Polymerisatharz

Polymerisatharz

Polymerisatharze sind Kunstharze, die als meist als Bindemittel für Farben eingesetzt werden. Die Gruppe der Polymerisatharze wird in Polyolefine, Polyvinyle und Polyacrylate unterteilt.[1] Diese Bindemittel werden als feine Pulvermischung mit einer festen Farbe (Pulverlack) beziehungsweise als wässrige oder ölige Dispersion (Dispersionsfarbe) oder Lösung (Lösungsmittelfarbe) mit dem Farbstoff und dem Lösungsmittel auf dem zu lackierenden Material aufgetragen.

Inhaltsverzeichnis

Herstellung und Verwendung

Polymerisatharze entstehen, wie alle Polymere durch Verkettung von Monomeren zu Makromolekülen. Die Molmassen liegen jedoch meist erheblich über den in Lacken verwendeten Kondensationsharzen.[1] Dies führt zu vermehrtem Einsatz als lösungsmittelfreie, wässrige Dispersionsfarbe oder Pulverlack.

Wässrige Polymerisatharze befinden sich in Dispersionsfarben, Acrylfarben oder auch im Graffitischutz. Sie neigen nicht zur Vergilbung. Ölige Polymerisatharze befinden sich in Decken und Fassadenmattfarben, sie neigen zur Vergilbung. Polymerisatharze auf der Basis von Polyacryl, Polyvinylchlorid und Polyvinylacetat werden für Bodenfarben, Fassadenmattfarben und Grundierungen verwendet. Acryl und Methacrylharze werden für Tiefengrundierungen eingesetzt. Durch ihre fadenförmige Art dringen sie ausgezeichnet in den Untergrund ein.

Gelöste und ungelöste Polymerisatharze

Bei Polymerisatharzen werden gelöste von ungelösten Polymerisatharzen unterschieden.

Ungelöste Harze

Ungelöste Polymerisatharze enthalten Binderkugeln, welche auf der Oberfläche während des Trocknungsvorgangs (kalter Fluss) verkleben. Durch ihre physikalische Eigenschaft als Kugeln dringen sie nicht tief in einen Untergrund ein. Die Kugeln entstehen unter dem Einfluss von Wärme, Druck und Reaktionshilfsstoffen in der wässrigen Phase.

Gelöste Harze

Gelöste Polymerisatharze unterscheidet man in vernetzende und nicht-vernetzende Typen. Vernetzende Typen härten durch chemische Reaktion unter dem Einfluss von Härtern, Wärme oder UV-Einfluss. Sie werden meist in der Industrie oder Autolackiererei eingesetzt.

Nicht vernetzende Typen werden oft in der Baumalerei eingesetzt. Sie trocken durch Verdunstung ihres Löse- und Verdünnungsmittels. Durch diesen physikalischen Vorgang können sie durch erneuten Einsatz des Lösungsmittels wieder in Lösung gebracht werden.

Einzelnachweise

  1. a b A. Goldschmidt, H.-J. Streitberger: BASF Handbuch Lackiertechnik. 2002, Vincentz Network GmbH & Co KG, ISBN 3878703244

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