Pionierrepublik

Pionierrepublik

Die Pionierrepublik Wilhelm Pieck war das zentrale Pionierlager der Pionierorganisation Ernst Thälmann in der DDR.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Berlin: Anlässlich des I. Deutschlandtreffens der Jugend wurde am 24. Mai 1950 die Republik der Jungen Pioniere in der Wuhlheide eröffnet, in der 20.000 Jungen und Mädchen untergebracht sind. Präsident Wilhelm Pieck und Erich Honecker Vorsitzender des Zentralrates der FDJ, auf der Ehrentribüne.

Eine erste Pionierrepublik in der DDR wurde 1950 zum I. Deutschlandtreffen der Freien Deutschen Jugend in der Berliner Wuhlheide eingerichtet. Die dort gewonnenen Erfahrungen wurden für den Aufbau der Pionierrepublik Wilhelm Pieck in Altenhof am Werbellinsee genutzt, die sich in ihrer Gestaltung weitgehend am sowjetischen Allunions-Pionierlager Artek auf der Krim orientierte. Architekt der Gebäude war Richard Paulick, die Landschaftsgestaltung verantwortete Reinhold Lingner.

Am 16. Juli 1952 wurde das Pionierlager durch Wilhelm Pieck eingeweiht. In den folgenden Jahren wurden zahlreiche Erweiterungen und Umbauten vorgenommen, so dass das Lager 1989 eine Fläche von insgesamt 1,1 km² hatte. Zu den vielfältigen Einrichtungen auf dem Lagergelände gehörten unter anderem eine Kinderkrippe, eine Polytechnische Oberschule, Sporthallen, Cafés und eine mongolische Jurte.

Besucher

Die Gesamtzahl der Besucher der Pionierrepublik wird auf etwa 400.000 geschätzt. Als Höhepunkt des Jahreslaufs wurden internationale Sommerlager gestaltet, die auch von Kindern ausländischer sozialistischer bzw. kommunistischer Jugendorganisationen besucht wurden. Die Teilnehmergruppen kamen auch aus westlichen Ländern.

Während der Lagerdurchgänge außerhalb der Schulferien hielten sich jeweils etwa 1.000 Thälmannpioniere gleichzeitig auf dem Gelände auf. Sie wurden vom Freundschaftsrat der jeweiligen Schule dorthin delegiert, wobei normalerweise nur ein Schüler pro Schule teilnehmen durfte. Die Abordnung zum in der Regel sechswöchigen Aufenthalt galt als besondere Auszeichnung und war sehr vorteilhaft für die Kaderakte des Delegierten.

Die Teilnehmer erhielten in der Pionierrepublik regulären und insbesondere politischen Schulunterricht. Zu den sechswöchigen Lehrgängen gehörten auch paramilitärische Spiele, beispielsweise realitätsnahe Kampfmanöver, Nachtalarme und Verdunklungsübungen.

Staatliche Unterstützung

Der Besuch der Pionierrepublik wurde staatlich stark subventioniert, 1988 lag der Zuschuss bei 40,– Mark der DDR pro Teilnehmertag. Darüber hinaus unterstützten zahlreiche Unternehmen und Einrichtungen das Lager als Partnerorganisationen, zu ihnen gehörten das PCK Schwedt, der VEB Fernsehelektronik Berlin, der VEB Schiffsarmaturen- und Leuchtenbau Finow, die FDJ-Grundorganisation "Albert Hößler" und das Jagdfliegergeschwader "Hermann Matern".

Nachnutzung

Das Gelände wurde nach 1989 privatisiert. Es wird unter anderem für Kinder- und Jugendfreizeiten, Trainingscamps, Ferienlager und Familienurlaube genutzt, der Name wurde in Europäische Jugenderholungs- und Begegnungsstätte Werbellinsee GmbH geändert. Das Gelände steht mit fast allen Gebäuden unter Denkmalschutz.

Weblinks

52.92547222222213.7265833333337Koordinaten: 52° 55′ 31,7″ N, 13° 43′ 35,7″ O


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