- Plymouth Roadrunner
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Plymouth Road Runner Hardtop Coupé, Modelljahr 1969
Road Runner Hersteller: Chrysler Corporation Produktionszeitraum: 1967–1980 Klasse: Mittelklasse Karosserieversionen: Coupé, Hardtop Coupé, Cabriolet Motoren: 1969: 6,3 l-V8, 335 PS; 7,2-Liter, 390 PS; 7,0-Liter, 425 PS Länge: 5017 mm (1976) mm Breite: 1849 mm (1976) mm Höhe: 1346 mm (1976) mm Radstand: Leergewicht: 1581 kg (1976) kg Vorgängermodell: Nachfolgemodell: Der Plymouth Road Runner war ein Pkw-Modell aus den USA, welches zu den Muscle-Cars gezählt wird. Nur im Modelljahr 1970 gab es noch eine heckflügelbewehrte Hardtop-Variante unter dem Namen Plymouth Superbird.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Früh im Jahre 1967 hatte ein Journalist der Zeitschrift Car and Driver die Idee, ein Fahrzeug zu bauen, das sich wesentlich von den bis dato gebauten unterschied. Es sollte auf der Basis eines Coupés entwickelt werden, ausgestattet mit einem 440 Super Commando oder 426 Hemi-Motor (8-Zylinder-V-Motoren) als Standardmotorisierung, vorderer Sitzbank sowie sportlichen Felgen; jedoch ohne unnötige äußere Veränderungen wie Hood scoops (Lufteinlässen auf der Motorhaube), stripes (die bei den Muscle-Cars beliebten „Rallye-Streifen“) oder andere „Spielereien“. Mit seiner Idee wandte er sich an Plymouths Entwicklungsbüro, wo der Einfall zwar freundlich aufgenommen, aber nicht für rentabel gehalten wurde.
Nach diesem Gespräch wurden aber bei Plymouth weitere Überlegungen gemacht, wie man ein solches Modell mit einfacher, aber zweckmäßiger Ausstattung, das in erster Linie die 16-20-jährigen ansprechen sollte, verwirklichen könnte.
Man entschied sich für die günstigste und leichtestgewichtige Karosserievariante, das 2-door pillar coupe, also das Coupé mit B-Säule. Als Standardmotorisierung legte man den 383-4bbl-V8 fest (6,3-Liter-V8 mit Vierfachvergaser). Zur Leistungssteigerung wollte man ihm Zylinderköpfe und Ventile des 440-V8 (7,2-Liter-V8) geben. Jedoch stellte sich im Nachhinein heraus, dass diese Modifikation lediglich 5 hp mehr ergab - was aber reichte, um dem Käufer einen Leistungszuwachs zu suggerieren.
Als die technischen Fragen geklärt waren, stellte sich die Frage, welchen Namen das neue Fahrzeug tragen sollte. Seit Jahren hatten alle Hersteller, so auch Chrysler, mit dem Namen „Road Runner“ gespielt. Niemand hatte diesen aber registrieren lassen.
Eines Nachmittags saß einer der Plymouth-Manager mit seinen Kindern vor dem Fernseher und schauten Cartoons, als er den Road Runner durch das Bild rasen sah. Von da an stand für ihn fest, dass „Road Runner“ der Name sein sollte. Nachdem die Rechte bei den Warner Brothers für über $50.000 gekauft waren, und man mithin den Vogel auf den Autos abbilden durfte, suchte man nach einem weiteren Detail, welches an die Cartoon-Figur erinnern sollte. Eines der Erkennungsmerkmale der Figur war das „Beep beep“, das der Vogel ertönen ließ. Also wurde eine alte Hupe des Militärs so weiterentwickelt, dass sie diesen Klang wiedergab.
Modelljahr 1968
Im Herbst 1967 war es dann soweit, dass die ersten Road Runners die Bänder verließen. Sie basierten auf den neuen B-body-Modellen und waren somit Schwestermodelle des Plymouth Belvedere, des Plymouth Satellite und des gleichfalls sportlich angehauchten, aber besser ausgestatteten und teureren Plymouth GTX. Gegen Aufpreis gab es die Performance Hood-Option; hier wurde die Haube mattschwarz lackiert.
In diesem Jahr wurde die Cartoonfigur noch in schwarz-weiß auf dem Fahrzeug abgebildet, weil die Zeit für eine Ausführung in Farbe gefehlt hatte. Das sollte sich dann aber in den folgenden Jahren ändern.
Nachdem es den Road Runner zunächst nur als B-Säulen-Coupé gab, wurde dann nach einiger Zeit das Hardtop Coupé (ohne B-Säule) eingeführt. Er basierte auf dem höher angesiedelten Plymouth Satellite. Einzelsitze waren jedoch noch nicht erhältlich, ebenso wenig eine Cabrioversion.
Angetrieben wurde er von dem überarbeiteten 383-Motor mit 335 hp und 425 ft. lb. (576 Nm). Die Standardbereifung bestand aus F70x14 auf 14x5½“-Felgen.
Modelljahr 1969
1969 wurden die Cartoonfiguren Road Runner und Wile E. Coyote dann benutzt, um für die gesamte Plymouth-Palette Werbung zu machen.
In diesem Jahr kam zu Coupé und Hardtop Coupé das Cabrio hinzu; letzteres blieb mit knapp 2000 Exemplaren eine Rarität. Die Motoren waren die gleichen wie im Vorjahr, d.h. ein serienmäßiger der 383 (6,3-Liter) und als Option ein 426 Hemi-Siebenliter mit 425 hp und, ab Frühjahr 1969, ein 7,2-Liter (440 cui) mit drei Doppelvergasern, der sogenannte 440 Six-Pack. Wenn man diese Motoren orderte, bekam man die Air Grabber Hood (Motorhaube mit einklappbarem Lufteinlass) gleich mit dazu.
Das Fachblatt Motor Trend fand dieses Auto so überzeugend, dass es den Road Runner 1969 die Auszeichnung Car of the year verlieh.
Modelljahr 1970, Superbird
1970 war dann das eigentlich letzte Jahr der Muscle Cars, denn Versicherungen liefen Sturm gegen die übermotorisierten Fahrzeuge, weshalb die offiziellen Leistungsangaben auch oft von den tatsächlichen Werten nach unten abwichen.
Um das 1970er Modell noch einmal aufzuwerten und weil der Motorsport es verlangte, verpflichtete man kurzer Hand Rennfahrer Richard Petty, der auf einem für die NASCAR-Ovalrennen aerodynamisch günstiger gestalteten Road Runner bestand.
Das war der Plymouth Superbird. Mit einem riesigen Heckflügel und einer aerodynamischen, verlängerten und abgeflachten Front sollte dieser in der NASCAR-Rennserie den Erfolg bringen, der seinem Vorgänger Dodge Charger 500 verwehrt geblieben war. Dieses Ziel wurde erreicht, allerdings wurde der Superbird wenig später durch Regularien verboten.
Modelljahr 1971
1971 war das letzte Jahr der großen Motorisierungen. Die Versicherungen weigerten sich endgültig, diese Fahrzeuge zu versichern. Immerhin liefen die Motoren im Chrysler-Konzern in jenem Jahr noch mit Superbenzin, während GM und Ford sämtliche Maschinen auf Normalbenzin umstellten, und mussten keine oder nur geringe Leistungsverluste im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen.
Die Plymouth-Mittelklassemodelle, darunter auch der Road Runner, erhielten komplett neue, weichere und rundere Karosserien, die sich stilistisch stark von der Kantigkeit der Modelle 1968-1970 abhoben.
Modelljahre 1972-1974
1972 wurde der Road Runner in der „besten“ Ausstattung nur noch mit 250 Netto-hp angeboten. Das Umweltbewusstsein war gestiegen und das Benzin für US-Verhältnisse teuer. Den 426 Hemi gab es nicht mehr, mit dem 440 Six-Pack entstanden nur eine Handvoll Exemplare. In dieser Form wurde der Road Runner mit den üblichen jährlichen Detailänderungen bis 1974 gebaut.
Modelljahr 1975
1975 basierte der Road Runner auf dem Plymouth Fury, wie das Plymouth-Mittelklassemodel jetzt hieß.
Modelljahr 1976
Ab 1976 war der Road Runner eine Ausstattungsvariante des neuen Plymouth Volare, der den Plymouth Valiant ersetzte. 1976 bestand das Road Runner-Paket aus einem 5,2-Liter-V8 mit 152 PS (auf Wunsch 5,9-Liter mit 172 PS), Sportfahrwerk, Dreiganggetriebe mit Mittelschaltung und sportlich aufgemachter Innenausstattung. Im Modelljahr 1976 entstanden etwa 7300 Road Runner.
Modelljahr 1977
Das Road Runner-Paket umfasste unter anderem Zierstreifen, Rallye-Stahlfelgen, Sportfahrwerk, schwarzen Kühlergrill und natürlich die charakteristische „Beep-Beep“-Hupe. 6975 Exemplare liefen vom Band. Dazu gab es neue, namentlich an den Road Runner angelehnte „Fun Runner“-Ausstattungspakete in Gestalt des Sun Runner (mit Schiebedach) und des Front Runner, der nur in Orange und mit auffälligen Zierstreifen beklebt lieferbar war. Für alle Volare gab es gegen Aufpreis T-Roof (herausnehmbare Dachhälften) und Schiebedach. Im Road Runner werkelten der 5,2-Liter (318 cui) mit 147 oder der 5,9-Liter mit Vierfachvergaser und 177 PS.
Modelljahr 1978
Geringfügige Änderungen am Road Runner, 5,2-Liter jetzt mit 142 statt 147 PS.
Modelljahr 1979
Keine größeren Änderungen, der 5,2-Liter leistete jetzt nur noch 137 PS, dafür erstarkte der 5,9-Liter mit Vierfachvergaser auf 198 PS. Nur noch 1122 Volare-Coupés erhielten das Road Runner-Paket.
Modelljahr 1980
Letztes Jahr für den Road Runner, daher keine weiteren Änderungen mehr. Es liefen ganze 496 Stück vom Band. Mit dem Produktionsende des Volare im Sommer 1980 verschwand der Road Runner aus dem Plymouth-Programm.
Quellen
- Flammang, James M./Kowalke, Ron: Standard Catalog of American Cars 1976-1999. Kraus Publications, Iola 1999. ISBN 0-87341-755-0
- Genat, Robert/Newhardt, David: Fünfzig Jahre Muscle Cars. Chrysler-Plymouth-Dodge. Heel Verlag, Königswinter 2004. ISBN 3-898-80490-9
Modelle von Plymouth1928–1942: 30U | PA | PB | PC | PCXX | PD | PE | PF | PFXX | PG | PJ | PJ | PJ | PT | P1 | P2 | P3 | P4 | P5 | P5 | P6 | P7 | P8 | P9 | P10 | P11 | P11D | P12 | P14C | P14S | Q | U | Business | Commercial Car | Deluxe | New Finer | Roadking | Six | Special Deluxe | Special Six | Standard
1946–2001: Acclaim | Arrow | Arrow Truck | Barracuda | Belvedere | Breeze | Cambridge | Caravelle | Champ | Concord | Colt | Cranbrook | Cricket | Deluxe | Duster | Fury | Gran Fury | GTX | Horizon | Laser | Neon | Plaza | Prowler | Reliant | Road Runner | Sapporo | Satellite | Savoy | Scamp | Special Deluxe | Sundance | Superbird | TC3 | Trailduster | Turismo | Valiant | VIP | Volaré | Voyager
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