- Augapfel
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Der Augapfel (Bulbus oculi) des Menschen hat einen Durchmesser von etwa 24 mm. Er ist in die Augenhöhle (Orbita), die durch Stirnbein, Keilbein, Jochbein, Tränenbein, Siebbein und Oberkieferknochen begrenzt wird, in einem gleitfähigen Fettkörper eingebettet und füllt diese zu etwa zwanzig Prozent aus. Der Augapfel besitzt drei grundlegende Schichten:
- äußere Augenhaut (Lederhaut und Hornhaut)
- mittlere Augenhaut (Aderhaut, Ziliarkörper und Regenbogenhaut)
- innere Augenhaut (Netzhaut mit Pigmentepithel)
Um seine Kugelform beizubehalten, besitzt der Augapfel in seinem Inneren eine gallertartige, durchsichtige Masse, die man als Glaskörper bezeichnet. Weiterhin besteht er aus Fasern, Nervenbahnen, diversen arteriellen und venösen Gefäßen, Fett- und Bindegewebe. Er nutzt einen aufwendigen Halteapparat aus Bändern und Muskeln (siehe auch: Lockwood-Ligament), der eine nahezu kardanische Aufhängung des Bulbus innerhalb der Orbita gewährleistet. Sechs äußere Augenmuskeln sorgen für die richtige Position innerhalb der Augenhöhle und vor allen Dingen für die korrekte Stellung der Augen zueinander. Drei innere Augenmuskeln dienen zum einen der Größenänderung der Pupille (Pupillenreaktion), z. B. bei Lichteinfall, zum anderen der Naheinstellungsfähigkeit (Akkommodation) der Augenlinse.
Der Augapfel beinhaltet einen sehr komplexen und variablen optischen Apparat, der aus verschiedenen Komponenten bzw. brechenden Medien besteht. Hierzu gehören Hornhaut, Linse, Glaskörper, und das Kammerwasser in den vorderen Augenabschnitten. Als kurzfristiger Regulator bei Helligkeitsschwankungen zählt auch die Regenbogenhaut (Iris) dazu, die mit Hilfe der Pupille sphärische Aberrationen eliminiert und damit die Schärfentiefe erhöht. Zwei Arten von Fehlsichtigkeit haben in der Regel unmittelbar mit der Anatomie des Augapfels zu tun. Bei der Übersichtigkeit, auch Hyperopie oder Weitsichtigkeit genannt, ist der Augapfel für die herrschenden Brechungsverhältnisse zu kurz, sodass der Brennpunkt hinter der Netzhaut liegt. Umgekehrt ist bei der Kurzsichtigkeit (Myopie) der Augapfel zu lang. Der Brennpunkt befindet sich vor der Netzhaut. Diese Art der Brechungsfehler fasst man zusammen unter dem Begriff der axialen Refraktion. Diese verändert sich in der Regel und unterliegt dem normalen Wachstum des Augapfels im Kindes- und bis zum Erwachsenenalter. Einen weiteren Brechungsfehler stellt die Stabsichtigkeit (Astigmatismus oder Hornhautverkrümmung) dar.
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