Podivin

Podivin
Podivín
Wappen von Podivín
Podivín (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Břeclav
Fläche: 1775 ha
Geographische Lage: 48° 50′ N, 16° 51′ O48.82554166666716.848219444444164Koordinaten: 48° 49′ 32″ N, 16° 50′ 54″ O
Höhe: 164 m n.m.
Einwohner: 2.873 (2003)
Postleitzahl: 691 45
Verkehr
Straße: D2BrnoBřeclav
Bahnanschluss: Brno – Břeclav
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 1
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Stanislav Machovský
Adresse: Masarykovo náměstí 180
691 45 Podivín
Website: www.mestopodivin.cz

Podivín (deutsch Kostel, auch Podiwin) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt acht Kilometer nördlich von Břeclav und gehört zum Okres Břeclav.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Podivín befindet sich linksseitig der Trkmanka oberhalb deren Einmündung in die Thaya. Südlich liegt die romantische Ruine der Hansenburg und im Südwesten das Minarett von Lednice. An der östlichen Peripherie führen parallel die Trassen der Bahnstrecke BrnoBřeclav, der Landstraße 425 und der Autobahn D 2/E 65 vorbei. Podivín besitzt eine Bahnstation und Autobahnabfahrt.

Nachbarorte sind Trkmanice im Norden, Velké Bílovice im Nordosten, Moravský Žižkov im Osten, Ladná im Südosten, Lednice und Nejdek im Südwesten, Bulhary im Westen sowie Přítluky und Rakvice im Nordwesten.

Geschichte

Archäologische Funde belegen eine Besiedlung seit der Steinzeit. Für die Jahre 1062 und 1121 finden sich mehrere Erwähnungen einer Burg Castrum Poduin in der Chronica Boemorum. Nach Cosmas von Prag war der Begründer der Ansiedlung ein reicher Jude namens Podivy. Zur gleichen Zeit bestanden noch der herrschaftliche Hof Curtis und die Ansiedlung Sekyr Kostel, die heute in der Stadt aufgegangen sind.

1144 erteilte Konrad III. dem Bistum Olmütz das Münzprägerecht in Poduin. 1221 erhielt das Bistum Prag die Burg. Für das Jahr 1222 wird eine Erhebung zur Stadt erwähnt, andere Quellen geben dagegen die Zeit zwischen 1228 und 1248 an. In einer Urkunde Wenzels II. von 1297 wurde Podivín bzw. Kostel als Stadt bezeichnet; seit dieser Zeit ist ein Stadtsiegel überliefert. Die Besitzer wechselten bis ins 16. Jahrhundert vielfach. 1422 belehnte Kaiser Sigismund die Grafen von Liechtenstein mit Podivín. In den Jahren 1422 bis 1434 war die Stadt jedoch in den Händen der Hussiten. Um 1500 erlosch die Burg. 1533 gründeten Böhmische Brüder eine Gemeinde, fünf Jahre danach bildete sich auch eine Gemeinde der Hutterer.

Nachdem Johann von Žerotín 1559 Besitzer von Podiwin geworden war, wurde Podiwin Teil der Herrschaft Lundenburg. 1618 lebten in Podiwin / Kostel 140 Juden, 1690 waren es 70. Nach der Schlacht am Weißen Berg verlor Ladislav Velen von Zerotein seinen Besitz. Die Herrschaft Lundenburg erhielten die Liechtensteiner.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Podivín / Kostel ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk Hodonín. Zu dieser Zeit lebten in der Stadt 2195 Menschen. Ab 1880 bildete das Judendorf eine eigene Gemeinde. Im Jahre 1900 hatte Podiwin / Kostel 2750 Einwohner, zeitgleich lebten in Judendorf / Židovská Obec 506 Juden. 1919 erfolgte die Eingemeindung des Judendorfes. Neben der jüdischen lebte bis 1945 in Kostel auch eine deutsche Minderheit. Beide Bevölkerungsgruppen bildeten jeweils ein Zehntel der Einwohnerschaft. Während der deutschen Besatzung erlosch die jüdische Gemeinde. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Podivín zum Okres Břeclav.

Stadtgliederung

Für die Stadt Podivín sind keine Ortsteile ausgewiesen.

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche St. Peter und Paul, die seit 1222 nachweisbare Pfarrkirche befindet sich an der höchstgelegenen Stelle der Stadt. Ihre heutige Gestalt erhielt sie beim Umbau von 1791 bis 1794.
  • unterirdische Kapelle Cyrilka, die 1858 dem Hl. Kyrill und Method geweihte Kapelle entstand an einer Quelle, an der die beiden Apostel religiöse Handlungen abgehalten haben sollen
  • jüdischer Friedhof mit ca. 1000 Grabsteinen
  • Janův Hrad (Hansenburg)
  • Minarett von Lednice

Literatur

  • Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk in Südmähren. (1990)
  • Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden. (1992)
  • Blaschka, Fordl: Südmährer von A bis Z. (2006)

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