Plastikflamingo

Plastikflamingo
Gartenflamingos in ihrem natürlichen Lebensraum.

Gartenflamingos, in den USA als plastic flamingos bekannt, sind dort eine beliebte Gartendekoration. Insbesondere in den südlichen Staaten sind sie mindestens so verbreitet wie Gartenzwerge in Deutschland. Die Flamingos gelten als ein Symboltier für Kitsch und brachten ihrem Erfinder Donald Featherstone 1996 den Ig-Nobelpreis für Kunst ein.

Featherstone entwarf die Ur-Flamingos 1957 im Auftrag von Union Products (Leominster, Massachusetts), einer Firma für Gartendekorationen. Er ließ sich von Abbildungen in National Geographic inspirieren.

Insgesamt wurden mehr als 20 Millionen Figuren verkauft. Zeitweise hatten in der Fabrik über 100 Mitarbeiter gearbeitet. In den letzten Jahren war Wal-Mart der größte Abnehmer, allein diese Geschäfte verkauften 250.000 Exemplare pro Jahr. Union Products stellte die Produktion der Flamingos im Juni 2006 ein und schloss am 1. November endgültig die Pforten. Es wurde angegeben, dass aufgrund der steigenden Ölpreise die Materialkosten für die Flamingos zu hoch würden.

Die Flamingos hatten – im Gegensatz zu ihren lebenden Vorbildern, der Vogelgattung der Flamingos (Phoenicopterus) – einen gelben Schnabel mit schwarzer Spitze und wurden nur in Paaren für etwa 10 Dollar verkauft. Einer der etwa einen Meter hohen Vögel stand aufrecht, einer neigte den Kopf zum Boden, als würde er vom Rasen fressen wollen. Sie standen auf einem Metallbein. Unter ihrem Schwanz fand sich die Signatur Featherstones. In Deutschland erlangten sie insbesondere durch das Computerspiel The Sims Bekanntheit, in dem sie die billigste Gartendekoration darstellen. Der Film Pink Flamingos ist nach ihnen benannt und sorgte dafür, dass sie zu einer Ikone des Trashs wurden. Der Professor für Populärkultur an der Syracuse University Robert Thompson fasste die Geschichte der Flamingos zusammen:

„Der rosa Flamingo startete als ein Teil des Florida-Booms und Florida-Exotismus, ging über das Symbol der Trash-Kultur und wird jetzt eine Kombination von allem was wir kennen: Kitsch, Geschichte, Einfachheit und Eleganz.“

[1]

Anmerkungen

  1. The Guardian: RIP pink plastic flamingo

Literatur

  • Don Featherstone, Tom Herzing: The Original Pink Flamingos: Splendor on the Grass, Schiffer Publishing 1999. ISBN 0764309633 (Vom Erfinder der Flamingos)

Weblinks

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