- Plexus chorioideus
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Der Plexus choroideus, auch Plexus chorioideus geschrieben, ist ein baumartig verzweigtes Adergeflecht im Hohlraumsystem (Ventrikel) des Gehirns. Jeder der vier Ventrikel besitzt ein solches Adergeflecht. Sie bilden die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis). Der Teil des Plexus choroideus, der aus den seitlichen Öffnungen des 4. Ventrikels (Aperturae laterales ventriculi quarti bzw. Foramina Luschkae) herausragt, wird klinisch auch als Bochdalek-Blumenkörbchen bezeichnet.
Die Bildung des Liquors erfolgt im Wesentlichen durch eine Ultrafiltration des Blutes. Zusätzlich wird durch aktive Ausschüttung (Sekretion) eine gegenüber dem Blut erhöhte Konzentration an Natrium und Magnesium erzielt. Die Liquorsekretion erreicht mit 0,3-0,4 ml/min ein Drittel der Urinbildung und erlaubt einen dreifachen Umsatz des Liquorvolumens (ca. 150 ml insgesamt) pro Tag.
Histologie
Ein Plexus chorioideus besteht aus einer Einstülpung der weichen Hirnhaut (Pia mater) und einem Epithelüberzug aus spezialisierten Gliazellen. Dieses einschichtige kubische Epithel, die Lamina choroidea, besitzt Kinozilien und zahlreiche Mikrovilli an seiner Oberfläche. Darunter befindet sich die aus der Pia mater stammende gefäßreiche Bindegewebsschicht, die Tela chorioidea, die mesenchymalen Ursprunges ist. Die Blutversorgung der Adergeflechte erfolgt durch Seitenäste der Arteria carotis interna und Arteria cerebri posterior (caudalis).
Erkrankungen
Als Plexuszyste wird eine harmlose zystische Struktur im Gehirn ungeborener Kinder bezeichnet. Ein gutartiger Tumor des Plexus choroideus wird als Plexuspapillom, ein bösartiger als Plexuskarzinom bezeichnet.
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