Plattfisch

Plattfisch
Plattfische
Steinbutt (Psetta maxima)

Steinbutt (Psetta maxima)

Systematik
Reihe: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überordnung: Stachelflosser (Acanthopterygii)
Ordnung: Plattfische
Wissenschaftlicher Name
Pleuronectiformes

Plattfische (Pleuronectiformes) sind eine Ordnung der Knochenfische (Osteichthyes) die durch ihren besonderen Körperbau auffällt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Ihr Körper ist bei den erwachsenen Tieren seitlich stark abgeplattet, so dass sie sehr gut auf dem Bodengrund liegen können. Die beiden Augen befinden sich auf der gefärbten Oberseite, während die Tiere auf ihrer blinden, blassen Flanke liegen. Die Rücken- und Afterflosse sind zu einem Flossensaum ausgebildet. Plattfische bewegen sich mit wellenförmigen Bewegungen des ganzen Körpers fort. Bemerkenswert ist ihre sehr gute farbliche Anpassung an die Umgebung.

Plattfisch, dessen Unterseite sichtbar ist

Als Larven haben Plattfische noch eine bilateral-symmetrische Körperform und schwimmen aufrecht im offenen Wasser. Im Laufe des Wachstums wandert ein Auge auf die später obere Körperseite, die beginnt, eine dunklere Färbung anzunehmen und die Schädelknochen verschieben sich in dieselbe Richtung. Dabei wandert das Auge bei den Butten fast immer auf die linke Seite, bei Schollen und Seezungen meist auf die rechte. Während dieser Metamorphose flacht auch der Körper ab, und bei den meisten Arten bildet sich die Schwimmblase zurück. Dann gehen die Jungfische zur typischen Lebensweise von Grundfischen über.

Die fossile Art Heteronectes chaneti gilt als Mosaikform, bei der sich die Augen des erwachsenen Tiers noch dauerhaft auf beiden Körperseiten befanden, eines jedoch bereits sehr weit oben nahe der Rückenmitte.

Verbreitung

Plattfische kommen in praktisch allen Meeren vor, von den Tropen bis zu den Polen. Zehn Arten, eine Seezunge, drei Hundszungen und sechs Amerikanische Seezungen leben ausschließlich, einige andere Arten leben bevorzugt im Süßwasser, haben aber auch die Fähigkeit Brackwasser und das Meer aufzusuchen. Weitere 20 in erster Linie marine Arten suchen auch Süßgewässer auf.

Systematik

Es gibt über 675 Arten, in 134 Gattungen, 14 Familien, 3 Überfamilien und zwei Unterordnungen. Die Psettodidae sind die ursprünglichste Familie und die Schwestergruppe aller anderen, als Pleuronectoidei bezeichneten Plattfische. Innerhalb der Pleuronectoidei sind die Citharoidea die Schwestergruppe aller übrigen, die eine namenlose Klade bilden und in die Überfamilien Pleuronectoidea und Soleoidea geteilt wird.

Literatur

  • Kurt Fiedler, Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische, Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
  • Joseph S. Nelson, Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
  • Matt Friedmann, The evolutionary origin of flatfish asymmetry. Nature. 2008 Jul 10;454(7201):209-12 doi:10.1038/nature07108

Weblinks


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