- Polistes atrimandibulis
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Polistes atrimandibulis Systematik Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera) Überfamilie: Vespoidea Familie: Faltenwespen (Vespidae) Unterfamilie: Feldwespen (Polistinae) Gattung: Polistes Art: Polistes atrimandibulis Wissenschaftlicher Name Polistes atrimandibulis Zimmermann, 1930 Polistes atrimandibulis, auch Sulcopolistes atrimandibulis, ist ein Hautflügler aus der Familie der Faltenwespen (Vespidae).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Tiere erreichen eine Körperlänge von bis 15 bis 18 Millimetern (Weibchen), bzw. 12 bis 18 Millimetern (Männchen). Wie auch die übrigen Feldwespen sind sie schwarz-gelb gezeichnet. Die Basis des Medianlappens am Clypeus ist seitlich betrachtet stark zurückgesetzt und verläuft nicht bogenförmig. Das Gesicht ist bei beiden Geschlechtern unterhalb der Basis der Fühler stark schwarz gefärbt.
Vorkommen
Die Art ist in Südeuropa und dem südlichen Mitteleuropa bis in Höhen von rund 2800 Meter Seehöhe verbreitet. Sie besiedelt sonnige Lebensräume, in denen auch ihr Wirt lebt.
Lebensweise
Die Art lebt als Kuckuckswespe parasitisch von der Berg-Feldwespe (Polistes biglumis). Bevorzugt werden Nester parasitiert, bei denen bereits einige Arbeiterinnen geschlüpft sind. Das eingedrungene Kuckuckswespenweibchen wird zunächst angegriffen, verhält sich selbst aber passiv und bewegt sich nicht, sodass die Verteidiger von ihr ablassen. Anschließend wird die Wirtskönigin durch ein Dominierungsverhalten zur Unterwerfung gezwungen. Es wird mit den Vorderbeinen umklammert, mit den Fühlern abgetastet und es wird auch der Stachel am Rücken der Königin sitzend mit gekrümmten Hinterleib demonstriert. Eingesetzt wird er jedoch nicht. Dieses Verhalten und die Aussonderung von Pheromonen bewirken, dass sich die Wirtskönigin entweder unterwirft und im Nest als Arbeiterin verbleibt, oder aber das Nest verlässt. Auch die Wirtsarbeiterinnen ordnen sich dem Parasiten unter. Anschließend werden die Eier und Larven der Berg-Feldwespen gefressen und eigene Eier gelegt. Gelegentlich kann beobachtet werden, dass ein Parasitenweibchen mehrere Nester auf diese Art unterwirft, wobei jedoch nur ein Nest zur Heranzucht von Nachkommen genutzt wird und die Nebennester bzw. deren Eier und Larven nur zur Nahrungsbeschaffung für diese Brut dienen. Die Deckel der parasitierten Zellen sind auffallen weiß und nicht wie beim Wirt schwarzbraun gefärbt.
Quellen
Literatur
- Rolf Witt: Wespen. Beobachten, Bestimmen. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-89440-243-1.
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