Pocketful of Miracles

Pocketful of Miracles
Filmdaten
Deutscher Titel: Die unteren Zehntausend
Originaltitel: Pocketful of Miracles
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1961
Länge: 131 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 6
Stab
Regie: Frank Capra
Drehbuch: Hal Kanter
Harry Tugend
Jimmy Cannon
Produktion: Frank Capra
Musik: Walter Scharf
Kamera: Robert J. Bronner
Schnitt: Frank P. Keller
Besetzung

Die unteren Zehntausend ist ein US-amerikanischer Spielfilm von 1961, in dem Bette Davis, Glenn Ford, Hope Lange und Peter Falk mitspielen. Der Film von Frank Capra ist ein Remake von Lady für einen Tag (Lady for a day,1933), der ebenfalls von Frank Capra stammt. 1989 drehte Jackie Chan mit Miracles ein weiteres Remake. Die Filme basieren auf einer Erzählung von Damon Runyon. Ann-Margret gab hier ihr Filmdebüt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Apfel-Annie ist eine alte Bettlerin, die von allen anderen Bettlern am Broadway einen Anteil einbehält. Ihr Glück ist, dass David der Lord, ein Unterweltboss der guten Sorte, felsenfest daran glaubt, dass ihm die Äpfel von Apfel-Annie Glück bringen, weshalb er sich für wichtige Entscheidungen und Treffen immer einen frischen besorgt und ihr dementsprechend gutes Trinkgeld gibt. Er kann es sich leisten, verdient er doch mit illegalem Schnapshandel und der "Queenie Martin Bar" im New York der Prohibition das nötige Kleingeld. Die Bar betreibt er gemeinsam mit der gutmütigen Queenie Martin, die auf diese Weise die Schulden ihres verstorbenen Vaters an die New Yorker Unterwelt zurückzahlen kann. Unterstützt werden die beiden unter anderem von David´s rechter Hand, dem vifen Skeptiker Sunnyboy, und seiner linken Hand, dem einfältigen aber nicht weniger sympathischen Boobie.

Die Geschichte nimmt nach der "Vorstellungsrunde" die ersten Handlungswendungen. Die Prohibition wird aufgehoben, somit formiert sich die Unterwelt neu. David der Lord lässt Darcie aus Chicago, ein hohes Tier der "Familie", in die Stadt schleusen um die Machtverhältnisse der New Yorker Unterwelt zu klären. Queenie passt das gar nicht, will sie doch lieber zurück in ihr Kaff in Maryland um David zu heiraten und ein ruhiges Leben zu führen. David winkt zunächst ab und braucht natürlich bei den wichtigen Verhandlungen mit Darcie einen Glücksapfel. Apfel-Annie ist aber nicht aufzutreiben und auf dem ganzen Broadway findet sich kein Bettler.

Wie sich herausstellt, hatte Apfel Annie einen Zusammenbruch auf offener Straße, der weit ernster ist als ihre heimlichen Gin-Räusche. Sie hat nämlich erfahren, dass ihre Tochter Louise zur Verlobung nach New York kommt. Louise wurde auf eine Klosterschule nach Europa geschickt und bekommt all ihr Taschengeld von den "Pflichtabgaben" der Broadway-Bettler. Um die Illusion einer "Dame der Gesellschaft", die im ehrenwerten Marbery-Hotel logiert, aufrecht zu erhalten, schrieb Apfel Annie ihrer Tochter immer Briefe mit "Neuigkeiten der oberen 10.000" (abgeschrieben aus der Boulevardpresse) auf Hotelpapier mit Hotelabsender. Nicht nur, dass der Hotelangestellte, der ihr immer das Briefpapier besorgte, erwischt und entlassen wurde, jetzt droht der ganze Schwindel auch noch aufzufliegen, weil Louise samt Verlobten und Schwiegerpapa in spe (einem spanischen Grafen) aus Barcelona hier herkommt.

Bald schon verdeutlichen alle Bettler (unterstützt von Queenie) David dem Lord, dass er als "größter Patenonkel" seiner Verantwortung gerecht werden muss. Also wird ein Zimmer im Marbery samt Butler Hugins organisiert und eine große Verschönerungsherde macht aus der verwahrlosten Bettlerin eine elegante Dame. Sogar ein Ehegatte wird bereitgestellt in Form des windigen und beredten Trickbetrügers "Richter Blake", dessen distinguierte Umgangsformen perfekt passen. Auch die im Hafen auf den Grafen wartendenden Gesellschaftsreporter sowie der spanische Botschafter werden von Davids Truppe erfolgreich vom ankommenden Schiff abgewimmelt oder weggeschickt. Alle Schwierigkeiten werden gemeistert, nur Darcie, den "König" der Unterwelt, lässt man warten. Diese (zwangsläufig auf Grund der Umstände!) kühne Kaltschnäuzigkeit spricht sich in der restlichen Unterwelt herum.

Zu dieser nervenaufreibenden Lage kommt noch hinzu, dass zwei Reporter so neugierig wurden, dass sie David der Lord kurzerhand wegsperren lässt. Inzwischen wollen der schöne Verlobte Carlos und sein Vater, der Herr Graf Romero, die Verlobung auf einem "kleinen Empfang im engsten Rahmen" mit ca. 100 Gästen bekanntgeben. Also werden Köche bestellt, Service-Personal sowie eine kleine Kapelle. Und sämtliche greifbaren Unterweltgestalten werden in Leihfrack und Abendkleid gehüllt. Der Richter schreibt Texte und verteilt sie an die Gesellschaft(-srollen) und lehrt den bunten Haufen Verbeugungen und einige Grundzüge der feinen Umgangsformen, um die Inszenierung endlich erfolgreich abzuschließen. Nur hat die Bande mit einem nicht gerechnet: Die verschwundenen Reporter haben Sorge bis in die höchsten Kreise verbreitet. So gibt der zufällig in der Stadt befindliche Gouverneur des Bundesstaates New York über die gesamte Hierarchiekette bis auf den letzten Streifenpolizisten die Parole aus: "Findet die Reporter!" Bald hat auch die Polizei schon Queenies Bar umstellt, und die kostümierten "Empfangsgäste" können nicht ins Marbery fahren (weil wahrscheinlich jedes Mitglied etwas auf dem Kerbholz hat). David der Lord setzt an, um gegen Sunnyboys Rat der Polizei ein "Geschäft" vorzuschlagen. Die wartenden Gastgeber der Verlobungsgesellschaft werden langsam ungeduldig. Der Richter überbrückt zwar kurzfristig mit einem Billardspiel und gewinnt bei der Gelegenheit die Mitgift ($ 50.000,-) zurück, aber Apfel Annie hält nicht durch und setzt an, um die Wahrheit loszuwerden...

Kritiken

„Eine mit Turbulenz, Laune und Elan inszenierte amüsante Komödie im Hollywood Märchenstil, die Witz, Charme und Sentimentalität publikumsattraktiv verbindet. Grandios: zwei Alleingänge von Bette Davis.“

Lexikon des internationalen Films

Auszeichnungen

Der Film erhielt drei Oscarnominierungen: Bester Nebendarsteller (Peter Falk), Beste Kostüme farbig (Edith Head und Walter Plunkett), Bester Song (Pocketful of Miracles). Glenn Ford erhielt einen Golden Globe Award als bester Bester Hauptdarsteller (Komödie oder Musical), Ann-Margret den Preis als Beste Nachwuchsdarstellerin.

Literatur

  • Damon Runyon: Madame Hinkebein (OT: Madame La Gimp) in: Damon Runyon: Die Bluthunde des Broadway und andere Stories (OT: The Bloodhounds of Broadway and Other Stories). Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 1990, ISBN 3-404-28186-1
  • Victor Scherle und William Turner Levy: The Complete Films of Frank Capra. Citadel Press, New York und Secaucus 1992, ISBN 0-8065-1296-2

Weblinks


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