Plain Truth

Plain Truth
Filmdaten
Deutscher Titel: Mord im Schilf
Originaltitel: (The) Plain Truth
Produktionsland: USA, CDN
Erscheinungsjahr: 2004
Länge: 90 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK o. A.
Stab
Regie: Paul Shapiro
Drehbuch: Matthew Tabak
Produktion: Robert Greenwald,
Michael Mahoney,
Michael Prupas,
Alys Shanti
Musik: Yves Laferrière
Kamera: David Greene
Schnitt: Michael Pacek
Besetzung
  • Mariska Hargitay: Ellie Harrison
  • Alison Pill: Katie Fitch
  • Jan Niklas: Aaron Fitch
  • Kate Trotter: Sarah Fitch
  • Alec McClure: Jacob Fitch
  • Robert Bockstael: George Calloway
  • Colin Fox: Bischof Stoflus
  • Jonathan LaPaglia: Cooper
  • Laura Leigh Hughes: Detective Lisa Munro
  • Catherine Disher: Leda

Mord im Schilf ist ein US-amerikanisch-kanadisches Filmdrama von Paul Shapiro aus dem Jahr 2004. Der Film beruht auf dem Roman Die einzige Wahrheit (2000) von Jodi Picoult und wurde am 10. Juli 2006 im ZDF erstmals in Deutschland ausgestrahlt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die resolute Anwältin Ellie Harrison übernimmt widerwillig die Strafverteidigung im „aussichtslosen“ Kindstötungsfall der jungen, unverheirateten Amish-Frau Katie Fitch. Katie soll ihr neugeborenes Kind erstochen haben, behauptet aber, sofort nach der Geburt in Ohnmacht gefallen zu sein und nichts darüber zu wissen.

Harrison versucht, Katie auf Kaution frei zu bekommen, kann sie dies erst erreichen, als sie das ethische Gebot der Gewaltlosigkeit anführt, dem die Amish bedingungslos folgen („Amish töten keine Menschen“) und indem sie zusätzlich noch einwilligt, Katie Fitch persönlich zu beaufsichtigen.

Die Anwältin zieht daraufhin bei den Fitch ein und wird mit einer für sie befremdlichen Lebensweise konfrontiert.

Ellie lässt Katie durch ihren Ex-Freund, den Psychiater Cooper untersuchen, denn Katie redet mit ihrer toten Schwester und verstrickt sich trotz ihres Anspruches, immer wahrhaftig zu bleiben, im Laufe des Films immer tiefer in Lügen und Widersprüche. Katie fürchtet eine drohende Meidung durch ihre Familie und Gemeinde, da sie die Grundsätze der Amish verletzt hat. So besuchte sie trotz religiöser Verbote ihren „ausgestoßenen“ Bruder in der Stadt, trug heimlich normale Kleidung, trank Alkohol und hatte vorehelichen Sex mit einem Freund, von dem die Familie nichts wusste.

Angesichts von Katies Doppelleben will Ellie zunächst darauf plädieren, dass Katie schuldunfähig ist, da sie durch den starken religiösen Druck verbunden mit dem Geburtsstress unter einer Persönlichkeitsspaltung leide.

Katie weist dies jedoch von sich und will „mit Gottes Hilfe“ die reine Wahrheit erzählen. Im Zeugenstand schildert sie ihre Geschichte von der Ohnmacht so glaubwürdig, dass die Geschworenen sie vom Vorwurf der Neugeborenentötung frei sprechen. Sie sprechen sie jedoch der fahrlässigen Tötung schuldig, da Katie durch den Umgang mit Rohmilch als Melkerin die Tierkrankheit Listeriose auf das Baby übertragen hatte.

Als die Anwältin die Amish-Familie verlassen will, präsentiert ihr Katies Mutter die Mordwaffe und gesteht, dass sie entgegen dem christlichen Gebot der Gewaltlosigkeit das Baby erstochen hatte, um ihre Tochter vor der drohenden Meidung zu bewahren.

Ellie nimmt die Erfahrung mit nach Hause, dass die Amish-Welt keine „heile Welt“ ist, und söhnt sich mit ihrem (Ex-) Freund, dem Psychiater Cooper aus, da sie durch den Kontakt mit den Amish gelernt hat, mehr Wert auf menschliche Beziehungen zu legen.

Kritiken

John J. Puccio kritisierte auf www.dvdtown.com die zahlreichen Klischees, die der Film beinhalte. [1]

TV Today.de schrieb: Lauer Thriller. [2]

TV Spielfilm schrieb: Lauer Thriller im Amish-Milieu nach dem Jodie-Picoult-Roman.

Kritisches rund um den Film

Dieser Film verarbeitet einige Klischees und enthält sachliche Fehler, nämlich:

1. Die Handlung soll in Lancaster County spielen, doch passen die Kappen der Frauen gerade nicht zum angeblichen Handlungsort, gleichfalls auch nicht die Kutschen vom Typ her.

2. Die Amischen werden als Bauern dargestellt, was sie in dieser prozentualen Höhe längst nicht mehr sind.

3. Der Verweis auf eine durch Rohmilchverzehr verursachte Krankheit, die das Kind sowieso zu einem hohen Prozentgrad hätte sterben lassen, entbehrt wissenschaftlicher Grundlage, da

a) amische Milchbetriebe, genau wie andere Bauernbetriebe, sich an die Richtlinien der Gesundheits- und Landwirtschaftsbehörde zu halten haben. Wenn sie also Frischmilch an die Meiereien liefern wollen, die so genannte „grade-A-milk“, so muss von der Ernährung, über den Melkvorgang bis zum Tank im Stall und dem Abfüllen in den Melkwagen alles gemäß diesen Richtlinien ablaufen. Eine bakterielle Verunreinigung führte zur Schadensersatzforderungen durch die Meiereien, führt zum Verlust des Status des „Frischmilchlieferanten“ etc. Amishe Milch vom „grade-A“-Typus ist ebenso rein wie Milch anderer Betriebe, sie wird genauso streng untersucht und darf keinerlei Krankheitserreger enthalten.

b) Die Wissenschaft hat längst den Wert der erworbenen Immunisierung gegenüber vielen Krankheiten durch den Genuss nicht pasteurisierter Kuhmilch bewiesen. Gerade der Anstieg allergener Reaktionen vieler Menschen wird z. B. vielerorts auf die propagierte bakterienfreie Lebensumwelt zurückgeführt, die es den Menschen nicht mehr erlaubt, resistent zu werden und Antikörper aufzubauen. In diesem Sinne ist Rohmilchgenuss nicht ungesund, sondern gerade gesundheitsfördernd.

4. Im Film heißt die Familie „Fitch“. Einen derartigen amishen Namen gibt es aber nicht. Es gibt diesen Namen weder im fiktiven Siedlungsgebiet „Lancaster County“ noch in anderen Siedlungen.

Auszeichnungen

Der Film gewann 2005 für den Tonschnitt den Directors Guild of Canada Award, er wurde außerdem in zwei weiteren Kategorien für diese Auszeichnung nominiert.

Quellennachweise

  1. http://www.dvdtown.com/review/plaintruth/15861/2831/
  2. http://programm.tvtoday.de/tv/programm/_popup/popup.php?key=20060711Ax2245xHSxfilxZDFx&sparte=fil

Weblinks


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