Pilawa Gorna

Pilawa Gorna
Piława Górna
Wappen von Piława Górna
Piława Górna (Polen)
DEC
Piława Górna
Piława Górna
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Dzierżoniów
Fläche: 20,93 km²
Geographische Lage: 50° 41′ N, 16° 45′ O50.68055555555616.7486111111117Koordinaten: 50° 40′ 50″ N, 16° 44′ 55″ O
Höhe: 300 m n.p.m
Einwohner: 6.744 (30. Juni 2007[1])
Postleitzahl: 58-240
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DDZ
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 382 Świdnica-Paczków
Nächster int. Flughafen: Breslau
Gemeinde
Gemeindeart: Stadtgemeinde
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Zuzanna Bielawska
Adresse: ul. Piastowska 29
58-240 Piława Górna
Webpräsenz: www.pilawagorna.pl
Luftbildaufnahme von Gnadenfrei von 1936

Piława Górna (deutsch Oberpeilau, seit 1740 auch Gnadenfrei) ist eine Stadt in Polen am Fluss Piława in der Woiwodschaft Niederschlesien. Piława Górna liegt etwa 50 Kilometer südöstlich von Wałbrzych (Waldenburg) und acht Kilometer von Dzierżoniów (Reichenbach). Piława Górna hat etwa 6.700 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Pilawa Górna ist eine langgestreckte Stadt, die zur Agglomeration mit den Städten Dierżoniów, Bielawa (dt. Langenbielau) und Pieszyce (dt. Peterswaldau) gehört. Diese Agglomeration umfasst ca. 100.000 Einwohner.

Die Stadt liegt ca. 60 Kilometer südlich von Breslau (Wrocław), der Hauptstadt der Wojewodschaft Niederschlesien. Eine Straßenverbindung in die Tschechische Republik führt über den nahegelegenen Grenzübergang Kudowa Zdrój (Bad Kudowa).

Ca. 50 km südlich von Piława Górna liegen die bekannten Kurorte Polanica Zdrój, Duszniki Zdrój (Bad Reinerz) und Zieleniec (Grunwald).

Wirtschaftsstruktur

Bereits für das 14. Jahrhundert konnten in der Gegend Webereien und Steinbrüche nachgewiesen werden. Noch heute existieren im Ort die ehemals staatlichen Textilbetriebe und Steinbrüche. 2002 gab es etwa 120 Steinbearbeitungsbetriebe, 27 Textilunternehmen verschiedenster Art, 172 Handels- und 157 Dienstleistungsbetriebe. Die kleinbäuerlich strukturierte Landwirtschaft besteht aus etwa 115 Kleinbetrieben, die zumeist Zuckerrüben, Raps und Getreide anbauen.

Der Ort verfolgt große Pläne und hat daher ein Gewerbegebiet vollständig erschlossen. Die Gemeinde hofft so auf in- und ausländische Investoren. Die Raumordnungspläne sah auch neue Wohn- und Industriegebiete vor. Diese Aktivitäten stießen bislang jedoch nur auf geringes Interesse, was vor allem mit der peripheren Lage zu tun haben könnte.

Piława Górna strebt auch eine Entwicklung des Tourismus in der Region an und fördert zu diesem Zweck Einrichtungen im agrotouristischen Bereich.

Geschichte

Gnadenfrei wurde 1740 unmittelbar in der Nähe der bereits lange bestehenden Ortschaft Oberpeilau als Kolonie der Herrnhuter Brüdergemeine gegründet. Ernst Julius von Seidlitz, der Rittergutsbesitzer in Oberpeilau, stellte dafür den Seidlitzhof zur Verfügung, der zum Mittelpunkt der geordneten Anlage des neuen Ortes wurde. Sie erhielt ihren Namen als Zeichen des Dankes für Freilassung des preussischen Offiziers von Seydlitz aus österreichischer Haft. Gnadenfrei bestand von 1743 bis 1928 als eigenständige Ortschaft. [2]

1928 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Gnadenfrei, Oberpeilau und Obermittelpeilau zusammengelegt und 1938 Schobergrund eingemeindet.

Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war die Bevölkerung fast vollständig deutsch und protestantisch. Heute ist die Bevölkerung fast vollständig polnisch und römisch-katholisch. Zum Thema Vertreibung der deutschen Bevölkerung und Neuansiedlung von Polen (die ihrerseits meist aus dem Gebiet Lemberg in der heutigen Ukraine vertrieben wurden) siehe auch Deutsche Ostgebiete. Zu Peilau gehörten die Ortschaften Ober-Peilau, Mittel-Peilau und Gnadenfrei.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Gerhard Meyer: Gnadenfrei. Eine Herrnhuter Siedlung des schlesischen Pietismus im 18. Jahrhundert. Hamburg: Appel 1950,
  • Max Moritz Meyer: Berufen zur Verkündigung: Ein Herrnhuter Beitrag aus Peilau, Gnadenfrei, Niesky u. Gnadenfeld zur Geistes- u. Kulturgeschichte Schlesiens. Bearb. u. hrsg. von Gerhard Meyer. München: Bergstadtverlag Korn 1961, beschreibt seine Kindheit in Gnadenfrei im 19ten Jahrhundert
  • Richard Schueck: Vergangenheit und Gegenwart von Peilau-Gnadenfrei. Reichenbach i. Schl.: Heege & Güntzel, 1911.
  • Birgit A. Schulte: Die schlesischen Niederlassungen der Herrnhuter Brüdergemeine Gnadenberg, Gnadenfrei und Gnadenfeld – Beispiele einer religiös geprägten Siedlungsform. Insingen bei Rothenburg o.d.T.: Verlag Degener & Co. 2005. (Quellen und Darstellungen zur schlesischen Geschichte ; Bd. 31) Zugl.: Trier, Univ., Magisterarbeit 2003 ISBN 3-7686-3502-3.

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007
  2. Hagenberger-Menzel-Chronik

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