Polarstation

Polarstation
Polarforschungsschiff POLARSTERN am Anleger der britischen Station Rothera an der Antarktischen Halbinsel
Briefmarke der Deutschen Bundespost von 1981. Sie zeigt die Gebäude der im selben Jahr eingerichteten ersten Georg-von-Neumayer-Station

Als Polarforschung wird die Erkundung der Polargebiete (Arktis und Antarktis) bezeichnet.

Anfänglich ging es vor allem um die Entdeckung neuer Landgebiete oder Wasserwege. Vor allem wurde nach einer kürzeren Verbindung von Europa nach Asien gesucht. Nachdem sich gezeigt hatte, dass der direkte Weg über den Nordpol nicht eisfrei war, wie zuerst vermutet, begaben sich eine Vielzahl von Expeditionen auf die Suche nach der Nordostpassage bzw. der Nordwestpassage.

Im Süden ging es hauptsächlich darum, den 1772 neu entdeckten Kontinent Antarktika zu erforschen. Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts richtete sich das Hauptaugenmerk auf die Bezwingung der geographischen Pole. Gleichzeitig setzte eine Entwicklung zur umfassenden geophysikalischen, ozeanographischen, glaziologischen und biologischen Erforschung der Polargebiete ein.

Aus diesem Grund wurden zwei Internationale Polarjahre abgestimmt. Das erste fand 1882/83 unter Beteiligung von 10 Staaten mit 15 festen Stationen in der Arktis statt. Das II. Internationale Polarjahr wurde 1932/33 von 15 Staaten mit 200 Stationen allein in der Arktis durchgeführt. Diese Tradition fand 1957/58 im Rahmen des Internationalen Geophysikalischen Jahres seine Fortsetzung. 2007/08 hat das III. Polarjahr (IPY, International Polar Year) stattgefunden.

Die Erkundungen mit Hilfe von permanenten oder nur in den Sommermonaten betriebenen Forschungsstationen wird bis heute fortgesetzt. In der Arktis entstanden zusätzlich Eisdriftstationen auf größeren Eisschollen, die längere Zeit über den Arktischen Ozean treiben. Sehr wichtige Erkenntnisse zur Metereolgie, zur Geographie im nördlichen Polarmeer und zur Geophysik lieferte die gemeinsame deutsch-russische Arktisexpedition aus dem Jahre 1931, welche mit 46 Fahrtteilnehmern am 24. Juli in Friedrichshafen mit dem Luftschiff „LZ 127 Graf Zeppelin“ begann, nach Zwischenlandungen in Berlin-Staaken und Sankt Petersburg über Finnland in die nördliche Barentssee führte und am 30. Juli 1931 erfolgreich beendet wurde. Als nördlichster Punkt wurden die letzten Eilande von Franz-Joseph-Land (die Liv- und die Eva-Insel, die Fridtjof Nansen 1895 nach wochenlanger Eiswanderung erreicht hatte) überquert. Anschließend, nach 600 km Fahrt am 81. Breitengrad entlang, erreichte man die Nordspitze von „Nordland“ (Sewernaja Semlja), wobei man versuchte aus der Luft neue Erkenntnisse über diese Region zu gewinnen, da über sie bisher so gut wie nichts bekannt war.

In der Bundesrepublik wird die Polarforschung seit 1980 vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung koordiniert. Daneben gibt es die Deutsche Gesellschaft für Polarforschung, die seit 1931 die Fachzeitschrift Polarforschung herausgibt, junge Wissenschaftler fördert und allgemein für die Polarforschung wirbt.

Siehe auch: Liste der Polarforscher, British Antarctic Survey

Weblinks

Bücher

  • Zu den Kältepolen der Erde - 50 Jahre deutsche Polarforschung; Klaus Fleischmann, Delius Klasing Verlag, 2005; ISBN 3-7688-1676-1
  • POLARSTERN 25 Jahre Forschung in Arktis und Antarktis; Dieter Karl Fütterer, Eberhard Fahrbach, Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-7688-2433-0

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