Plaste

Plaste

Plaste war ein eingetragener Markenname der Buna-Werke in Schkopau (heutiges Sachsen-Anhalt) für starre polymere Kunststoffe, die dort Anfang der 1930er Jahre entwickelt worden sind. Für die ebenfalls in diesem Werk entwickelten elastischen Kunststoffe wurde der Markenname Elaste eingetragen.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Buna-Werke in Schkopau vollständig von den US-Amerikanern kopiert und die Produktion des gleichen Kunststoffs in den USA aufgenommen. Der Betrieb in Schkopau wurde verstaatlicht. In der Deutschen Demokratischen Republik wurden vom nun Volkseigenen Betrieb VEB Chemische Werke Buna Schkopau die Markennamen verwendet, so dass andere Unternehmen diese Namen nicht führen konnten. Daher wurde für synthetische homopolymere Werkstoffe im Westen Deutschlands, wie auch in anderen Ländern, der Begriff „Kunststoff“ oder „Plastik“ verwendet.

Der Begriff grenzt im Wesentlichen wenig elastische Synthesewerkstoffe (Thermoplaste) von (gummi-)elastischen Werkstoffen ab, die als Elaste bezeichnet wurden (der Fachbegriff hierfür ist Elastomer).

Umgangssprachlich wurde in der DDR (und wird in den neuen Bundesländern heute noch) Plaste auch im Singular angewendet (f., n., selten m.;[1] auch in Wortverbindungen, zum Beispiel Plastetüte) und nimmt in etwa die Stellung des im Westen gebräuchlichen „Plastik“ für Kunststoffe im allgemeinen ein. Verwendet wurde der Begriff „Plaste“ auch in Wortverbindungen, wie „Plastebeschichtung“, „Plastegehäuse“ oder „Plasteeinband“.

In den alten Bundesländern war der Ausdruck auch vor 1990 vor allem durch den Gebrauch der Wortverbindung „Plaste und Elaste aus Schkopau“ bekannt (zum Beispiel auf einer über 10 Meter hohen Werbetafel des VEB Chemische Werke Buna Schkopau an der Elbbrücke bei Vockerode [2] auf der Transitstrecke Hof–Berlin (A 9)[3]).

Literatur

  • Werner Schrader, Werner Franke: Kleiner Wissensspeicher Plaste. VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1970. technisch-wissenschaftliche Abhandlung Nr. 61 des Zentralinstitut für Schweißtechnik Halle (ZIS).

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. Atlas zur deutschen Alltagssprache
  2. Bildnachweis: Leuchtreklame „Plaste und Elaste aus Schkopau“
  3. Friedrich Christian Delius, Peter Joachim Lapp: Transit Westberlin. ISBN 3-86153-198-4.

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