Pipaash

Pipaash
Wohngebiet
Reservate der Maricopa
Systematik
Kulturareal: Südwesten
Sprachfamilie: Hoka
Sprache: Yuma
Stammesgruppe: Yuma
Stamm, Volk: Maricopa
Synonyme
Pipa, Pipaash

Die Maricopa sind ein Yuma sprechender Indianerstamm und leben in Arizona im Südwesten der USA. Maricopa ist die spanische Version des Namens, mit dem sie von ihren Nachbarn, den Pima, bezeichnet wurden. Sie selbst nennen sich Pipa oder Pipaash, das Menschen oder Volk bedeutet.

Inhaltsverzeichnis

Wohngebiet

Die Maricopa bewohnten ursprünglich ein Gebiet am unteren Colorado River. Sie wurden aber durch ständige Kriege mit anderen Yuma-Stämmen in vorspanischer Zeit vertrieben und wanderten nach und nach ostwärts am Gila River entlang. Um 1774 bewohnten sie den mittleren Gila östlich der heutigen Stadt Gila Bend an der Mündung des Salt Rivers. Unter dem Druck ihrer traditionellen Feinde, den Mohave und Quechan, zogen sie noch weiter östlich in das Pima-Land. Heute bewohnen sie, gemeinsam mit den Pima, die beiden Reservate Gila River (1.505 km²) und Salt River (188 km²).

Geschichte

Anfang des 19. Jahrhunderts stießen die Angehörigen weiterer Yuma-Stämme zu ihnen, die von den Quechan aus ihrem Land am unteren Colorado River vertrieben worden waren. Diese Stämme hießen

  • Halchidhoma
  • Halyikawamai
  • Kavelchadom, (auch Opa oder Cocomaricopa genannt)
  • Kohuana

Diese verloren ihre frühere Identität und wurden insgesamt nur noch als Maricopa bezeichnet. Sie verbündeten sich mit den Pima zum Schutz gegen ihre gemeinsamen Feinde. Im Jahre 1857 wurde der Konflikt zwischen den Stämmen durch eine entscheidende Niederlage der Quechan, unterstützt von einigen Mohave und Yavapai, gegen die Pima und Maricopa beendet. Von den 93 Quechan-Kriegern sollen 90 getötet worden sein. Nach diesem Desaster zogen die Quechan niemals wieder so weit den Gila River hinauf. Zusammen mit den Pima stellten sie sich als Scouts und Krieger gegen ihre alten Feinde, die Apachen und Yuma den Mexikanern und US-Amerikanern zur Verfügung.

Lebensweise und Kultur

Pakit, Mädchen der Maricopa, Edward Curtis, 1908

Trotz des engen Kontakts mit den Pima behielten die Maricopa die typische Lebensweise der Fluss-Yuma bei. Das Weben von Baumwolldecken auf einem horizontalen Webstuhl und die Verwendung eines Kalenderstabs zum Aufzeichnen von wichtigen Ereignissen sind zwei von mehreren Bräuchen, die sie von ihren Nachbarn übernahmen. Sie fertigten Tontöpfe in Mengen, während sie Körbe von den Pima bekamen.

Heute ist kaum etwas von der alten Kultur übrig geblieben. Der Stamm ist bekannt für seine Töpferarbeiten aus rotem Ton, die mit geometrischen Figuren aus Naturfarben geschmückt sind. Allerdings werden von den schönen polierten roten Töpferwaren heute nur noch wenige Stücke hergestellt. Indianische Tänze, Heilungsriten, Stammesorganisation und die große Bedeutung von Träumen gehören der Vergangenheit an.

Die Maricopa verdienen sich ihren Lebensunterhalt mit Farmarbeit, Baumwollanbau, Lohnarbeit und dem Verpachten von Land an nichtindianische landwirtschaftliche Unternehmungen. Die meisten individuellen Ländereien sind zu klein für eine wirtschaftliche Nutzung.

Demografie

James Mooney schätzte sie auf 2.000 Angehörige im Jahr 1680 und Francisco Garcés berechnete ihre Bevölkerungszahl 1775 auf etwa 3.000, während es 1905 nur noch 350 Maricopa gab. Folgende weitere Bevölkerungszahlen sind bekannt: 386 (Zensus von 1910); 394 (Indian Office von 1920); 310 (Zensus von 1930) und 339 (Indian Office von 1937). Aktuelle Zahlen gibt es nicht, da in dem Salt-River-Reservat Maricopa und Pima kumuliert gezählt werden. In dem Maricopa-Reservat (engl. Ak-Chin Indian Community of the Maricopa) soll es dagegen keine Maricopa mehr geben.[1]

Literatur

  • William C. Sturtevant (Hrsg.): Handbook of North American Indians, Smithsonian Institution Press, Washington D.C.
    • Alfonso Ortiz (Hrsg.): Southwest Vol. 9, 1979 ISBN 0-16004-577-0
    • Alfonso Ortiz (Hrsg.): Southwest Vol.10, 1983 ISBN 0-16004-579-7

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Tom Bathi: Southwestern Indian Tribes. Seite 65. KC Publications, Las Vegas, 1997 ISBN 0-916122-01-8

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