Pinus monophylla

Pinus monophylla
Einblättrige Kiefer
Zweig mit einnadeligen Kurztrieben der Einblättrigen Kiefer (Pinus monophylla).

Zweig mit einnadeligen Kurztrieben der Einblättrigen Kiefer (Pinus monophylla).

Systematik
Ordnung: Kiefernartige (Pinales)
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Unterfamilie: Pinoideae
Gattung: Kiefern (Pinus)
Untergattung: Ducampopinus
Art: Einblättrige Kiefer
Wissenschaftlicher Name
Pinus monophylla
Torr. & Frém.

Die Einblättrige Kiefer (Pinus monophylla), auch Nusskiefer, Einnadelige Kiefer, oder Einnadelige Nuss-Kiefer genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kiefern (Pinus) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Sie ist der offizielle Baum des US-Bundesstaates Nevada.

Inhaltsverzeichnis

Systematik

Pinus monophylla gehört zur Untersektion Cembroides in der Sektion Parrya innerhalb der Untergattung Strobus.

Synonyme für Pinus monophylla sind: Caryopitys monophylla (Torrey & Frémont) Rydberg, Pinus californiarum D.K.Bailey, P. cembroides Zucc. var. monophylla (Torrey & Frémont) Voss

Die Einblättrige Kiefer wurde lange Zeit als eine Varietät von der Mexikanischen Nuss-Kiefer (Pinus cembroides) klassifiziert.

Weiterhin bestanden lange Zeit Unsicherheiten in Bezug auf die taxonomisch-nomenklatorischen Untergliederung. Durchzusetzen schien sich eine Einteilung nach Dana K. Bailey in drei Unterarten P. monophylla ssp. monophylla (engl: Great Basin singleleaf pinyon), P. monophylla ssp. fallax (engl: Arizona singleleaf pinyon) und P. monophylla ssp. californiarum (engl: California singleleaf pinyon) auf Grund ihrer unterschiedlichen geografischen Verbreitung. Diese Unterteilung ist heute nicht mehr üblich, alle genannten Unterarten und ebenfalls in der Literatur vorkommenden Varietäten werden als Synonyme der Einblättrigen Kiefer angesehen.

Hybride bildet die Einblättrige Kiefer unter anderem mit Pinus edulis (engl: Colorado pinyon), Pinus quadrifolia (engl: Parry pinyon) und Pinus juarezensis (spanisch: Sierra Juárez piñon).

[1] [2]

Verbreitung

Die Einblättrige Kiefer hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet im Westen der USA und im mexikanischen Niederkalifornien, wobei der Hauptteil in den US-Bundesstaaten Nevada, im westlichen Utah, sowie im Osten und im Süden Kaliforniens liegt.

Hauptsächlich werden Höhenlagen von 1000 m bis 2800 m besiedelt. In den kalifornischen White Mountains werden die größten Höhenlagen von 3050 m erreicht.

Beschreibung

Habitus

Die Einblättrige Kiefer wächst relativ langsam, erreicht im allgemeinen Wuchshöhen von etwa 6 bis 12 Meter und einen Stammdurchmesser (BHD) zwischen 30 und 50 Zentimeter. Der jährliche Höhenzuwachs des Jungwuchses liegt bei etwa nur 5 Zentimeter. Zwei Meter hohe und 60 Jahre alte Exemplare sind somit keine Seltenheit. Eines der höchsten Individuen misst 16 Meter in der Höhe. Der mittlere jährliche Durchmesserzuwachs beträgt annähernd 1 bis 5 Millimeter.

Der kurze Stamm ist oft zwei- oder dreimal gegabelt. Ist die Krone in der Jugend noch pyramidenförmig, wird sie im Alter runder und offener.

Das Höchstalter könnte über 600 Jahre betragen.

Blätter

Kennzeichnend und namengebend für diese Art sind die mit nur einer Nadel besetzten Kurztriebe. Die Einblättrige Kiefer ist somit sehr einfach zu bestimmen; bei alle anderen Kiefernarten wachsen auf den Kurztrieben zwei, drei oder fünf Nadeln. Die ein wenig zum Zweig hin gekrümmten, graugrünen Nadeln werden im allgemeinen 4 bis 6 Zentimeter lang und 1,6 bis 2,3 Millimeter breit. Sie sind relativ steif, scharf zugespitzt und harzig und verbleiben in der Regel fünf Jahre am Baum.

Zapfen und Samen

Die einhäusig getrenntgeschlechtige (monözische) Einblättrige Kiefer wird mit etwa 35 Jahren mannbar (geschlechtsreif), wobei erst im Alter von etwa 100 Jahren die maximale Zapfenproduktion erreicht wird.

Im späten Frühling oder im frühen Sommer erscheinen die ersten roten, männlichen und die grünen, weiblichen Zapfen. Auf den späten Juni fällt dann der Pollenflug sowie die Bestäubungsbereitschaft. Zwischen Bestäubung und Samenreife vergehen zwei Vegetationsperioden. Wachstum und Entwicklung der Zapfen erfolgt in der ersten Vegetationsperiode nur langsam, sie werden bis Ende des ersten Sommers nur 1,5 bis 1,9 Zentimeter lang. Erst nach der Befruchtung, die ein Jahr später im folgenden Frühjahr stattfindet, beschleunigt sich das Wachstum, welches bei etwa 8 Zentimeter Länge endet. Reif sind die Zapfen meist Anfang September, bis zum Beginn des Novembers kann die Entlassung der etwa 20 keimfähigen, braunen Samen erfolgen. Ihre Farbe ist dann glänzend Rotbraun.

Die 10 bis 22 Millimeter langen, essbaren Samen sind ungeflügelt und fallen direkt unter den Mutterbaum zu Boden oder werden durch Rabenvögel, zum Beispiel vom Nacktschnabelhäher, verbreitet (Versteckausbreitung). Das Endosperm ist weiß, mehlig und äußerst stärkereich; der Embryo besitzt 6 bis 9 Keimblätter (Kotyledonen). Von gereinigtem Saatgut beträgt die Tausendkornmasse etwa 408 Gramm.

Rinde und Holz

Die Borke hat in der Jugend des Baumes eine hellgraue Farbe. Sie bekommt im Alter deutliche Risse. Die Farbe der dann entstandenen Schuppen reicht von dunkelbraun bis dunkelrot.

Das Holz der Einblättrigen Kiefer ist auf Grund des langsamen Wachstums engringig. Weiterhin ist es sehr harzreich und eher weich. Über holztechnologische Eigenschaften bestehen nur wenig Informationen.

Ökologie

Die Einblättrige Kiefer ist ein Baum des semiariden Klimas und verträgt Trockenheit. Der Niederschlag von 200 bis 460 Millimeter konzentriert sich auf den Winter in Form von Schnee. Im Sommer herrschen heiß-trockene Bedingungen, die Luftfeuchte ist gering, weshalb die potentielle Evapotranspiration hohe Werte erreichen kann. Man vermutet, dass die Einblättrige Kiefer aus einer zweinadeligen Art hervorgegangen ist, um so die Transpirationsverluste von Wasser im Sommer zu verringern.

Am besten wächst diese Kiefernart auf gut drainierten Böden grober Textur mit einem Säuregrad von etwa pH 6 bis pH 8.

Die Einblättrige Kiefer ist die dominierende und somit kennzeichnende Baumart in den halbwüstenartigen „Pinyon-Juniper-Woodlands“ des Great Basin. Ergänzt wird diese Baumgesellschaft von einigen Wacholderarten (Juniperus), hauptsächlich vom Utah-Wacholder (Juniperus osteosperma). Begleitende Straucharten sind unter anderem Artemisia ssp., Eriogonum umbellatum und Purshia tridentata. Man schätzt die besiedelte Fläche dieser Baumgesellschaft auf etwa 7,1 Millionen Hektar, davon etwa zwei Drittel im US-Bundesstaat Nevada.

Phytopathologie

Keiner der parasitierenden Pilzarten ruft nennenswerte Schäden oder gar Ausfälle hervor. Unter anderem wird die Einblättrige Kiefer von den Arten Bifusella pini, Cronartium occidentale und Verticicladiella wagnerii befallen.

Einen wesentlich größeren Schaden verursacht die Zwergmistel (Arceuthobium campylopodum), welche Schäden durch Stammverformungen, Wachstumseinbußen und Totalverluste hervorrufen kann. Die typische Hexenbesenausbildung ist allerdings nur schwach ausgeprägt.

Ebenfalls großflächigen Schaden kann der Borkenkäfer (engl: „pinyon ips“, Ips confusus) verursachen. Vor allem unter Pilzen oder starker Trockenheit leidende Bäume werden befallen.

Die für die Einblättrige Kiefer gefährlichsten abiotischen Schadursachen sind Trockenheit und Feuer. Obwohl diese Kiefernart Bodentemperaturen von etwa 70 Grad Celsius verträgt, können Sämlinge bei intensiver Sonneneinstrahlung absterben.

Nutzung

Auf Grund der krummen Wuchsform und der nur geringen Dimensionen der Einblättrigen Kiefer besteht nur eine schlechte Nutzholz-Tauglichkeit. Daher wird das Holz hauptsächlich als Brennholz verwendet. Aber auch als Weihnachtsbaum findet diese Kiefer Verwendung.

Bereits für die ehemals heimischen Indianer und auch heute noch sind die Samen eine wichtige Nahrungsquelle für Mensch und Tier.

Mitte des 19. Jahrhunderts, zu Zeiten des Silberbergbaues, erfolgte ein großflächiger Kahlschlag der Einblättrige Kiefer vor allem in der Umgebung der Bergwerke. Sie wurde zu Holzkohle verarbeitet und so zur Schmelzung des Erzes verwendet oder als Brennholz benutzt.

Große Bedeutung haben die Pinyon-Juniper-Wälder nicht nur als Lebensraum für viele bedrohte Tierarten, sondern auch als Schutz der Wassereinzugsgebiete vor allem vor Erosion.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Beschreibung und Systematik der Art bei The Gymnosperm Database. (englisch)
  2. Systematik und weitere Informationen (englisch)

Literatur

  • Schütt (Hrsg.) et al.: Lexikon der Nadelbäume. 1. Auflage. Nikol-Verlag, Hamburg 2004 (Sonderausgabe), ISBN 3-9332-0380-5.
  • Jost Fitschen: Gehölzflora. Quelle&Meyer-Verlag, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01268-7.
  • David More, John White: Die Kosmos Enzyklopädie der Bäume. Kosmos-Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-09905-9.

Weblinks


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