- Plemelj
-
Josip Plemelj (* 11. Dezember 1873 bei Bled; † 22. Mai 1967 in Ljubljana) war ein slowenischer Mathematiker.
Obwohl er in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, wurde sein mathematisches Talent früh erkannt, und es wurde ihm eine gute Schulbildung ermöglicht. Von 1894-1898 studierte er in Wien, anschließend in Berlin und Göttingen. 1902 wurde er zum Privatdozenten in Wien ernannt, 1907 erhielt er eine Professur an der Franz-Josephs-Universität Czernowitz (heute in der Ukraine, damals Österreich-Ungarn). Während des Ersten Weltkriegs wurde er 1917 von dort vertrieben.
1919 wurde Plemelj der erste Rektor der wiedereröffneten Universität Ljubljana, deren Ausbau zu einer slowenischen Universität eine wichtige Aufgabe in den Anfangsjahren des neuen Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (Jugoslawien) war. Er arbeitete dort als Mathematikprofessor bis zu seiner Emeritierung 1957, im Alter von 83 Jahren. Im Laufe seiner Karriere erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Richard-Lieben-Preis, die Aufnahme in die jugoslawische, die slowenische und die Bayerische Akademie der Wissenschaften (1954), sowie eine Ehrendoktorwürde der Universität Ljubljana.
Plemelj arbeitete vor allem auf dem Gebiet der Differential- und Integralgleichungen. Auf Anregung von Hilbert in Göttingen war er einer der ersten, die in der Theorie der Fredholm-Operatoren wichtige Fortschritte lieferten. Sein Name ist auch mit den Plemelj-Sokhotsky-Formeln verbunden, die in verschiedenen Anwendungen singulärer Integralgleichungen eine Rolle spielen. Erwähnenswert ist auch Plemeljs besonders eleganter Beweis der Fermat-Vermutung im Fall n=5.
Personendaten NAME Plemelj, Josip KURZBESCHREIBUNG slowenischer Mathematiker GEBURTSDATUM 11. Dezember 1873 GEBURTSORT Bled STERBEDATUM 22. Mai 1967 STERBEORT Ljubljana
Wikimedia Foundation.