- Pointer Sisters
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The Pointer Sisters ist eine US-amerikanische Disco- und Popmusik-Gruppe.
The Pointer Sisters wurde 1971 von den Schwestern Ruth (* 19. März 1946), Anita (* 23. Januar 1948) und Bonnie Pointer (* 11. Juli 1950) gegründet. Wenig später kam noch June (* 30. November 1953, † 11. April 2006) hinzu. Die Gruppe wurde zunächst als Nostalgie-Act berühmt: 40er-Jahre-Jazz, Dixieland und Big Band, ebenso wie Funk, R&B und Country, dazu eine auffällige Mischung aus Second-Hand-Kleidern und extravaganten Kostümen. In den späten 1970er Jahren wandten sich die Schwestern verstärkt Pop und Disco-Klängen zu und konnten besonders in den 1980er Jahren ihre erfolgreichste Zeit feiern. Zu ihren bekanntesten Hits zählen Fire (1978), He's So Shy (1980), Slow Hand (1981), Automatic, Jump (For My Love) und I'm So Excited (1984).
Inhaltsverzeichnis
Frühe Jahre – Blue Thumb/ABC-Periode (bis 1978)
Die Schwestern wuchsen als Töchter des Prediger-Ehepaares Elton und Sarah Pointer in West Oakland, Kalifornien, auf. Ab 1971 begannen sie professionell aufzutreten und unterstützen als Backup-Gruppe viele Stars in den Aufnahmestudios der kalifornischen Westküste: Elvin Bishop, Esther Phillips, Taj Mahal, Alice Cooper. 1972 nahmen sie für das Atlantic-Label ihre ersten beiden Singles auf, die allerdings keinen Erfolg hatten. 1973 unterzeichneten sie einen Vertrag bei Blue Thumb und konnten mit ihrem Debüt The Pointer Sisters den internationalen Durchbruch verzeichnen. Ihr großer Auftritt am 15. Mai 1973 im Troubadour in Los Angeles sorgte für Furore und die Mischung aus 1940er Jahre-Jazz, Big Band und Funk-Elementen kam blendend an. Der erste Hit der Sisters Yes We Can Can, eine feurige Mischung aus Funk und R&B, platzierte sich in den USA auf Platz 12 der R&B-Charts und auf Platz 11 der Pop-Charts.
Der ausgefallene Gesang, der streckenweise ins Hysterische abgleiten kann, sorgte in den folgenden Jahren immer wieder für Hits und Überraschungen: Das ausgezeichnete Album That's A Plenty, randvoll mit nostalgischen Klassikern wie Black Coffee oder Salt Peanuts, enthielt mit Fairytale auch eine authentische Country-Nummer, die 1974 auf Platz 13 der US-Charts klettern konnte. Außerdem schafften die Pointer Sisters den Sprung in die Country-Charts, gewannen den Grammy für „Best Country Vocal Performance by a Duo or Group“ und durften in Nashville in der Grand Ole Opry auftreten. In allen Bereichen sind sie nach wie vor die einzige schwarze Gruppe, denen dies gelang.
How Long (Betcha' Got A Chick On The Side), wiederum funky, versorgte die Pointer Sisters 1975 mit ihrem einzigen Nummer-eins-Hit in den Charts (R&B). Im selben Jahre wurden sie auch in Deutschland ausgezeichnet: Die deutsche Phono-Akademie verlieh ihnen den Preis für das „beste internationale Nachwuchsensemble“. Bis 1977 blieben sie ihrem Nostalgie-Kurs und der Plattenfirma Blue Thumb treu. Ein langwieriger Tantiemenprozeß mit der Firma, ein Nervenzusammenbruch von June und der Flop des Albums Having A Party verursachte vorübergehend einen empfindlichen Karriereknick. Bereits Anfang 1978 verließ Bonnie die Gruppe um bei Motown eine Solo-Karriere zu starten. Mit Heaven Must Have Sent You hatte sie noch im selben Jahr einen großen Hit, konnte diesen aber nicht wiederholen, unter anderem weil es wieder Ärger mit der Plattenfirma gab.
Superstars – Planet/RCA-Periode (1978–85)
Der Wechsel zu Richard Perry und seinem Label Planet (im Vertrieb des großen Konzerns RCA) ließ die Erfolgskurve wieder nach oben gehen. Der Produzent arrangierte jegliche nostalgische Klänge weg und schneiderte mit dem Album Energy (1978) einen Hochglanz-Mix aus R&B und Rock. Die Bruce-Springsteen-Nummer Fire kletterte auf Platz zwei der US-Charts, erhielt Gold und wurde ihr bis dato größter Erfolg. Das im nächsten Jahr veröffentlichte Album Priority setzte den Rock-Kurs fort, floppte allerdings – keine Single konnte sich in den Charts platzieren. Erst die Hinwendung zu urbaneren Klängen mit dem Top-Hit He's So Shy (1980, USA # 3, vergoldet) ließ das Trio endgültig auf Superstar-Kurs gehen. Fast nahtlos platzierten die Schwestern einen Top-Hit nach dem anderen an den Spitzen der Charts: Slow Hand (1981, UK # 10, USA # 2, vergoldet), Should I Do It, American Music (1982), Automatic, Jump, I'm So Excited, Neutron Dance (1984) und Dare Me (1985). Alleine das Album Break Out (1983) verkaufte sich bis heute über drei Millionen Mal in den USA. Der Song I'm So Excited gilt auf beiden Seiten des Atlantiks als absoluter Disco-Klassiker, der auch heute noch viel auf 80er-Jahre-Partys oder im Radio gespielt wird. 1985 wechselten die Sisters von dem Label Planet endgültig zum Mutterschiff RCA.
Langsamer Karriere-Rückgang (1986–2004)
Mit dem Album Hot Together (1986) konnten die Sisters nicht an die vorherigen Erfolge anknüpfen – die Single Goldmine erreichte nur # 33 in den US-Charts. In Europa hatte man sie dagegen schon ganz abgeschrieben. Bis 1987 blieben sie in den amerikanischen Charts mit kleineren Erfolgen präsent, während sie in den R&B-Charts immerhin bis 1991 platziert waren. Noch 1990 hatten sie RCA für einen lukrativen Vertrag bei der legendären Plattenfirma Motown verlassen. Doch auch hier wollte sich der Erfolg nicht wieder einstellen. Der 1993er Comeback-Versuch Only Sisters Can Do That blieb ebenso unbeachtet wie die Musical-Veröffentlichung Ain't Misbehavin' von 1996. Mit zahlreichen Compilations und regelmäßigen Live-Auftritten sind die Schwestern aber nach wie vor gut im Geschäft und wurden auch 1996 bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele frenetisch gefeiert. 2004 gaben sie in Bonn zusammen mit Kool & The Gang ein umjubeltes Konzert. Wegen Drogenproblemen war zu diesem Zeitpunkt bereits June Pointer gegen die Tochter von Ruth, Issa, ausgetauscht worden.
Diskographie
- 1973 – The Pointer Sisters (Blue Thumb)
- 1974 – That's A Plenty (Blue Thumb)
- 1974 – Live At The Opera House (Blue Thumb)
- 1975 – Steppin' (Blue Thumb)
- 1977 – Having A Party (Blue Thumb)
- 1978 – Energy (Planet)
- 1979 – Priority (Planet)
- 1980 – Special Things (Planet)
- 1981 – Black & White (Planet)
- 1982 – So Excited (Planet)
- 1983 – Break Out (Planet)
- 1984 - Neutron Dance (Edit) / Telegraph Your Love (Planet)
- 1985 – Contact (RCA)
- 1986 – Hot Together (RCA)
- 1988 – Serious Slammin' (RCA)
- 1990 – Right Rhythm (Motown)
- 1993 – Only Sisters Can Do That (SBK)
- 1996 – Ain't Misbehavin' (The New Cast Recording, Musical) (RCA)
Weblinks
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