorrundenpartien und das Viertelfinale zwischen England und Portugal (1:3 n.E.).

Besonderheiten

Veltins-Arena, Rasen wird gerade hereingeschoben

Das Dach des Stadions befindet sich meistens im geschlossenen Zustand und kann bei Bedarf geöffnet werden. In der Zeit zwischen den Fußballspielen wird der Spielfeldrasen zur Regeneration und zur Vermeidung von Schäden bei anderen Veranstaltungen in einem 3½- bis 4-stündigen Vorgang mittels einer Hydraulik auf Schienen aus dem Stadion herausgeschoben. Zu diesem Zweck wurde die Südtribüne freischwebend wie eine Brücke über dem Durchlass gebaut. Die Kosten dieses Vorgangs betragen ca. 13 000 € für das rein- bzw. rausfahren. Außerdem ist die Arena neben dem Berliner Olympiastadion und der Commerzbank-Arena in Frankfurt eines der wenigen Stadien in Deutschland mit einer Kapelle ausgestattet, in der regelmäßig Taufen und Hochzeiten stattfinden.

Die Nordkurve der Veltins-Arena ist, wie der gesamte Bau, multifunktional; während der nationalen Spiele gibt es hier für 16.307 Menschen Stehplätze, bei internationalen Spielen können diese zu Sitzplätzen umgebaut werden.

Die Tribüne ist in mehrere Segmente unterteilt, die baulich getrennt sind. Da es im Bereich des Stadions zu Absenkungen des Erdbodens durch den Bergbau kommt, ist zu erwarten, dass sich die Sitzreihen des einen Segmentes langsam gegenüber den Sitzreihen des benachbarten Segmentes verschieben werden. Auch die Dachkonstruktion ist auf etwaige Absenkungen des Erdbodens ausgelegt.

In der Arena wird an den insgesamt 32 Kiosken ausschließlich bargeldlos bezahlt. Als Zahlungsmittel dient die so genannte Knappenkarte, diese kann an vielen Orten in der Arena gekauft bzw. wieder aufgeladen werden. Eine Besonderheit ist dabei die zentrale Bierversorgung über eine fünf Kilometer lange Pipeline.

In der Mitte des Stadions hängt ein 29 Tonnen schwerer Videowürfel mit vier ca. 36 m² großen Bildschirmen, die es auch weiter entfernt sitzenden Zuschauern ermöglichen, alle Veranstaltungen mitzuverfolgen. Dieser Würfel war in der Fußball-Bundesliga die erste über dem Spielfeld angebrachte Anzeigetafel dieser Art, wobei inzwischen auch in der Commerzbank-Arena in Frankfurt eine derartige Konstruktion vorhanden ist. Der erste Spieler, dem es gelang, den Videowürfel aus dem Spiel heraus zu treffen, war am 34. Spieltag der Saison 2002/2003 Torwart Oliver Kahn des FC Bayern München. Gemäß dem Regelwerk gab es daraufhin erstmals in der Bundesligageschichte einen Schiedsrichterball aufgrund eines Anzeigetafeltreffers. Hersteller des Videowürfels ist die Firma Philips, die gleichzeitig von 2001 bis 2006 mit einem Schriftzug auf dem Würfel vertreten war. Nach Auslaufen dieses Sponsorenvertrages wurde der Schriftzug durch eine ähnliche Werbung des Konkurrenten Samsung ersetzt. Seit 2003 sind an der Unterseite des Würfels Werbetafeln angebracht.

In Anlehnung an den Bergbau werden die Tribüneneingänge der Arena heute auch offiziell als Mundloch bezeichnet.

Die Arena besitzt das Prädikat „behindertenfreundliche Arena“ unter anderem wegen der guten Bewegungsfreiheit für Rollstuhlfahrer, deretwegen die Kapazität in der Arena vor der Saison 2006/07 leicht gesenkt wurde.

Vor der WM 2006 wurde das Stadion einer Prüfung der Stiftung Warentest unterzogen. Dabei schnitt die Arena als eines der schlechtesten WM-Stadien ab. Das lag vor allen Dingen an den drei Meter tiefen Gräben, die rund um das Spielfeld die Zuschauer von den Akteuren trennen. Dabei nahm man an, dass sich die Menschen bei einer Panik in die Mitte des Stadions flüchten und somit der Graben eine zu große Gefahr darstelle. Dies ist allerdings unter Fachleuten umstritten, da man bei einer Massenpanik eher in die Richtung flüchte, aus der man gekommen ist.

Außerhalb der Veranstaltungszeiten besteht die Möglichkeit, die Arena im Rahmen von Führungen zu besichtigen. Hierbei werden zusätzliche Informationen über den Bau und die technische Ausstattung der Arena geliefert.

Sonstige Nutzung

Die Arena bei einem Konzert

Neben den Spielen des Vereins finden auch zahlreiche andere Veranstaltungen in der Veltins-Arena statt.

Unter anderem wurde die Arena für Konzerte von Herbert Grönemeyer, Metallica, Pur, Bruce Springsteen, U2, Bon Jovi und Robbie Williams sowie für die Opern Aida, Carmen und Turandot gebucht. Eine für 2005 geplante Produktion der Oper Nabucco wurde letztendlich in der Kölnarena ausgetragen, Konzerte von Paul McCartney, Eminem und 50 Cent nach Vorverkaufsbeginn verlegt bzw. abgesagt.

Das Champions-League-Finale 2004 zwischen dem FC Porto und dem AS Monaco fand in dem damals noch Arena AufSchalke genannten Stadion statt. Bei der Bewerbung um das Finale hatte sich die Gelsenkirchner Spielstätte unter anderem gegen die HSH Nordbank Arena - damals noch AOL-Arena - in Hamburg durchsetzen können.

Am 16. Juli 2005 und am 15. Juli 2006 fand dort die erste deutsche Sensation White statt. Das Event bezeichnet sich selbst als „The World's Leading Dance Event“. Die Sensation White Germany 2007 am 31. Dezember 2007 fand nicht in der Veltins-Arena sondern in der LTU arena statt.

Stefan Raab veranstaltete am 25. Juni 2005 erstmals die TV Total Stock Car Crash Challenge, ein Stockcar-Rennen, in der Veltins-Arena. Die zweite Ausgabe fand am 7. Oktober 2006 statt, die dritte Ausgabe am 20. Oktober 2007.

Nach dem Abriss des Rheinstadions in Düsseldorf trug die American Football-Mannschaft Rhein Fire in den Jahren 2003 und 2004 ihre Heimspiele in der Arena aus.

Nach den Terroranschlägen von Istanbul im November 2003 wurde das Champions-League-Vorrundenspiel Beşiktaş Istanbul-FC Chelsea in die Arena verlegt und dort am 9. Dezember 2003 ausgetragen.

Mit Abschiedsspielen wurden in der Arena bisher Ingo Anderbrügge am 28. Juli 2002, Olaf Thon am 18. Januar 2003, Ebbe Sand am 23. Juli 2006 und Darío Rodríguez am 25. Januar 2008 geehrt.

Am 12. September 2004 fand in der Arena das Eröffnungsspiel der Handball-Bundesliga zwischen dem TBV Lemgo und dem THW Kiel statt, bei dem mit 30.925 Besuchern ein neuer Zuschauer-Weltrekord im Handball aufgestellt wurde.

Seit 2002 findet kurz vor Jahresende in der Veltins-Arena die World Team Challenge im Biathlon statt.

Am 13. Oktober 2007 wurde in der Veltins-Arena der Grand Prix von Deutschland im Speedway ausgetragen. Der für den 11. Oktober 2008 geplante Grand Prix von Deutschland musste aufgrund der defekten künstlichen Bahn abgesagt werden. Stattdessen wurde das Rennen eine Woche später im polnischen Bydgoszcz ausgetragen.

Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV Borussia trug am 29. Januar 2008 das DFB-Pokal-Spiel gegen den FC Bayern München in der Veltins-Arena aus.

Am 7. Mai 2010 wird das Eröffnungsspiel der Eishockey-WM in der Arena stattfinden. Hierzu wird das Stadion zu einer Eishockey-Arena umgebaut und auf eine Kapazität von 75.976 Plätzen erweitert. Angestrebt wird dabei auch ein Zuschauer-Weltrekord.

Einzelnachweise

  1. http://www.handelsblatt.com/news/Default.aspx?_p=300955&_t=ft&_b=983280

Siehe auch

Weblinks

51.5544444444447.06757Koordinaten: 51° 33′ 16″ N, 7° 4′ 3″ O


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