- Pin peat
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Pi Phat (Thai: ปี่พาทย์) ist der thailändische Name für ein in der traditionellen höfischen Musik Südostasiens weit verbreitetes Musik-Ensemble, das sich vor allem aus Perkussionsinstrumenten zusammensetzt. Es wird vor allem zur Begleitung von höfischen und religiösen Zeremonien und Tänzen, Schatten- und Maskenschauspielen eingesetzt.
Das Pi Phat entwickelte sich u. a. aus Annäherungen an die javanische Tradition des gamelan und findet sich in verschiedenen Ausprägungen in der höfischen Musik Thailands, Kambodschas, Birmas und Laos. In Kambodscha wird ein ähnliches Ensemble Pin Peat genannt; schon auf Reliefs des Angkor Wat-Tempels finden sich Darstellungen von Zimbel- und Gongspielern.
Ein thailändisches Pi-Phat-Ensemble besteht aus mindestens sechs Musikanten; das Standardensemble (thai: pi phat khrueang ha – วงปี่พาทย์เครื่องห้า) besteht aus pi nai (Oboe – ปี่ใน), ranad ek (Holzxylophon – ระนาดเอก), khong wong yai (Gong – ฆ้องวงใหญ่), ching (Zimbel – ฉิ่ง) und zwei Trommelarten (taphon – ตะโพน – und khlong thad – กลองทัด). Bei der achtköpfigen Besetzung (pi phat khrueang khu – วงปี่พาทย์เครื่องคู่) kommen ein weiteres Xylophon mit tieferem Klang (ranad thum – ระนาดทุ้ม) und ein zweiter, klanglich hellerer Gong (khong wong lek – ฆ้องวงเล็ก) zum Einsatz, beim zehn- bis vierzehn-köpfigen pi phat khrueang yai (วงปี่พาทย์เครื่องใหญ่) zusätzlich weitere Instrumente, wie z. B. Xylophone (ranat ek lek – ระนาดเอกเหล็ก – und ranat thum lek – ระนาดทุ้มเหล็ก) mit metallenen Klangstäben.
Im September 1900 dokumentierte Carl Stumpf in Berlin die Musik eines Pi-Phat-Ensembles einer gastierenden Theatergruppe aus dem heutigen Thailand auf 24 Edison-Phonogrammen. Damit war der Grundstein für das Berliner Phonogramm-Archiv und auch der Vergleichenden Musikwissenschaft in Deutschland gelegt.[1]
Literatur
Carl Stumpf: „Tonsystem und Musik der Siamesen“. Beiträge zur Akustik und Musikwissenschaft 3, 1901, S. 69–138.
Einzelnachweise
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