- Pistazit
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Epidot Chemische Formel Ca2Al2FeIII(SiO4)3OH Mineralklasse Silicate, Germanate - Gruppensilicate
9.BG.05 (8. Aufl. VIII/C.23-020) (nach Strunz)
58.2.1a.7 (nach Dana)Kristallsystem monoklin Kristallklasse monoklin-prismatisch Farbe variabel, oft dunkelgrün, gelbbraun Strichfarbe weiß, grau Mohshärte 5 bis 7 Dichte (g/cm³) 3,2 bis 3,5 Glanz Glasglanz Transparenz durchsichtig bis undurchsichtig Bruch muschelig uneben Spaltbarkeit vollkommen nach {001} Habitus prismatisch, radialstrahlige Aggregate Häufige Kristallflächen (100), (001), (10-1), (111) Zwillingsbildung lamellar nach (100) Kristalloptik Brechzahl α=1,723 bis 1,751 β=1,730 bis 1,784 γ=1,736 bis 1,797 Doppelbrechung
(optische Orientierung)Δ=0,013 bis 0,046 ; zweiachsig negativ Winkel/Dispersion
der optischen Achsen2vz ~ 14° bis 90° Pleochroismus stark:
grüner E. fast farblos-gelbgrün-gellbraun
grünbrauner E. grün-braun-gelb
Einige Tawmawite: Kräftiggrün-kräftigrot im Idealwinkel mit scharfen Übergang, weiter abweichend von diesem gelbgrün - rotbraunWeitere Eigenschaften Ähnliche Minerale Allanit, Piemontit, Zoisit, Klinozoisit Radioaktivität nicht radioaktiv Magnetismus nicht magnetisch Epidot ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silicate und Germanate, sowie der Abteilung der Gruppensilicate (Sorosilicate). Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der allgemeinen chemischen Zusammensetzung Ca2(Al,FeIII,Mg)3(SiO4)3OH. Die Klammern in der chemischen Formel bedeuten, dass Eisen und Magnesium das Aluminium zwar in begrenztem Umfang vertreten können, jedoch immer in derselben Relation zu den übrigen Bestandteilen stehen (Substitution).
Epidot ist zudem der namensgebender Vertreter der Epidotgruppe, einer Gruppe chemisch ähnlicher Minerale. Die Farbe von Epidot ist variabel, oft jedoch dunkelgrün, manchmal gelbbraun, während die Strichfarbe grau ist. Je nach Zusammensetzung liegt die Mohshärte zwischen 5 und 7.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Der Name Epidot stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie "Zugabe". Dies liegt daran, dass das Mineral lange mit den Mineralen der Turmalingruppe verwechselt wurde. Erst der französische Mineraloge René-Just Haüy erkannte im Jahre 1801 Epidot als eigenständiges Mineral.
Modifikationen und Varietäten
Bisher sind folgende Varietäten des Epidots bekannt:
- Allanit-Epidot (auch Epidot-Orthit) - Mischkristall aus Allaniten und Epidot [1]
- Beryllium-Epidot und Chrom-Epidot - enthalten als Beimengungen das jeweils genannten Metalle
- Pistazit - mikrokristallin, durch Beimengungen an Eisen grün (Pistazie!) bis schwarzgrün gefärbt. [1]
- Puschkinit - grün, rot und gelb, Varietät aus dem Ural [1]
- Tawmawit - kräftiggrün, hellgrün bis hellgelb, braun bis rot durch Beimengungen von Chrom besondere Farbtöne, benannt nach seiner Typlokalität Tawmaw [1] Die Farben können durch starken Pleochroismus richtungsabhängig untereinander wechseln und somit alle an einem Stück zu sehen sein.
- Withamit - undurchsichtig, manganhaltig und daher rosa bis rot gefärbt [1]
Allanit (mit den Anhängen -(Ce), -(La) und -(Y)) und Klinozoisit werden von einigen Quellen ebenfalls als Varietät von Epidot gekennzeichnet. Sie sind jedoch von der International Mineralogical Association (IMA) als eigenständige Minerale anerkannt; Allanit allerdings nur in Verbindung mit den jeweils angehängten Elementen zur Unterscheidung der Endglieder dieser Mischreihe.[2]
Bildung und Fundorte
Epidot findet sich massiv oder in Form säuliger, prismatischer oder nadelförmiger Kristalle als häufiger Bestandteil metamorpher Gesteine, insbesondere solchen, die sich von magmatischen Gesteinen wie Basalt und Kalkstein ableiten, also z. B. Amphibolit und Marmor. Daneben tritt es in Hydrothermaladern als Zersetzungsprodukt anderer Silicatminerale auf.
Fundorte sind unter anderem Arendal in Norwegen, Untersulzbachtal in Österreich, Alchuri/Shigar in Pakistan, Pampa Blanca in Peru, Sobotín in Tschechien, sowie die Insel Prince-of-Wales in Alaska. [3]
Verwendung
Epidot ist aufgrund seiner vollkommenen Spaltbarkeit nur schwierig zu verarbeiten und daher ein seltener Schmuckstein. Typische Farben sind in diesem Falle gelbbraun oder dunkelgrün.
Heinrich Harrer berichtet bei der Durchquerung West Papuas 1962, dass die Dani in der Gegend um Mulia den grünen Epidot als besten Stein für die Herstellung von Steinäxten bevorzugen. An ausgesuchten Stellen im Steinbruch wurden Feuer entzündet und Stunden später mit Geröllsteinen, Keilen und Stangen Gestein abgebrochen und mit Holzzangen in Sicherheit gebracht.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Mineralienatlas:Mineralienportrait/Epidot (Wiki)
- ↑ Mineralliste der IMA von 2007 (PDF, engl.)
- ↑ Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0
Literatur
- Heinrich Harrer: Ich komme aus der Steinzeit. Ullstein, Frankfurt/Main 1963, ISBN 3-524-00331-1
Weblinks
- Mineralienatlas:Epidot (Wiki) u. Mineralienatlas:Mineralienportrait/Epidot (lange Ladezeit sehr umfangreich)
- MinDat - Epidote (engl.)
- Webmineral - Epidote (engl.)
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