- Pilgersdorf
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Pilgersdorf Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Burgenland Politischer Bezirk: Oberpullendorf Kfz-Kennzeichen: OP Fläche: 43,9 km² Koordinaten: 47° 26′ N, 16° 21′ O47.44138888888916.35375Koordinaten: 47° 26′ 29″ N, 16° 21′ 0″ O Höhe: 375 m ü. A. Einwohner: 1.651 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 37,61 Einw. pro km² Postleitzahl: 7441 Vorwahl: 02616 Gemeindekennziffer: 1 08 17 NUTS-Region AT111 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Kirchschlager Str. 2
7441 PilgersdorfWebsite: Politik Bürgermeister: Bürger Ewald (ÖVP) Gemeinderat: (2007)
(21 Mitglieder)Lage der Gemeinde Pilgersdorf im Bezirk Oberpullendorf
Gemeindeamt in Pilgersdorf(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Pilgersdorf (ungarisch: Pergelin, kroatisch: Pilištrof) ist eine Großgemeinde mit 1651 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Burgenland im Bezirk Oberpullendorf in Österreich.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde liegt im Mittelburgenland im Zöberntal zwischen Kirchschlag in der Buckligen Welt und Lockenhaus.
Katastralgemeinden der Großgemeinde sind[1][2]
- Bubendorf (262 Einwohner, Ausdehnung 642,31 Hektar, Seehöhe 371 m ü. A.),
- Deutsch Gerisdorf (219 Einwohner, Ausdehnung 723,31 Hektar, Seehöhe 358 m ü. A.),
- Kogl (124 Einwohner, Ausdehnung 517,93 Hektar, Seehöhe 599 m ü. A.),
- Lebenbrunn (137 Einwohner, Ausdehnung 444,82 Hektar, Seehöhe 548 m ü. A.),
- Pilgersdorf (544 Einwohner, Ausdehnung 1.199,91 Hektar, Seehöhe 375 m ü. A.)
- Salmannsdorf (144 Einwohner, Ausdehnung 495,59 Hektar, Seehöhe 479 m ü. A.) und
- Steinbach (209 Einwohner, Ausdehnung 366,64 Hektar, Seehöhe 411 m ü. A.).
Bevölkerungsentwicklung
Seit der ersten Volkszählung im Jahr 1869, bei der 2.333 Einwohner gezählt wurden, nahm die Bevölkerung stetig ab und erreichte per 1. Jänner 2010 mit 1.642 Bewohnern ihren absoluten Tiefststand. Im Vergleich zu 1869 hat Pilgersdorf 2010 nur mehr 70 % der damaligen Bevölkerung.[3] Die negative Bevölkerungsentwicklung ergibt sich nahezu ausschließlich durch den starken Geburtenrückgang.[4]Geschichte
Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.
Später unter den Römern lag das heutige Pilgersdorf dann in der Provinz Pannonia.
Burgenländische Archäologen fanden um 1980 im Bereich der alten Schule einen kleinen römischen Friedhof aus dem 1. Jahrhundert nach Christi. Der Ort wurde erstmals unter dem Namen „Brunnaron am Zöbernbach“ in der Schenkungsurkunde von König Ludwig dem Deutschen an seinen Kanzler Dominikus erwähnt. 860 wurde die „Kirche des Minigo“ (= Dominikus) erwähnt. Im 10. Jahrhundert zerstörten die aus dem Osten vordringenden Magyaren Brunnaron. Aus dieser Zeit gibt es einige Funde, ein Bronzedrahtring mit einer Glasperle und Mauerreste einer romanischen Kirche. Im 12. Jahrhundert wurde von deutschen Kolonisten auf den Ruinen eine neue Siedlung gegründet und eine große Kirche (32x14 Meter) erbaut.
Aus dem Jahr 1225 stammt die erste urkundliche Nennung Pilgersdorfs unter dem Namen „Pylgrim“: „Via magna, quae de villa Pylgrim venit“ (deu. „Große Straße, die vom Ort Pylgrim kommt“). 1289 wurde der befestigte Ort in der Güssinger Fehde durch die Truppen des habsburgischen Herzogs Albrecht zerstört. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde die heutige Pfarrkirche errichtet, die dem heiligen Ägidius geweiht ist. Die Pfarre wurde wahrscheinlich von den Lockenhauser Franziskanern betreut. 1390 fand die Amtseinführung der Kanizsay als Grundherren von Lockenhaus statt und „Pergelim mit seiner Maut“ wird als Ort genannt, der zur Herrschaft Lockenhaus gehörte.
Von 1447 bis 1488 war Pilgersdorf an die Pottendorfer, die Herren von Kirchschlag und Krumbach, verpfändet. Während die Türken Güns belagerten, wurde Pilgersdorf 1532 verwüstet.
Von etwa 1570 bis 1645 waren die Grundherren und die Bevölkerung Protestanten. Zu dieser Zeit wurden die Toten rund um die Ruinen der alten Kirche bestattet. Der Richter von Pilgersdorf betreute auch die neuen Rodungssiedlungen Kogl, Lebenbrunn und Steinbach. 1597 wird bereits die herrschaftliche Mühle genannt.
Der Ort wurde 1605 von den Bocskay-Haiduken (Türken und Tartaren) vollständig niedergebrannt, 1608 haben erst 18 von 29 Lehensleuten mit dem Wiederaufbau ihrer Häuser begonnen. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts siedeln sich Kärntner und steirische Adelige in Pilgersdorf an (Speidl, Preinberger, Hohenwart, Globitzer, Mensdorff und Hoden), welche eine halbe oder ganze Session bewirtschafteten. Von 1640 bis 1661 verpfändete der Grundherr, Graf Franz von Nádasdy, Baron Speidl und seiner Familie den Ort und erlaubte ihm 1642 das „Große Haus“ zu erbauen (Baukosten rund 3000 Gulden). 1649 wurde die erste Schule bezeugt (Holzhaus). Weil die Lockenhauser Augustiner aber ab 1660 den Pfarrhof nicht benützten, verwendeten die Lehrer ihn als Schule.
Von 1660 bis 1800 betreuten die Augustiner-Eremiten die Pfarre und führten die Rekatholisierung durch, was ihnen bei den Adeligen nicht ganz gelang, denn 1780 gab es noch zehn Protestanten (Familie Preinberger und Hauspersonal). 1671 wird erstmals das herrschaftliche Gasthaus in der Ortsmitte und 1672 auch eine zweite Mühle genannt. Von 1703 bis 1711 wird der Ort mehrmals von aufständigen Kuruzen geplündert. 1750 fielen viele Menschen der Pest zum Opfer. Im Jahr 1783 wird die Kirche umgebaut und nach Osten erweitert. Nachdem 1789 die Pfarre in Kogl gegründet wird, verkleinert sich die Pilgersdorfer und in den Folgejahren wird die Pfarre von Weltpriestern betreut. Im Jahr 1804 ist Pilgersdorf abgebrannt.
Die heutige Großgemeinde entstand 1971 aus der Zusammenlegung der Gemeinden Pilgersdorf, Bubendorf, Deutsch Gerisdorf, Salmannsdorf, Steinbach, Lebenbrunn und Kogl.
Politik
Bürgermeister ist Ewald Bürger von der ÖVP.
Die Mandatsverteilung (21 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 6 und ÖVP 15. FPÖ, Grüne und andere Listen haben keine Mandate.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Weblinks
Commons: Pilgersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienQuelle
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Einwohner nach Ortschaften – Gemeinde: Pilgersdorf (pdf-Datei, 8 KB, abgerufen am 21. Februar 2011)
- ↑ Gemeinde Pilgersdorf: Gemeindenachrichten 2011_1 (abgerufen am 21. Februar 2011)
- ↑ Statistik Austria: Gemeinde Pilgersdorf – Bevölkerungsentwicklung 1869–2010 (pdf-Datei, 62 KB; abgerufen am 25. August 2010)
- ↑ Statistik Austria: Gemeinde Pilgersdorf – Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (pdf-Datei, 9 KB; abgerufen am 25. August 2010)
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Römisch-katholische Pfarrkirche, geweiht nach dem heiligen Ägidius.
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Denkmal für die Gefallenen und Vermissten des Ersten und Zweiten Weltkriegs.
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Pilgersdorf (links) um 1880 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme).
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