- Poledouris
-
Basil Poledouris (* 21. August 1945 in Kansas City, Missouri; † 8. November 2006 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmkomponist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Im Alter von sieben Jahren begann Basil Poledouris Klavierunterricht zu nehmen, womit der Grundstein für seine spätere Karriere gelegt wurde. Nach seinem Schulabschluss studierte er – im selben Jahrgang wie George Lucas – an der Universität von Südkalifornien (University of Southern California) unter anderem Kinematographie und Musik. In seiner Zeit an der Universität knüpfte er Kontakte zu den Regisseuren John Milius und Randal Kleiser, mit denen er später zusammenarbeitete.
Mit seiner Frau Bobbie hatte er zwei Kinder, Zoë und Alexis. Obwohl Poledouris berufsbedingt oft auf Reisen war, blieb sein Hauptwohnsitz seine Geburtsstadt Kansas City. Die letzten vier Jahre seines Lebens verbrachte er auf Vashon Island in der Nähe von Seattle.
Am 8. November 2006 erlag er einem Krebsleiden.
Werk
Seine erste Filmmusik schrieb er bereits 1973 zum Film „Extreme Close-Up“. Obwohl er für seine Filmmusiken der Filme „Big Wednesday“ (Regie: John Milius, 1978, dt.: „Tag der Entscheidung“) und Die blaue Lagune (Regie: Randal Kleiser, 1980) bereits kleinere Auszeichnungen erhielt, gelang sein Durchbruch erst mit der Verfilmung von Conan der Barbar (ebenfalls von John Milius, 1982): Die Titelsequenz „Anvil of Crom“ enthielt zum ersten Mal die für Poledouris später typischen Choräle und Hornpassagen.
1985 kam es zur ersten Zusammenarbeit mit Paul Verhoeven, für dessen ersten englischsprachigen Film „Flesh and Blood“ Poledouris die Musik schrieb. 1987 entstand die Musik zu Robocop, die zweite Zusammenarbeit mit Verhoeven. Auch später noch sollte Poledouris mit Verhoeven weiter zusammenarbeiten, da dieser „von seiner Dramatik beeindruckt war“, so Verhoeven Mitte der 90er.
Durch seine steigende Bekanntheit war es Poledouris möglich, in Zusammenarbeit mit dem Drehbuchautor Larry McMurtry die Filmmusik für den über fünfstündigen Western „Lonesome Dove“ zu schreiben, für den er 1990 einen Emmy bekam. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits Filmmusiken für über 18 Filme geschrieben. Noch im gleichen Jahr schrieb Poledouris in Kooperation mit dem Regisseur John McTiernan die Titelmelodie zum Film „Jagd auf Roter Oktober“. Die Titelmelodie mit dem Titel „Hymn To Red October“ spielt auf die Oktoberrevolution in Russland an. Sie lehnt sich stilistisch an die ehemalige Nationalhymne der Sowjetunion an und wurde für die Filmmusik-CD(Quelle?) auch vom Red Army Choir, dem ehemaligen Chor der Roten Armee, eingesungen.
Bis 1995 schrieb er die Musiken für „Free Willy“ (1993) und „Free Willy 2“ (1995), für „Hot Shots! Der zweite Versuch“ (ebenfalls 1993) und für sonst eher unbekannte US-amerikanische Produktionen. 1996 wurde Poledouris die Ehre zuteil, Musik für die Eröffnung der Olympischen Spiele in Atlanta zu schreiben: „The Tradition of the Games“ ist der Titel.
1997 setzte er seine Arbeit mit Paul Verhoeven fort und komponierte die Filmmusik zu „Starship Troopers“. Diese wurde mit einem 96-köpfigen Orchester eingespielt. Im gleichen Jahr schrieb er auch das Titelthema zu Breakdown mit Kurt Russell. Auch seine Musik zu Les Misérables (Regie: Bille August, 1998) wurde ausgezeichnet; 1999 komponierte er die Musik zu Mickey Blue Eyes. Außerdem komponierte er die Musik für zwei IMAX-Filme.
Stil
Durch seine frühe musikalische Ausbildung am Klavier wurde Poledouris' Stil vor allem von Prokofjew beeinflusst. Dies steht im Kontrast zu den klassischen Komponisten wie Mozart oder Haydn, die er später an der Universität studierte. Diese Kontraste spiegeln sich auch in seiner Musik wieder: Obwohl Poledouris oft sehr emotionale und „pompöse“ Werke entwarf, die auch mit einem entsprechenden Orchester eingespielt wurden (z. B. die Titelmusik zu „Jagd auf roter Oktober“), finden sich vereinzelt auch sehr dezente Stücke, so zum Beispiel die relativ ruhige Musik zu Randal Kleisers „It's my Party“ (1996), welche für nur ein einzelnes Klavier geschrieben wurde.
Werke
Filmmusiken
1973
- Der stumme Zeuge
1977
- Tintorerra
1978
- Tag der Entscheidung
1980
- Die blaue Lagune
- The House of God
1982
- Conan der Barbar
- Summer Lovers
1984
- Zoff in der Hoover-Akademie
- Protocol – Alles tanzt nach meiner Pfeife
- Die rote Flut
- Conan der Zerstörer
1985
1986
1987
- Robocop
- Niemandsland
- Amerika
- Cherry 2000
1988
- Spellbinder - Ein teuflischer Plan
- Last Fight
1989
- Der Dschungelkönig von Borneo (Farewell to the King, Sie nannten ihn Learoy)
1990
- Jagd auf Roter Oktober
- Quigley der Australier
- Der Ruf des Adlers (Fernsehmehrteiler)
1991
- Harley Davidson and the Marlboro Man
- Rückkehr zur blauen Lagune
- Flug durch die Hölle
- Wolfsblut
1992
1993
1994
1995
1996
- The War At Home
- Amanda
- Das große Basketball-Kidnapping
- It's My Party
1997
- Starship Troopers
- Breakdown
- Switchback - Gnadenlose Flucht
1998
1999
- Mickey Blue Eyes
- Aus Liebe zum Spiel
- Kimberly
2000
- Cecil B. DeMented
2001
2002
- The Touch
2003
- The Legend of Butch and Sundance (TV)
Anderes
- 1996: Musik zur Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele
- „Conan Sword & Sorcery Spectacular“, Musik zur Bühnenvorführung in den Universal Studios
- Musik zu „American Journeys“ in Disneyland
- Musik zum IMAX-Film „Flyers“
- Musik zum IMAX-Film „Behold Hawaii“
- Musik zu einem The Legend of Zelda: Ocarina of Time Trailer, die beim ersten Trailer des Spieles The Legend of Zelda: Twilight Princess wiederverwendet wurde
Weblinks
- Basil Poledouris in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Offizielle Seite
- Einträge zu Basil Poledouris im Katalog des Deutschen Musikarchivs
Personendaten NAME Poledouris, Basil KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Filmkomponist GEBURTSDATUM 21. August 1945 GEBURTSORT Kansas City, Missouri, USA STERBEDATUM 8. November 2006 STERBEORT Los Angeles, Kalifornien, USA
Wikimedia Foundation.