- Plage & Laśkiewicz R-XIII
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Die Lublin R-XIII war ein Verbindungs-, Aufklärungs- und Trainingsflugzeug der Polnischen Luftwaffe von 1931. Es wurde von der Firma Plage i Laśkiewicz in Lublin gebaut. Es war das wichtigste Verbindungsflugzeug der Polnischen Luftwaffe gegen den Polenfeldzug Deutschlands 1939.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
1927 führte die polnische Luftwaffe eine Ausschreibung für ein neues Verbindungsflugzeug durch. Es sollte von provisorischen Flugplätzen starten und feindliche Stellungen erkunden können. Die PZL Fabrik baute die PZL Ł-2 in einer Serie von 25 Flugzeugen, während die private Plage i Laśkiewicz-Fabrik die R-X von Jerzy Rudlicki vorstellte.
Der Wettbewerb wurde von der R-XA gewonnen. Sie hatte den kürzeste Start- und Landefläche und die gute Leistungen. Allerdings wollte man das Design noch weiter verbessern. Rudlicki arbeitete damals gerade an dem Trainingsflugzeug R-XIV und an dem Aufklärer R-XV. Die Nummer XIII hatte man aus Aberglauben vorläufig ausgelassen. Im Februar 1930 bestellte die polnische Luftwaffe 15 R-XIV. Die ersten Serienmaschinen wurden im Juni 1930 geliefert. Die Lieferung dauerte bis Juli 1931. Die R-XIV war ein zweisitziges Flugzeug mit 220 PS Sternmotor mit festem Fahrgestell. Die Besatzungsmitglieder saßen in einem doppeltem offenen Cockpit hintereinander. Die R-XV wurde nicht bestellt, stattdessen verlangte man zwei R-XIV mit einem Maschinengewehr für den Beobachter auszustatten. Dafür musste das Heckleitwerk angepasst werden. Der erste Prototyp erhielt die Kennzeichnung R-XIII.
Am 21. Juli 1931 wurde 50 Flugzeugen von Typ R-XIII bestellt. Die erste Serie waren 30 R-XIIIA, die folgende waren 20 R-XIIIB. Der Unterschied lag in der Montage des Maschinengewehrs. Die Fertigung und Auslieferung an die polnische Luftwaffe begann am 7. Juni 1932 und endete am 11. März 1933.
1932 wurden zunächst 170 Stück bestellt, davon 48 R-XIIIC und 95 R-XIIID. Wieder waren Veränderungen am MG und an der Triebwerksverkleidung eingeflossen. Von Februar 1933 bis 2. März 1935 erfolgte die Auslieferung. Alle alten Typen A,B und C wurden in den Typ D verändert.
1933 schlug Rudlicki ein neues Design, die R-XXI vor. Sie verlor aber gegen die RWD-14 Czapla. Es gab nur einen Prototypen die R-XXIE im Jahre 1934 mit 360 PS Gnome-Rhône 7K Titan-Motor. Von der R-XIIIF mit 340 PS Skoda G-1620a Mors-I-Motor wurden 7 Stück gebaut. Die polnische Regierung plante danach die Verstaatlichung der Luftfahrtindustrie, dabei ging die Firma Plage I Laskiewicz Ende 1935 bankrott. Sie wurde verstaatlicht und in LWS umfirmiert. 18 R-XIIIF wurde zum Spottpreis gekauft und zusammengesetzt, sowie 32 neue Maschinen gebaut. Die neuen Maschinen erhielten einen 220 PS Wright-Motor, was allerdings die Leistung auf das Niveau der R-XIIID absenkte.
1931 wurde eine R-XIV als Seeflugzeug getestet und für gut befunden. Es wurden 1933 13 R-XIII bis/hydro bestellt. 1934 folgten sechs R-XIIIG-Seeflugzeuge. Alle Varianten konnten auch mit einem Landfahrgestell ausgestattet werden.
1933 wurde eine Langstreckenversion R-XIIIDr für einen Australienflug gebaut. Sie stürzte aber 1935 in Siam ab. Einige Flugzeuge wurden zu Sportmaschinen umgebaut und in Luftfahrtklubs verwendet.
12 R-XIII wurden zum Blindflugtraining eingesetzt. Andere wurden als Segelflugzeug-Zugmaschine umfunktioniert.
Insgesamt wurden 15 R-XIV und 273 R-XIII einschließlich 20 Seeflugzeugen gebaut.
Einsatzgeschichte
In den frühen 30er Jahren erfüllte die R-XIII durchaus erfolgreich ihren Zweck. Es hatte einen sehr kurzen Startweg (68 m R-XIIIA) und Landeweg und ermöglichte auf Feldern und Wiesen zu starten. Allerdings wurde nur ein Teil der R-XIIIs mit Funk und einer Kamera ausgerüstet, was ihre Verwendungsfähigkeit senkte. Zwischen 1932 und 1936 war die R-XIII das Standardflugzeug der polnischen Luftwaffe. 1939 wurde ein Teil der R-XIII durch RWD-14b Czapla ersetzt
Im Polenfeldzug im September 1939 hatte die polnische Luftwaffe ungefähr 150 R-XIIIs. Von ihnen waren 49 in den Kampfmaßeinheiten, 30 in der Reserve, ungefähr 30 in den Trainingsmaßeinheiten und ungefähr 40 in Reparatur. In den Kampfmaßeinheiten wurden R-XIII in 7 Beobachtungs-Escadres verwendet (aus 12 heraus): Nr. 16, 26, 6, 43, 46, 56 und 66. Jedes Escadre hatte 7 Flugzeuge. Der R-XIII war den deutschen Flugzeugen komplett unterlegen und wurde deshalb nur für Aufklärungs- und Verbindungsflüge eingesetzt.
Ungefähr 40 R-XIII wurden während des Polenfeldzugs zerstört. Siebzehn Maschinen wurden nach Rumänien verbracht. Heute existiert keine Maschine mehr.
Im Marineluftgeschwader wurden 11 Seeflugzeuge R-XIII und R-XIIIg 1939 benutzt. Am 8. September wurden sie von Deutschen auf der Halbinsel Hel bombardiert. Eine Maschine versuchte in einen Nachtangriff auf Danzig am 7. September die Schleswig-Holstein zu versenken.
Varianten
- Prototyp R-XIII (Umwandlung von R-XIV)
- R-XIIIa - 30 produziert 1931 (Nr. 56,2-56,31)
- R-XIIIb - 20 produziert 1932 (Nr. 56,32-56,51)
- R-XIIIc - 48 produziert 1933 (Nr. 56,52-56,99)
- R-XIIId - Standardvariante, 95 produziert 1933 (Nr. 56,102-56,196)
- R-XIIIe - ein Prototyp 1934 mit 360 PS Gnome-Rhône 7K Titan (Nr. 56,100)
- R-XIIIf - mit geändertem Rumpf, Teil mit 340 PShp Skoda G-1620a Mors-I, 58 produziert 1934 (Nr. 56,101, 58,01-58,57)
- R-XIII bis/hydro - Seeflugzeug, 4 produziert 1931 (Nr. 700-703)
- R-XIII ter/hydro - Seeflugzeug, 10 produziert 1934 (Nr. 704-713)
- R-XIIIg - Seeflugzeug, 6 produziert 1934 (Nr. 714-720)
- R-XIIIDr - Langstreckensportversion, 1 Stück (Nr. 56,51)
- R-XIIIt - Trainingsversion, mind. 12 gebaut
- R-XIV - Trainingsversion, 15 produziert 1930 (nos. 54,1-54,15)
- R-XV - Armeeversion der R-XIV, nicht gebaut
- R-XIX - ein Prototyp 1932 (Nr. 56,1)
Beschreibung
- Gemischter Aufbau (Stahl und Holz) des Rumpfes
- Hochdecker aus Sperrholz und Segeltuch
- festes Fahrgestell
- 2 offene Cockpits
- 1 oder 2 Maschinengewehre
- 2-Blatt Holzpropeller
- 200 Liter Tank
Technische Daten
R-XIIID: Kenngröße Daten Länge 8,36 m Flügelspannweite 13,25 m Tragflügelfläche 24,50 m² Höhe 2,76 m Antrieb 1x Wright J-5 Whirlwind , 162 kW (220 PS) Höchstgeschwindigkeit 185 km/h Reichweite 1.223 km Besatzung Pilot, Boobachter Dienstgipfelhöhe 4.450 m Leergewicht 956 kg Fluggewicht 1.330 kg Bewaffnung 1x Vickers-MG oder Lewis-MG
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