Pinfall

Pinfall

Beim Wrestling gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, Matches anzusetzen. Dies betrifft die Art und Anzahl der Teilnehmer, die Art und Weise, das Match zu beenden sowie an den Ausgang des Kampfes geknüpfte Bedingungen.

Ein Wrestling-Match kann heute durchaus aus mehreren der folgenden Matcharten kombiniert sein.

Inhaltsverzeichnis

Grundregeln

Es gibt im Wrestling je nach Matchansetzung verschiedene Wege zu gewinnen. In diesem Abschnitt werden lediglich die allgemeinen Grundregeln im Wrestling beschrieben. Die Matcharten und Bedingungen können beliebig kombiniert werden und müssen nicht für alle Teilnehmer gelten, wodurch viele Variationen dieser Grundarten entstehen können.

Pinfall

Pinfall bedeutet, dass der Gegner mit beiden Schultern auf den Ringboden gedrückt wird (engl. Cover), während der Ringrichter dreimal im Abstand von jeweils einer Sekunde (in der Praxis häufig auch länger, um die Dramatik zu steigern) mit der Hand auf den Boden schlägt. Derjenige der es schafft, seinen Gegner so zu „pinnen“, ist der Sieger.

Aufgabe

Hierbei gesteht der geschwächte Gegner seine Niederlage ein, wenn er sich aus einem Haltegriff nicht befreien kann. Dazu klopft er mehrmals auf den Ringboden (engl. tap out) und signalisiert damit seine Aufgabe. Wird der Unterlegene, an dem ein solcher Griff durchgeführt wird, bewusstlos, dann handelt es sich um einen technischen Knock out. Hierbei hebt der Ringrichter dreimal den Arm des Unterlegenen in die Luft und wenn dieser jedes Mal auf den Ringboden fällt, ist das Match durch K.O. beendet.

I quit-Match

"I Quit" ist eine besondere Art der Aufgabe. Der Unterlegene darf dabei nicht wie üblich abklopfen, sondern muss durch ein Mikrofon, ein für alle Zuschauer vernehmbares I Quit (engl. für "Ich gebe auf") von sich geben.

Auszählen

Beim Auszählen (engl. Count-out) befindet sich ein Wrestler außerhalb des Rings, während der Ringrichter bis zu einer bestimmten Zahl zählt (in Nordamerika meistens bis 10, in Japan hingegen bis 20). Wird ein Wrestler ausgezählt, hat er den Kampf verloren. Titel wechseln jedoch üblicherweise auf diese Art nicht, weswegen man gerne Champions auf diese Art und Weise verlieren lässt, um eine Fehde weiterzuführen und anzuheizen. Der Double-Countout bezeichnet ein Auszählen beider Kämpfer was ein Unentschieden zur Folge hat.

Disqualifikation

Ein Wrestler kann aufgrund einer unerlaubten Handlung disqualifiziert werden. Der Ringrichter muss diese nicht immer mit eigenen Augen sehen, so gab es auch schon Entscheidungen, die im Nachhinein umgedreht wurden, weil der Ringrichter z.B. den Einsatz eines verbotenen Gegenstands von einem Kollegen mitgeteilt bekam.

Typische Beispiele dafür sind:

  • das Anwenden unerlaubter Griffe und dabei das Anzählen des Ringrichters zu ignorieren: Der Griff muss nach 5 Sekunden gelöst werden; dies gilt auch für einen legalen Aufgabegriff, den der Gegner durch einen Griff in die Seile unterbrechen kann;
  • Handgreiflichkeiten gegenüber dem Ringrichter;
  • Verwendung von unerlaubten Gegenständen wie Tischen, Stühlen etc. oder auch unerlaubten Tiefschlägen;
  • Eingreifen durch andere Wrestler, die nicht am Kampf beteiligt sind.

Ebenso wie beim Countout lässt man Wrestler, die Titel tragen, auch gerne durch Disqualifikation verlieren. So kann man eine Fehde weiterführen und der Fehdengegner kann ein neues Match verlangen, das ihm üblicherweise auch gewährt wird.

No Contest

Der Kampf endet ohne Wertung:

  • wenn beide Teilnehmer durch ein Eingreifen von anderen Wrestlern abgelenkt werden, so dass kein Disqualifikations-Sieg für eine Partei ausgerufen werden kann,
  • wenn beide Parteien kampfunfähig sind,
  • wenn der Kampf durch äußere Umstände abgebrochen werden muss.

Zum selben Ergebnis führt das Erreichen eines eventuell festgelegten Zeitlimits, wobei hier meistens eher von einem Unentschieden (engl. Time Limit Draw) als von einem No Contest gesprochen wird.

Titlematch

Matches, bei denen es um einen der zahlreichen Wrestlingtitel geht, stellen eine Besonderheit dar. Hierbei wird um eine Auszeichnung in Form eines Gürtels gekämpft. Ein Titel kann durch jede Matchart errungen werden. Bei Disqualifikation oder Auszählen kann der Titel jedoch in der Regel nicht wechseln, was dem Titelträger die Möglichkeit bietet, das Match absichtlich zu verlieren, den Gürtel aber zu behalten.

Ausscheidungsmatch

Es gibt mehrere Variationen dieser Matchart. Bei Einzel-Ausscheidungs-Matches stehen mehrere Wrestler im oder am Ring. Jeder Wrestler kann nun durch Pinfall oder Aufgabe eliminiert werden und muss den Ring verlassen. Gewinner ist derjenige, der als letzter noch im Ring steht.

Bei Team-Ausscheidungsmatches können sich die Wrestler eines Teams gegenseitig auswechseln. Einzelne Wrestler werden im Laufe des Matches eliminiert, wobei der eliminierte Wrestler das Match verlassen muss und durch einen anderen Wrestler seines Teams ersetzt wird. Das Team, das alle Wrestler des gegnerischen Teams eliminiert hat, ist siegreich.

Gauntlet-Match

Ein Gauntlet-Match ist eine Aneinanderreihung von Matches. Zwei Wrestler stehen sich gegenüber. Nachdem ein Gegner je nach Ansetzung (Pinfall, Aufgabe, Disqualifikation) besiegt wurde, wird er solange durch einen anderen Wrestler ersetzt, bis kein weiterer übrig ist. Der letzte verbleibende Wrestler wird zum Sieger erklärt.

Numerische Ansetzungen

Singles-Match

Bei einem Einzelmatch (engl. singles match) treten zwei Wrestler gegeneinander an. Das Match kann durch Pin, Aufgabe, Disqualifikation oder Auszählen entschieden werden. Es handelt sich hierbei um die traditionelle Form des Wrestlings, wobei in der Anfangszeit des Sports meistens die 2 out of 3 Falls-Regel angewandt wurde, welche besagt, dass der erste Kontrahent, der zwei Siege durch Pin, Aufgabe etc. erringt zum Sieger des Matches erklärt wird. Dies ist heute eine eher seltene und meistens als spezielle Besonderheit angepriesene Erweiterung. Heutzutage wird diese Match-Art auch gerne als English Rules Match bezeichnet.

Handicap-Match

Mit dem Begriff des Handicap-Matches bezeichnet man eine Variante des Wrestlings, in der eine Seite eine numerische Überlegenheit gegenüber dem Gegner/den Gegnern hat. Am verbreitetsten ist es in der Variante 2 gegen 1, wobei alle erdenklichen Konstellationen möglich sind. Häufig steht in Handicap-Matches ein großer, kräftiger Wrestler mehreren Jobbern gegenüber, um seine Überlegenheit zu demonstrieren.

Multi-Way-Match

An Matches dieser Art nehmen normalerweise drei bis sechs Wrestler teil, wobei es keine vorgesehenen Allianzen gibt und somit jeder gegen jeden antritt. Am bekanntesten sind die Varianten Triple-Threat-Match (mit drei Teilnehmern) und Fatal-Four-Way-Match (mit vier Teilnehmern). Wenn mehr als 4 Wrestler teilnehmen, werden diese Matches auch als One-Fall-to-a-Finish- Match bezeichnet.
Optional tritt in solchen Veranstaltungen eine Ausscheidungsregel in Kraft, sodass nicht der Wrestler das Match gewinnt, der als erster einen Pinfall erzielt, sondern derjenige, der als letztes übrig bleibt, nachdem die besiegten Teilnehmer nacheinander aus dem Match ausscheiden. Für solche Elimination-Matches gibt es Bezeichnungen wie Three-Way-Dance und Four-Way-Dance, wobei diese je nach Liga auch schlicht als Synonym für die obigen Bezeichnungen verwendet werden können und nicht zwingend etwas über eine eventuelle Ausscheidungsregel aussagen.

Battle Royal / Top Rope Battle Royal

Eine Match-Art mit einer unbeschränkten Zahl an Kontrahenten (Üblicherweise spricht man ab einer Teilnehmerzahl von sechs Teilnehmern von einer Battle Royal, sofern keine spezielle Gimmick-Bezeichnung verwendet wird.), der üblicherweise mit einer Ausscheidungsregel versehen ist. Beim Battle Royal kann das Ausscheiden der Gegner ausschließlich dadurch erfolgen, dass ein Wrestler über das oberste Seil nach draußen befördert wird und mit beiden Beinen den Boden berührt. Eine weitere Besonderheit dieses Matches kann sein, das nicht alle von Beginn an diesem teilnehmen, sonderm im Abstand von einer festgelegten Zeit nach Losentscheid in das Match eintreten. Die WWE veranstaltet jährlich zum Royal Rumble einen solchen Kampf mit 30 Teilnehmern, bezeichnet es jedoch als Royal Rumble Match.

Tag-Team-Match

Bei dieser Match-Variante stehen sich zwei Teams aus jeweils zwei Wrestlern gegenüber, wobei nur ein Partner aktiv am Match teilnimmt. Die anderen Partner stehen in gegenüberliegenden Ecken außerhalb des Rings und können durch Abklatschen (Tag) ihren Partner im Ring ersetzen. Nach einem Wechsel gibt es eine theoretisch fünfsekündige Phase, in der der ausgewechselte Wrestler im Ring bleiben darf, um zusammen mit seinem Partner eine Aktion auszuführen (Double-Team-Move). Das Match endet, wenn ein Wrestler gepinnt, disqualifiziert etc. wird; Ausscheidungsregeln sind nicht üblich.

Tag-Team-Matches mit mehr als vier Teilnehmern

Es gibt auch Tag-Team-Matches, in denen sich zwei Teams mit bis zu sechs Wrestlern in jedem Team (beispielsweise bei der Survivor Series) befinden und Handicap-Tag-Team-Matches, bei denen sich ungleich große Teams gegenüberstehen. Bei dieser Match-Art gibt es des Öfteren eine Ausscheidungsregel, nach welcher das Match nach Ausscheiden eines Wrestlers, mit den restlichen Teilnehmern fortgeführt wird, bis ein Team komplett ausgeschieden ist.

Multi-Way-Tag-Match

Dies ist eine Variante des Multi-Way-Matches, bei der stets nur zwei Wrestler gleichzeitig am Match teilnehmen, während die anderen Teilnehmer außerhalb des Rings stehen und wie in einem Tag-Team-Match eingewechselt werden können. Dabei kann jeder Kontrahent mit jedem inaktiven Teilnehmer wechseln. Eine Ausscheidungsregel ist hierbei eher unüblich.

Trios

Das auch als Relevos Australianos (span. Australischer Wechsel) bezeichnete Trios ist im mexikanischen Wrestling (und dort insbesondere in den beiden großen Ligen AAA und CMLL) die verbreitetste Form des Team-Matches. Es stehen sich Teams aus je drei Wrestlern gegenüber, wobei jeweils ein Mann als Kapitän bestimmt wird. Ein Team kann nur gewinnen, indem es entweder den gegnerischen Kapitän oder beide anderen Gegner besiegt. Verschiedene Tag-Regeln sind möglich; so wird z. B. häufig ein Wrestler, der den Ring verlässt oder hinausgeworfen wird im fliegenden Wechsel durch einen seiner Partner ersetzt. Diese Regel wird als Scramble bezeichnet und kam auch bei Ring Of Honor bereits zum Einsatz.

Ansetzungen nach Spezialregeln

Blindfold-Match

Bei dieser Match-Art sind einer oder beide Kontrahenten durch eine Augenbinde gezwungen, blind zu kämpfen. Oft wird das Publikum durch den beliebten Wrestler miteinbezogen, um die Position des Kontrahenten zu bestimmen.

Buried-Alive-Match

Um dieses Match zu gewinnen, muss der Gegner in eine Graböffnung befördert und diese zugeschaufelt werden. Diese Variante wurde für den Undertaker eingeführt. Im Anschluss an das Match entkommt der „lebendig Begrabene“ Verlierer mittels einer für das Publikum verborgenen Geheimtür aus seinem Grab.

Falls Count Anywhere

Hierbei handelt es sich um eine Zusatzregel, nach der es möglich ist, den Gegner überall in- und außerhalb der Halle pinnen zu können.

First-Blood-Match

Ziel dieser Matchart ist es, dem Gegner eine Platz- oder Schnittwunde zuzufügen. Derjenige, der zuerst sichtbar blutet, hat das Match verloren. Allerdings können diese Matches auch anders ausgehen als geplant, indem der als Sieger gebookte Wrestler ungeplant zuerst blutet. In diesem Fall bladet (blutet absichtlich durch einen vorher zugefügten und verklebten Schnitt) entweder der gebookte Verlierer, so dass er stärker blutet, oder das Match wird mit dem anderen als Sieger beendet.

Fulfill Your Fantasy

In diesem Match treten Wrestlerinnen in anregenden Outfits gegeneinander an. Im Ring steht ein Bett und es liegen Kissen zum Kampf bereit.

Hardcore-Match

Hardcore-Wrestling (dt. „Wrestling des harten Kerns“) ist eine Sonderform des modernen Wrestling.

Bei den ersten regulär angesetzten Hardcore-Matches, ab 1989 in der japanischen Liga FMW, kam einer der Kontrahenten in der Regel mit einer Mülltonne zum Ring. In dieser Mülltonne war dann das sogenannte „Garbage“ (dt. Müll) aufbewahrt. Damit waren die erlaubten Gegenstände gemeint, die nun als Waffen in diesem Match eingesetzt werden durften. Eine andere Variante war, dass die Mülltonne bereits schon im Ring war, als beide Gegner diesen betraten. Bevor es den Begriff des „Hardcore-Wrestling“ gab, wurde diese Wrestling-Variante auch als „Garbage-Wrestling“ bezeichnet.

Die verschiedenen Ansetzungen des heutigen Hardcore-Wrestlings sind allesamt aus dem Garbage-Stil des Wrestling weiter entwickelt und zeichnen sich heute vor allem durch den Verzicht auf Auszählen und Disqualifikationsregeln aus. So gibt es keine örtliche Beschränkung des Matches, sodass sich dieses sogar nach außerhalb der Halle, auf die Straße verlagern kann. Der Einsatz von Waffen ist für diese Match-Art praktisch obligatorisch.

Die Bezeichnung Hardcore-Match wird in der WWE am häufigsten benutzt; zudem existieren zahlreiche Synonyme wie Street-Fight, Extreme-Rules-Match, No-Holds-Barred-Match oder ECW-Rules-Match, bei diesen darf man aber nur im Ring pinnen oder aufgeben.

Noch extremer sind die sogenannten Death- und Ultraviolent-Matches, die sich wiederum aus dem Hardcore-Stil weiter entwickelt haben und bei dem noch obskurere Waffen, Steigerungs- und Verletzungsmöglichkeiten auftreten können. Eine Variante des Death- und auch des Ultraviolent-Matches besteht darin, dass die Fans vor Beginn der Wrestlingveranstaltung Gegenstände aller Art mitbringen dürfen, die dann von den entsprechenden Wrestlern im angesetzten Death-Match als Waffen eingesetzt werden (Fans bring the Weapons Death Match). Diese Matchart wurde von der japanischen Wrestling-Promotion Big Japan in den frühen 1990er Jahren entwickelt und etwas später von der damaligen ECW in den Vereinigten Staaten populär gemacht. Diese Art Matches werden heute hauptsächlich nur noch in kleineren unabhängigen, zumeist japanischen Ligen, der CZW und der IWA ausgetragen, da sich die großen Promotionen solche Verletzungsrisiken, wie sie beispielsweise von brennenden Stacheldraht entstehen können, nicht leisten wollen und können.

Heutige Hardcore-, Death- und Ultraviolent-Matches werden vielfach mit dem Barbed-Wire-Match kombiniert.

Hardcore-Rumble

Der Hardcore-Rumble ist eine extreme Form der Battle Royal, dem es auch vom Grundprinzip her entspricht. Im Gegensatz zu der normalen Version, gelten beim Hardcore-Rumble ausdrücklich die Regeln eines Hardcore-Matches. Hauptsächlich wird der Hardcore-Rumble in den kleinen unabhängigen Promotionen wie der IWA veranstaltet, da in dieser Match-Variante die Verletzungsgefahr für die Wrestler ausgesprochen hoch ist.

Inferno-Match

Bei dieser Variante befinden sich im Normalfall zwei Kontrahenten im Ring. Der Ring ist rundherum um sie angezündet. Der Kampf kann nur gewonnen werden, indem man seinen Gegner in Brand setzt. Um sich zu schützen, tragen die Teilnehmer feuerfeste Kleidung, was aber für den normalen Zuschauer nicht ersichtlich ist.

Iron-Man-Match

Bei dieser Match-Variante wird im Voraus eine bestimmte Zeitspanne festgelegt, in der das entsprechende Match ausgetragen wird (in der WWE meist 30 oder 60 Minuten). Sieger ist, wer nach Ablauf dieser Zeitspanne die meisten Siege erringen konnte (gewertet werden Pinfalls, Aufgaben, Count-outs und Disqualifikationen). Bei einem Unentschieden nach Ablauf der Zeit wird oft eine Verlängerung nach Sudden Death-Regeln angesetzt; es entscheidet dann also, wie in einem normalen Match der erste Sieg. Ein Iron-Man-Match stellt hohe Anforderungen an die Kontrahenten, da sie in dieser Variante die Zuschauer über einen ungewöhnlich langen Zeitraum unterhalten müssen, ohne sich im Ring merkliche Ruhepausen zu gönnen.
Eine spezielle Variante ist das Ultimate-Submission-Match, bei dem nur durch Aufgabe Punkte erzielt werden können.

Item-on-a-Pole-Match

Bei diesem Match ist an der Ringecke ein hoher Pfosten befestigt, an dem ein Gegenstand, des Öfteren eine Waffe, hängt. Das Ziel ist es, den Gegenstand als erster herunterzuholen.

Last-Man-Standing-Match

Auch mitunter als Texas Deathmatch bezeichnet, geht es bei dieser Match-Art darum, den Gegner soweit zu schwächen, dass er am Boden liegt und im Stile des Boxens vom Ringrichter bis 10 ausgezählt wird. Des Weiteren wird in diesen Matches auf Disqualifikation verzichtet; üblicherweise werden Matches dieser Art sehr brutal dargestellt, um den knock-out glaubwürdig erscheinen zu lassen. Eine recht verbreitete Variation besteht darin, dass der Gegner zuerst gepinnt werden muss, bevor der Ringrichter ihn anzählt.

Loser Leaves Town

Auch als Loser Leaves Company und anderen Namen bekannt. Der Verlierer des Matches steigt aus der Liga/aus dem Kader aus; ein Brauch aus den alten Zeiten, als Wrestling eine Jahrmarktsattraktion war und es der Attraktivität des jeweiligen Vermarkters diente, seine Darsteller auszusortieren und durch neue zu ersetzen. Heutzutage dient es eher zur Rechtfertigung einer Pause (zum Kurieren einer Verletzung, aus familiären Gründen, etc.) des unterlegenen Wrestlers, der zu einem späteren Zeitpunkt wieder in die Liga einsteigt.

Luchas de Apuestas

Bei den in Mexiko etablierten Luchas de Apuestas (span. Kämpfe um Einsätze) kann es sich um viele verschiedene Match-Arten handeln, die sich jedoch dadurch auszeichnen, dass die Kontrahenten etwas bestimmtes aufs Spiel setzen. Im nordamerikanischen Wrestling ist dabei das Hair-vs.-Hair-Match am weitesten verbreitet. In diesem Fall muss sich der Verlierer des Matches die Haare komplett abschneiden lassen. In Mexiko stehen häufig die Masken der Wrestler auf dem Spiel – eine Demaskierung in einem Mask-vs.-Mask-Match bedeutet im Lucha Libre quasi den Verlust der Ehre. Normalerweise darf ein Wrestler, der seine Maske in einem solchen Kampf verlor, nie wieder maskiert auftreten, doch kommerzielle Interessen sorgten hier bereits für Ausnahmen – so darf Rey Mysterio außerhalb Mexikos seine Maske nach wie vor tragen, obwohl er sie einst in einem Hair-vs.-Mask-Match an Kevin Nash verlor.

Lumberjack- bzw. Lumberjill-Match

Ein Lumberjack-Match (engl. Holzfäller-Kampf) ist ein Single-Match mit der Besonderheit, dass um den Ring weitere Wrestler postiert sind. Dabei kann es sich um Freunde der jeweiligen aktiven Kontrahenten oder um eine einseitige Zusammensetzung (meistens komplett aus Heels bestehend) handeln. Verlässt ein Wrestler den Ring, wird er von den ihm feindlich gesinnten Lumberjacks attackiert, die häufig versuchen, ihm (insofern es sich nicht um ein Titelmatch handelt) durch count-out den Sieg zu kosten. Die Lumberjacks dürfen den Ring selbst nicht betreten. Handelt es sich bei den um den Ring stehenden Wrestlern um Frauen, nennt man den Kampf Lumberjill-Match.

Mixed-Tag-Team-Match

Die beiden Teams bestehen meistens aus je einem männlichen und einem weiblichen Kontrahenten, wobei stets nur Wrestler des gleichen Geschlechts gegeneinander antreten dürfen, d. h. wenn ein Team einen Tag ausführt, sind auch die Gegner zum Wechseln gezwungen. Mitunter treten in solchen Matches auch zwergwüchsige Wrestler (Midgets) anstelle der Wrestlerinnen auf, dürfen dann allerdings auch gegen eventuelle weibliche Gegner antreten.

Strip-Match

In solchen Matches besteht das Ziel darin, den Gegner teilweise zu entkleiden. Da dabei kaum wrestlerische Fähigkeiten zum Einsatz kommen, treten meistens untrainierte Manager oder Valets an, obwohl heutzutage auch trainierte Wrestlerinnen Matches dieser Art bestreiten. In der WWE ist das Bra-and-Panties-Match am verbreitetsten, bei dem die ausschließlich weiblichen Kontrahenten ihre Gegnerin bis auf die Unterwäsche ausziehen müssen. Bei den ausschließlich in extremeren Ligen verbreiteten Buck-Naked-Match muss die Gegnerin hingegen komplett entkleidet werden. Insbesondere in den 1980ern und frühen 1990ern bestritten männliche Manager und sonstige Nicht-Wrestler häufig Tuxedo-Matches, in welchen der Smoking des Gegners ausgezogen werden musste.

Three Stages of Hell

Bei dieser Match-Art werden maximal drei unterschiedliche Einzel - Kampfarten hintereinander ausgetragen. Gewonnen hat, wer als erster zwei der drei Matches für sich entschieden hat. Meist werden Matches mit besonderen Bedingungen ausgewählt (Stahlkäfig, keine Disqualifikation etc.), um es für das Publikum interessanter zu gestalten.

Tornado-Tag-Team-Match

In dieser Variation nehmen beide Wrestler der Teams aktiv am Match teil, sodass der namensgebende Tag entfällt. Auch hier endet das Match grundsätzlich nach dem ersten regelkonformen Ausschalten eines Gegners.

Ansetzungen mit speziellen Hilfsmitteln bzw. Waffen

Ambulance-Match

Hierbei besteht das Ziel darin, den Gegner ins Innere eines am Halleneingang stehenden Krankenwagens zu verfrachten und beide Ladetüren zu schließen. Häufig werden bei dieser Match-Art auch die Regeln eines Hardcore-Matches verwendet.

Eine Variante dieses Matches ist das Last-Ride-Match, bei dem der Kranken- durch einen Leichenwagen ersetzt wird. Letztere Variante ist auf den Undertaker zugeschnitten.

Barbed-Wire-Match / No-Ropes-Barbed-Wire-Match

Bei einem Barbed-Wire-Match werden die Ringseile mit Stacheldraht umwickelt. Diese Art von Matches wurde zwischen den 1940er und 1970er Jahren in der NWA veranstaltet, um dem Publikum eine besondere Spannung darzubieten. Auch in der heutigen WWF waren Barbed-Wire-Matches bis in die 1980er Jahre verbreitet. Allerdings war in den größeren Ligen der Stacheldraht häufig präpariert oder sogar nur aus Hartgummi, um schwere Verletzungen zu verhindern. Heute werden in der WWE keine reinen Barbed-Wire-Matches mehr veranstaltet.

Heutige Barbed-Wire-Matches entsprechen den Regeln nach üblicherweise einem Hardcore-Match. Sie werden hauptsächlich in den kleinen Independent-Ligen, wie der CZW und der IWA veranstaltet. Die TNAW veranstaltete Barbed-Wire-Matches nur zu einer Zeit, als sie noch Sabu unter Vertrag hatte.

In Japan laufen diese Barbed-Wire-Matches teilweise etwas härter ab: Dort wird vielfach der Stacheldraht, der nun die Ringseile ersetzt (No-Ropes-Barbed-Wire-Match ), unter Strom gesetzt oder mit Sprengkapseln ausgestattet. Bei Barbed-Wire-Matches liegen häufig zusätzlich mit Stacheldraht bedeckte Holzbretter (barbed wire boards) oder mit Stacheldraht umwickelte Stühle (barbed wire chairs) neben dem Ring.

Eine Variante des Barbed-Wire-Matches ist das sogenannte Barbed- and Razor-Wire-Match, bei dem zusätzlich noch sogenannter „NATO-Draht“ (engl. Razor-Wire; eine Art Stacheldraht, bei dem die normalen Dornen durch geschärfte Rasierklingenähnliche Metallstreifen ersetzt sind) verwendet wird.

Bull-Rope-Match

Bei dieser Match-Art sind die beiden Wrestler mit einem Seil an den Handgelenken gefesselt, so das keiner der beiden fliehen kann. Dieses Seil, an dem zumeist noch eine Kuhglocke hängt, kann in dem Match nach Belieben eingesetzt werden. Neben den üblichen Regeln kann das Ziel des Matches auch darin bestehen, alle vier Ringpfosten zu berühren, ohne vom Gegner daran gehindert zu werden. Es existieren zahlreiche Synonyme, die sich häufig nach dem verwendeten Fesselwerkzeug richten, z. B. Dog-Collar-Match, Indian-Strap-Match oder Caribbean-Strap-Match.

Cage-Match

Bei einem Cage-Match (dt. Käfig-Match ) wird direkt um die Ringpfosten ein Käfig aus Maschendraht oder Eisenstangen aufgebaut. Der Käfig ist oben offen und es gewinnt der Wrestler, der es als erster schafft, ihn zu verlassen. Häufig gibt es zu diesem Zweck auch eine Tür auf einer Seite des Käfigs, die auf Anweisung eines Kontrahenten von bereitstehenden Ringrichtern geöffnet wird. Eher üblich ist die Möglichkeit, einen solchen Matches auch durch Pin oder Aufgabe entscheiden zu können. Es gibt auch extremere Variationen, bei denen der Käfig beispielsweise mit Stacheldraht umwickelt ist.

Punjabi-Prison-Match

Punjabi Prison

Diese Sonderform des Käfig-Matches wurde in der WWE für den Inder The Great Khali eingeführt. Der Ring ist von zwei großen Bambuskonstrukten, die 16 und 20 Fuß (5,3 m bzw. 6,6 m) hoch sind, umgeben. Der innere Käfig hat vier Türen, die jeweils nur 60 Sekunden bei Aufforderung geöffnet werden. Anschließend bleiben sie den Rest des Kampfes geschlossen. Der äußere Käfig hat jedoch keine Türen. Die Spitzen des zweiten Käfigs sind mit spitzen Bambusstangen gespickt. Der Sieger des Matches ist derjenige, der es schafft, aus beiden Käfigen zu entkommen. Bisher gab es in der WWE jedoch nur 2 Matches dieser Art.

Casket-Match

Das Ziel beim Casket-Match ist es, seinen Gegner in einen bereit gestellten Sarg zu befördern und diesen entweder selbst zu schließen oder bereitstehende Ringrichter zum Schließen des Sargs aufzufordern. Das Caskest-Match wurde auf den Undertaker zugeschnitten, dessen Gimmick bestens zu dieser morbiden Kampfart passt. Diese Form sollte nicht mit dem Coffin-Match (engl. ebenfalls Sargmatch) verwechselt werden; dieses wird nämlich durch Pin oder Aufgabe entschieden, wobei der Verlierer erst nach dem Match in einen Sarg befördert wird.

Container-Match

In einem Match dieser Art gibt es ein bestimmtes Behältnis, in das der Gegner befördert werden muss, oder aber einen Gegenstand, an dem der Gegner gefesselt o. Ä. wird. Sonstige Regeln sind normalerweise außer Kraft gesetzt. Die Bezeichnung Container-Match kommt selbst praktisch nie vor; statt dessen nimmt das Match den Namen des entsprechenden Behältnisses an. Neben den nachfolgend aufgeführten Varianten gibt es viele weitere Container-Matches, die beispielsweise Zwangsjacken (Straitjacket-Match) oder Handschellen (Handcuff-Match) verwenden.

Elimination Chamber

Elimination Chamber

Bei dieser nur in der WWE vorkommenden Match-Art ist eine einzigartige zylinderförmige Käfigkonstruktion um den Ring gebaut. Zusätzlich wird der innerhalb des Käfigs liegende Boden aufgestuft, damit er mit dem Ring auf gleicher Höhe ist. Es nehmen insgesamt sechs Wrestler teil, wobei zwei davon das Match im Ring beginnen und die vier übrigen in kleinen Plexiglas-Kammern hinter den Ringpfosten postiert sind und nacheinander im Abstand von jeweils vier bis fünf Minuten zum Kampf hinzustoßen. Wer gepinnt wird oder aufgibt, scheidet aus dem Match aus. Manchmal wird in Vorausscheidungs-Matches bereits ermittelt, wer das Match beginnt und wer zuletzt teilnimmt.

Hell in a Cell

Diese Variante wurde 1997 erstmals von der WWE eingesetzt, wurde jedoch nicht von dieser Liga erfunden. Der Ring wird von einem Maschendrahtkäfig umschlossen, doch im Gegensatz zum Cage-Match hat sein Grundriss einen größeren Umfang, sodass neben dem Ring auf jeder Seite noch ungefähr ein Meter Platz ist. Zudem ist das Konstrukt oben geschlossen, folglich ist eine Flucht aus dem Käfig theoretisch nicht vorgesehen. Das Match wird durch Pin oder Aufgabe entschieden. Da im Hell in a Cell stets Waffen (sowie der Maschendraht des Käfigs selbst) eingesetzt werden und sich die Matches häufig auf das Dach der Konstruktion verlagern, gilt diese Variante als einer der gefährlichsten.

Ladder-Match

Mr. Kennedy beim Sieg im Money in the Bank-Match auf der Wrestlemania 23.

In einem Leiter-Match stehen zumeist Championtitel oder andere wichtige Gegenstände (z.B. Verträge oder Geldbeträge) auf dem Spiel. Hierbei hängen der Titelgürtel oder ein sonstiger Gegenstand unter der Hallendecke – an einer Kette oder einem Seil befestigt – und sind nur mit einer Leiter zu erreichen. Die Leiter wird hierbei zum Schlüssel des Matches, oft werden von ihr herab beeindruckende Sprungattacken ausgeführt, oder sie wird als Schlagwaffe gebraucht. Steigt ein Wrestler auf die Leiter, versuchen die anderen Teilnehmer ihm die Leiter unter den Füßen wegzuziehen oder zu -treten, was regelmäßig zu spektakulären Stürzen führt. Ansonsten gibt es keinerlei Pinfalls, Submissions oder Disqualifikationen. In der ECW waren die Regeln für ein Leiter-Match etwas anders. Dort war die Leiter als legitime Waffe im Ring aufgebaut, der Sieger wurde durch Pinfall oder Aufgabe bestimmt.

Die WWE etablierte bei WrestleMania XXI einen als Money-in-the-Bank-Match bezeichnetes Leiter-Match als neuen jährlichen Bestandteil der Großveranstaltung. Es treten bis zu 8 Kontrahenten an; an der Hallendecke ist ein Koffer befestigt, dessen Besitz den Sieger laut Storyline zu einem Titelmatch gegen einen beliebigen Titelträger der jeweiligen Liga berechtigt. Der Zeitpunkt ist auf die folgenden zwölf Monate eingeschränkt, kann ansonsten vom Sieger allerdings frei gewählt werden.

Stretcher-Match

Ziel dieses Matches ist es, den Gegner kampfunfähig zu machen, damit man ihn auf eine bereitstehende Trage legen und in einen markierten Bereich der Arena schieben kann. Das allererste Match dieser Art bestritten Rob Van Dam und Sabu in der ECW.

Tables-Match

Es steht eine Vielzahl an Tischen im und um den Ring bereit. Das Ziel des Matches ist es, den Gegner durch einen Tisch zu befördern, sodass dieser zerbricht. Meistens werden Tables-Matches unter Hardcore-Regeln ausgetragen, wobei dies nicht zwingend ist – der legale Waffeneinsatz kann sich auch auf die Tische beschränken, während andere Gegenstände zur Disqualifikation führen.
In der ECW gab es das Flaming-Tables-Match, in dem die Oberfläche des Tisches erst angezündet werden musste, bevor man den Gegner hindurchbefördern und somit den Sieg erringen konnte.

Tables-, Ladders- and Chairs-Match (TLC-Match)

Wie der Name bereits impliziert, dreht sich ein TLC-Match um Tische, Leitern und Stühle. Etliche dieser Gegenstände sind am Ring platziert und werden als Waffen eingesetzt. Das Ziel des Matches ist variabel, so kann es als Ladder-Match mit einer über dem Ring hängenden Trophäe oder als normales Match mit einer Entscheidung durch Pin oder Aufgabe ausgetragen werden, wobei erstgenannte Variante häufiger ist. Die Teilnehmerzahl ist nicht festgelegt. Das TLC-Match ist eine, zumindest in der WWE, relativ selten vorkommende Kampfform. TNA übernahm 2005 das Prinzip des Matches und veranstaltete erstmals das sogenannte Full Metal Mayhem. Dabei handelt es sich eigentlich um ein Ladder-Match ohne Disqualifikation, das aber als TLC-Match anerkannt wird, da bereits vor dem Match die namensgebenden Gegenstände bereitgestellt werden. Auch die ECW veranstaltete Matches dieser Art, fügte teilweise allerdings noch Singapore Canes zu den vorgesehenen Waffen hinzu.

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