Pizza Connection (Politik)

Als Pizza Connection bezeichnet man in der deutschen Politik inoffizielle Sondierungsgespräche zwischen einigen jungen Abgeordneten der CDU und Bündnis 90/Die Grünen.

Mitte der 1990er Jahren trafen sich Abgeordnete beider Parteien in dem italienischen Restaurant „Sassella“ in Bonn. Der Name stammt von einem der Kritiker, dem damaligen CSU-Generalsekretär Bernd Protzner, der gedroht hatte, man werde die „Pizza Connection“ im Auge behalten. Aufsehen erregend waren diese Treffen, da weite Teile der Unionsrepräsentanten Abgeordnete der Grünen „zwischen Hausbesetzer, Terrorsympathisanten und Steinewerfer angesiedelt“ hatten.

Politisch tragfähig wurden die Treffen in einem Streit um den Besuch des damaligen iranischen Außenministers Ali Akbar Welajati, der im November 1995 zur einzigen Abstimmungsniederlage Helmut Kohls im Bundestag führte, nachdem einige CDU-Abweichler mit SPD und Grünen gegen eine Einladung stimmten. Mitglieder dieser Treffen waren unter anderem Matthias Berninger (Grüne), der heutige CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla, Hermann Gröhe (CDU), Volker Beck (Grüne) sowie Norbert Röttgen (CDU).

Ob die damaligen Treffen als Voraussetzung für die späteren Verhandlungen zu einer möglichen Jamaika-Koalition nach den Bundestagswahlen 2005 beigetragen haben, ist umstritten.

Seit 2007 trifft sich die Pizza-Connection auf Initiative von Hermann Gröhe und Margareta Wolf wieder. Treffen finden u.a. im „Le Cochon Bourgeois“ in Berlin-Kreuzberg statt.

Weblinks

• Als Schwarz und Grün zusammen Pizza aßen in der Tagesschau
• Der Spiegel: Die schwarz-grüne Geburtsrunde mit Beiträgen von Armin Laschet, Hermann Gröhe, Eckart von Klaeden, Andreas Storm, Volker Beck, Cem Özdemir, Steffi Lemke, Margareta Wolf