- Platthalm-Quellried
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Zusammengedrückte Quellbinse Systematik Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida) Unterklasse: Commelinaähnliche (Commelinidae) Ordnung: Süßgrasartige (Poales) Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae) Gattung: Quellbinsen (Blysmus) Art: Zusammengedrückte Quellbinse Wissenschaftlicher Name Blysmus compressus (L.) Panz. Die Zusammengedrückte Quellbinse (Blysmus compressus, Syn.: Scirpus planifolius Grimm, S. caricinus Schrad, S. distichus Peterm., S. compressus L. Pers. non Moench und Schoenus compressus L.), auch Quellsimse, Quellbinse, Flaches Quellried oder Platthalm-Quellried genannt, gehört zur Gattung der Quellbinsen (Blysmus) in der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Der botanische Name leitet sich ab von: griech. blyzein = fließen, auf den Standort bezogen und lat. compressus = zusammengedrückt. Die Art bevorzugt kalkreiche, quellige Standorte.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Zusammengedrückte Quellbinse ist eine mehrjährige krautige Pflanze. Sie bildet unterirdische Ausläufer (Rhizome). Die Halme haben hell- bis dunkelbraune Scheiden und erreichen sechs bis 40 Zentimeter Länge und 0,5 bis 1,5 Millimeter Dicke. Sie wachsen aufrecht oder bogig aufsteigend, sind im Querschnitt rundlich zusammengedrückt und zur Spitze hin stumpf dreikantig. Sie sind bis zur Mitte beblättert. Die Blatterspreiten sind etwa drei bis vier Millimeter breit, grau- bis grasgrün, oberseits flach oder hohlrinnig, unterseits gekielt, fleischig, am Rand rau und vom Grund an verschmälert. Die Spitze ist mittellang dreikantig. Die Blattscheiden sind geschlossen und gitternervig. Die Blatthäutchen (Ligula) sind kurz und gestutzt.
Am Ende des Blütenstandes entspringt ein laubartiges Hüllblatt, das den Blütenstand meist deutlich überragt. Der rotbraune Blütenstand ist eine ein bis vier Zentimeter lange und acht bis zwölf Millimeter breite, meist dichte Ähre aus fünf bis 18, zweireihig angeordneten Ährchen. Diese sind lanzettförmig, 4 bis 10 Millimeter lang und 2 bis 3 Millimeter breit und fünf- bis zwölfblütig. Die rotbraunen Spelzen sind länglich-lanzettlich, spitz, fünf- bis siebennervig und etwa vier Millimeter lang, zwei Millimeter breit mit schmalem grünen Kiel und hyalinem Rand. Die Blütenhülle besteht aus drei bis sechs rauhen Borsten. Die Blüte besteht aus drei Staubblättern und zwei Narben.[1]
Ähnlich ist die Rote Quellbinse (Blysmus rufus). Diese verfügt jedoch über runde , ungekielte Blätter. Die Spelzen sind kastanienbraun. Die Blütenhülle besteht aus bis zu drei weichhaarigen Blütenhüllborsten.
Verbreitung
Die Zusammengedrückte Quellbinse ist in Europa und Asien verbreitet, fehlt dort aber großenteils im äußersten Norden[2].
Die Art ist allgemein nicht häufig, regional auch selten. Die Art wächst auf sumpfigen Wiesen, an Seeufern und insbesondere in gestörten Bereichen von Quellmooren und an quelligen Standorten im Extensivgrünland. Sie kommt auch auf Salzwiesen vor. An geeigneten vegetationslosen Standorten tritt diese Pflanzenart als Pionierbesiedler auf.[3]
Ökologie
Ökologische Zeigerwerte nach Ellenberg: L - 8 T - X K - 5 F - 8 R - 8 N - 3 S - 1
Das Quellried ist eine Lichtpflanze. Ihr ökologischer Schwerpunkt liegt auf gut durchfeuchteten bis durchnässten und luftarmen, meist kalkhaltigen, stickstoffarmen Böden. Gelegentlich kommt sie auf salzhaltigen Böden vor.[4]
Sie ist windblütig (Anemophilie), ihre Samen werden ebenfalls über den Wind verbreitet (Anemochorie) sowie über Klettausbreitung (Epichorie)[5].
Vergesellschaftung
Die Quellbinse ist eine der namensgebenden Charakterarten der in Mitteleuropa stark gefährdeten Plattbinsen-Quellried-Gesellschaft (Blysmo-Juncetum compressi; Synonym: Blysmus compressus-Gesellschaft). Weitere Kennarten sind die Hirsen-Segge (Carex panicea), Davalls Segge (Carex davalliana) und das Schmalblättrige Wollgras (Eriophorum angustifolium). Ferner kommt sie als Begleiter in Kleinseggenrieden der Davallseggen-Gesellschaft (Caricetum davallianae) vor.[6]
Gefährdung und Schutz
Das Sauergras ist welt- und europaweit ungefährdet und genießt keinen gesonderten gesetzlichen Schutz. In Deutschland ist sie jedoch als stark gefährdet eingestuft (Gefährdungskategorie 2). In Niedersachsen, Sachsen, Hessen, Saarland, Hamburg und Berlin gilt die Art als vom Aussterben bedroht.[5] Ihre Bestände leiden besonders unter der Trockenlegung und Nutzungsintensivierung ihrer Lebensräume.
Quellen und weiterführende Informationen
Einzelquellen
- ↑ J. Grau, B. P. Kremer, B. M. Möseler, G. Rambold & D. Triebel: Gräser. Mosaik-Verlag, München, 1990. ISBN 3-576-10702-9
- ↑ Weltweite Verbreitung von Gewöhnlicher und Deutscher Rasenbinse nach The Linnaeus Server [1], abgerufen am 9. September 2006
- ↑ J. Grau, B. P. Kremer, B. M. Möseler, G. Rambold & D. Triebel: Gräser. Mosaik-Verlag, München, 1990. ISBN 3-576-10702-9
- ↑ Heinz Ellenberg, H.E. Weber, R. Düll, V. Wirth, W. Werner & D. Paulißen: Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa. Scripta Geobotanica 18, Verlag Erich Goltze, 1992. ISBN 3-88452-518-2
- ↑ a b nach Flora Web [2], abgerufen am 14. September 2006
- ↑ Erich Oberdorfer: Süddeutsche Pflanzengesellschaften. Teil I: Fels- und Mauergesellschaften, alpine Fluren, Wasser-, Verlandungs- und Moorgesellschaften. 4. Auflage, Gustav Fischer, Jena, Stuttgart, 1998. ISBN 3-437-35280-6
Weblinks
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