- Polytechnikum Stuttgart
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Universität Stuttgart Gründung 1829 (Vereinigte Real- und Gewerbeschule)
TH seit 1876, Uni seit 1967Ort Stuttgart Bundesland Baden-Württemberg Staat Deutschland Leitung Wolfram Ressel Studenten 19.879 (WS 2008/09) Mitarbeiter 2655 (2006) Website www.uni-stuttgart.de Die Universität Stuttgart ist eine Hochschule in Stuttgart mit starker Ausrichtung auf technische Fächer. Sieben ihrer zehn Fakultäten entsprechen einer typischen TU-Gliederung, drei weitere umfassen Studienrichtungen der Geo- und Biowissenschaften, Philosophie und Wirtschaftsfächer.
Die früher in der Stadtmitte angesiedelten technisch-naturwissenschaftlichen Institute wurden weitgehend seit den 1960er-Jahren auf den Campus von Stuttgart-Vaihingen umgesiedelt, die Geisteswissenschaften und die Studienrichtung Architektur verblieben in der Zentrumslage beim Hauptbahnhof. Die Hochschule betreibt auch 20 spezielle Forschungsinstitute, davon einige zusammen mit Fraunhofer- und Max-Planck-Instituten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Es gab bereits am Ende des 18. Jahrhunderts in Stuttgart für wenige Jahre eine Universität, als die 1770 gegründete Hohe Karlsschule 1781 zur Universität erhoben wurde. Unter Herzog Ludwig Eugen wurde sie 1794 aber wieder aufgelöst. Die Karlsschule bildete vor allem Juristen für landeshoheitliche Aufgaben sowie Mediziner für die württembergische Armee aus. Einer der berühmtesten Studenten war Friedrich Schiller, der ab 1773 an der Karlsschule zum Militärarzt ausgebildet wurde.
Die heutige Universität geht auf die Gründung der Vereinigten Real- und Gewerbeschule im Jahre 1829 zurück. Sie feierte somit im Jahr 2004 ihr 175-jähriges Bestehen. Entsprechend der zunehmenden Bedeutung der Ingenieurwissenschaften und der damit verbundenen Akademisierung der Studien wurde sie 1876 zur Technischen Hochschule. Diese erhielt 1900 auch das Promotionsrecht für technische Disziplinen. Die Entwicklung der Fachrichtungen an der TH Stuttgart führte 1967 zur Umbenennung in Universität Stuttgart.
Der größte Teil des Campus befindet sich seit 1959 in Stuttgart-Vaihingen, wo bis heute mehr als 100 Hektar des Pfaffenwaldes für die Gebäude der Natur- und Ingenieurwissenschaften gerodet wurden. Am angestammten Platz im Zentrum Stuttgarts sind die Geistes- und Sozialwissenschaften sowie die Architektur aufzufinden. Neben diesen beiden „Hauptteilen“ der Universität gibt es noch verschiedene „Nebenstellen“, die in der Stadt verteilt sind, wie z. B. das „Institut für Mineralogie und Kristallchemie“ am Azenberg.
Berühmte Persönlichkeiten
Ingenieurwissenschaften
- Bernhard von Gugler (1812–1880), Mathematiker, Lehrer der Darstellenden Geometrie, von 1843 bis 1879 am Polytechnikum, von 1858 bis 1862 Rektor.
- Christian Otto Mohr (1867–1873), am Polytechnikum (Vorläufer der Universität)
- Carl Julius Bach (1847–1931), von 1878 bis 1922 Professor für Dampfmaschinen, Dampfkessel, Maschinenelemente und Elastizitätslehre. Ab 1899 Materialprüfungsanstalt (MPA) und Ingenieurlaboratorium.
- Immanuel Herrmann (1870–1945), Professor für Elektrotechnik von 1902 bis 1933
- Theodor Fischer (1862–1938), Mitbegründer der Stuttgarter Schule
- Paul Bonatz (1877–1956), Vertreter der Stuttgarter Schule
- Otto Graf (1881-1956), Bauingenieur (Baustoffkunde und Baustoffprüfung)
- Wunibald Kamm (1893–1966), von 1930 bis 1945 Professor für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen.
- Erich Siebel (1891–1961), 1931 bis 1940 und 1947 bis 1957 Direktor der Materialprüfungsanstalt und Ordinarius für Materialprüfung, Werkstoffkunde und Festigkeitslehre.
- Richard Feldtkeller (1901–1981), Professor für elektrische Nachrichtentechnik von 1936 bis 1966
- Eugen Sänger (1905–1964), Pionier der Raumfahrt
- Fritz Leonhardt (1909–1999), von 1957 bis 1974 Professor für Massivbau, 1967 bis 1969 auch Rektor.
- Karl Ramsayer (1911–1982), Begründer der Integrierten Navigation; Geodätische Astronomie
- John Argyris (1913–2004), Einführung der Finiten Elemente als Berechnungsmethode
- Frei Otto (* 1925), gründete 1964 das Institut für Leichte Flächentragwerke (IL) und 1969 den Sonderforschungsbereich 64 Weitgespannte Flächentragwerke der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
- Jörg Schlaich (* 1934), Bauingenieur, von 1974 bis 2000 Direktor des Instituts für Massivbau/Konstruktion und Entwurf II
- Hans-Jörg Bullinger (* 1944), Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft
- Ernst Messerschmid (* 1945), Raumfahrer, Direktor des Instituts für Raumfahrtsysteme
Kulturwissenschaften
- August Nitschke, 1960 bis 1994 Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte
- Golo Mann, 1960 bis 1964 Lehrstuhl für Politische Wissenschaften
- Max Bense, 1949 bis 1978 Lehrstuhl für Philosophie und Wissenschaftstheorie
- Reinhard Döhl (bis 2004), einflussreicher Literaturwissenschaftler
- Eberhard Jäckel, Professor für Neuere Geschichte (1967 bis zu seiner Emeritierung 1997)
Naturwissenschaften
- Hermann Fehling (1811–1885), wurde 1839 auf Liebigs Vorschlag auf den Lehrstuhl für Chemie an der polytechnischen Schule berufen.
- Martin Wilhelm Kutta (1867–1944), von 1912 bis 1935 Professor für Mathematik; siehe auch Lösungsverfahren von Runge-Kutta
- Erich Regener (1881–1955), Professor für Physik von 1920 bis 1937
- Paul Peter Ewald (1888–1985), Professoer für Physik von 1921 bis 1938 und Rektor von 1932 bis 1933
- Theodor Förster (1910–1974), Professor für Physikalische Chemie an der Technischen Hochschule Stuttgart von 1951 bis 1974, siehe Fluorescence resonance energy transfer
- Hermann Haken (* 1927), von 1960 bis 1995 Professor für theoretische Physik und Begründer der Synergetik
- Erik Grafarend (* 1939), bis 2005 Prof. für Geodäsie, internat. Autor (u.a. Stochastik, Netzdesign, Potentialtheorie, Relativistik)
- Ulrich Kull, Professor für Pflanzenphysiologie/Botanik von 1978 bis 2005
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Péter Horváth, Professor für Controlling von 1980 bis 2005
- Helge Majer, Professor für Volkswirtschaftslehre von 1979 bis 2005
- Erich Zahn, Professor für Betriebswirtschaftslehre von 1976 bis 2008
Berühmte Studenten
- Volker Beck
- Gottlieb Daimler
- Gerhard Ertl
- Max Eyth (1836-1906), Ingenieur und Schriftsteller
- Dietrich Haarer
- Mario Heinen
- Ernst Heinkel
- Fritz Henkel
- Hans Holzwarth, Entwickler der ersten voll funktionstüchtigen Gasturbine, Ehrendoktor der TH Stuttgart
- Wunibald Kamm
- Walter Kreiser
- Berthold Leibinger (* 1930), Aufsichtsratsvorsitzender der Trumpf GmbH & Co. KG, Pionier bei der Entwicklung von Werkzeugmaschinen mit numerischer Bahnsteuerung
- Karl Maybach
- Ulf Merbold
- Frieder Nake
- Karl Wilhelm Ochs
- Joachim Pfeiffer (*25.April 1967), Deutscher Politiker
- Jürgen Weber
- Martin Winterkorn
Ehrensenatoren
- Helmut Claas
- Artur Fischer
- Reinhold Würth
Fakultäten
- Fakultät 1: Architektur und Stadtplanung
- Fakultät 2: Bau- und Umweltingenieurwissenschaften
- Fakultät 3: Chemie
- Fakultät 4: Energie-, Verfahrens- und Biotechnik
- Fakultät 5: Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik
- Fakultät 6: Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie
- Fakultät 7: Konstruktions-, Produktions- und Fahrzeugtechnik
- Fakultät 8: Mathematik und Physik
- Fakultät 9: Philosophisch-Historische Fakultät
- Fakultät 10: Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Graduiertenkollegs, Sonderforschungsbereiche und ähnliche Einrichtungen
- Moderne Methoden der magnetischen Resonanz in der Materialforschung
- Sprachliche Repräsentation und ihre Interpretation
- Aero-thermodynamische Auslegung eines Scramjet-Antriebssystems für zukünftige Raumtransportsysteme
- Non-linearities and Upscaling in Porous Media (zusammen mit den niederländischen Hochschulen Delft, Eindhoven, Utrecht)
- SFB 374: Entwicklung und Erprobung innovativer Produkte – Rapid Prototyping
- SFB 381: Charakterisierung des Schädigungsverlaufs in Faserverbundwerkstoffen mittels zerstörungsfreier Prüfung
- SFB 382: Verfahren und Algorithmen zur Simulation physikalischer Prozesse auf Höchstleistungsrechnern (mit der Universität Tübingen)
- SFB 404: Mehrfeldprobleme in der Kontinuumsmechanik
- SFB 495: Topologie und Dynamik von Signalprozessen
- SFB 627: Umgebungsmodelle für mobile kontextbezogene Systeme
- SFB 706: Katalytische Selektivoxidationen von C-H-Bindungen mit molekularem Sauerstoff
- SFB 716: Dynamische Simulation von Systemen mit großen Teilchenzahlen
- SFB 732: Inkrementelle Spezifikation im Kontext
DFG-Schwerpunktprogramme
- Programm 1155: Molekulare Modellierung und Simulation in der Verfahrenstechnik (Sprecherhochschule: Technische Universität Hamburg-Harburg)
DFG-geförderte Forschungsgruppen
- FOR 384: Zerstörungsfreie Strukturbestimmung von Betonbauteilen mit akustischen und elektromagnetischen Echo-Verfahren
- FOR 460: Entwicklung von Konzepten und Methoden zur Ermittlung der Zuverlässigkeit mechatronischer Systeme in frühen Entwicklungsphasen
- FOR 508: Noise Generation in Turbulent Flows
- FOR 509: Multiscale Methods in Computational Mechanics
- FOR 639: Gezielte vorbeugende Wartung durch automatisierte Zustandsbeobachtung
- FOR 730: Positioning of single nanostructures -Single quantum devices-
DFG-Transferbereiche
- TFB 51: Simulation und aktive Beeinflussung der Hydroakustik in flexiblen Leitungen
- TFB 56: Entwicklung eines regenerativen Reaktorsystems für die autotherme Führung endothermer Hochtemperatursynthesen
- TFB 59: Wandlungsfähigkeit in der variantenreichen Serienfertigung
- TFB 65: Entwicklung und Erprobung innovativer Produkte
Transregio-Programme der DFG
- SFB/TR 21: Control of quantum correlations in tailored matter: Common perspectives of mesoscopic systems and quantum gases (Stuttgart, Ulm/Tübingen)
Höchstleistungsrechenzentrum
Zur Universität gehört das Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS), das für auswärtige Kunden in der Betriebsgesellschaft hww mit den Firmen T-Systems, T-Systems Solutions for Research GmbH, und Porsche zusammenarbeitet. Universitätsinterne Leistungen werden direkt angeboten. Es arbeitet ferner im Höchstleistungsrechner-Kompetenzzentrum Baden-Württemberg mit dem Höchstleistungsrechner der Universität Karlsruhe zusammen. Es beherbergt Europas schnellsten Vektorrechner – eine NEC SX-8 576/M72 sowie weitere Rechnercluster. Das HLRS ist eines von drei Bundeshöchstleistungsrechenzentren und unterstützt Wissenschaftler in ganz Deutschland.
Daneben betreibt das HLRS eigene Forschung in den Bereichen Höchstleistungsrechnen, Visualisierung und Modellierung und Simulation, die auch in der Lehre vertreten werden. 1997 hat das HLRS gemeinsam mit dem Pittsburgh Supercomputing Center zum ersten mal zwei Rechner zwischen Europa und USA zu einem Rechnerverbund gekoppelt. 1999 wurde es von der amerikanischen National Science Foundation (NSF) für diese und andere Arbeiten auf dem Gebiet des verteilten Höchstleistungsrechnens ausgezeichnet. 2003 gewann das HLRS die HPC Challenge der Supercomputing '03.
Studiengänge
Ingenieurwissenschaften
- Architektur und Stadtplanung
- Automatisierungstechnik in der Produktion (ab WS08/09 Mechatronik)
- Bauingenieurwesen
- Bauphysik
- Elektrotechnik und Informationstechnik
- Fahrzeug- und Motorentechnik
- Geodäsie und Geoinformatik
- Immobilientechnik und Immobilienwirtschaft
- Informatik
- Luft- und Raumfahrttechnik
- Maschinenwesen
- Softwaretechnik
- Technische Kybernetik
- Technologiemanagement
- Umweltschutztechnik
- Verfahrenstechnik
- Werkstoffwissenschaft
Naturwissenschaften und Mathematik
- Chemie
- Computational Physics
- Lebensmittelchemie (nur Grundstudium, Hauptstudium an der Universität Hohenheim)
- Mathematik
- Physik
- Technische Biologie
Sprach- und Kulturwissenschaften
- Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
- Anglistik/Englisch
- Computerlinguistik
- Galloromanistik/Französisch
- Germanistik/Deutsch
- Geschichte
- Geschichte der Naturwissenschaften und Technik
- Italianistik
- Kunstgeschichte
- Linguistik
- Philosophie und Philosophie/Ethik
- Romanistik: Französisch
- Romanistik: Italienisch
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Berufspädagogik
- Betriebswirtschaftslehre
- Pädagogik
- Pädagogik/Berufspädagogik
- Politikwissenschaft
- Sozialwissenschaft
- Sozialwissenschaft Dt.-franz. Bachelor
- Soziologie
- Sportwissenschaft
- Technikpädagogik
- Technisch orientierte Betriebswirtschaftslehre
- Volkswirtschaftslehre
- Wirtschaftsinformatik (gemeinsamer Studiengang mit der Universität Hohenheim)
Universitätsbibliothek
Die Universitätsbibliothek Stuttgart hat ihren Hauptsitz seit ihrer Gründung im Jahre 1829 in der Stadtmitte von Stuttgart. Raumknappheit führte zu einem Ausbau des Universitätsbereiches in Stuttgart-Vaihingen seit 1957. Aus diesem Grund ist die UB seit dieser Zeit zweigeteilt. Inzwischen ist der größte Teil der naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Institute der Bibliothek in der Zweigstelle der UB in Stuttgart-Vaihingen angesiedelt. Architektur und Geisteswissenschaften sowie die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften blieben im Bereich Stadtmitte. Die Bibliothek fungiert als klassische Universitätsbibliothek für die Ingenieur- und Naturwissenschaften. Für Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften übernimmt diese Funktion ergänzend die Württembergische Landesbibliothek.
Sonstige Einrichtungen
Zur Universität gehört die Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart, die am 1. Juli 2003 aus der Staatlichen Materialprüfungsanstalt Stuttgart und der Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen, Otto-Graf-Institut, hervorgegangen ist. Das Otto-Graf-Institut war bereits seit 2000 Teil der Universität. Es ging aus der Amtlichen Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen bzw. deren 1980 durch Eingliederung der Chemisch-Technischen Prüfämter Stuttgart und Karlsruhe entstandenem Nachfolgeamt Forschungs- und Materialprüfungsanstalt Baden-Württemberg (Otto-Graf-Institut) hervor.
Aktuelle Ereignisse
Zukunftsoffensive
Im Sommer 2003 gab es größere Proteste der Studierenden, da die Universitätsleitung ein Papier, die sogenannte „Zukunftsoffensive der Universität Stuttgart“, vorgelegt hat, in dem aus Spar- und Profilgründen die Abschaffung der geisteswissenschaftlichen Lehramtsstudiengänge und einiger damit zusammenhängender Professuren angestrebt wurde. Nachdem die Proteste ein erhebliches Medienecho in den lokalen Zeitungen erfuhren, wurden die Planungen widerrufen, im Februar 2005 wurde schließlich beschlossen, die Lehramtsstudiengänge bis zu einer erneuten Evaluation 2010 nicht anzutasten. Durchgesetzt wurde hingegen u. a. die Schließung der Institute für Geographie sowie Geologie.
Proteste gegen Studiengebühren
Summer of Resistance 2005
Am 28. April 2005 wurde in der Vollversammlung der Studierenden der Universität ein Vorlesungsboykott beschlossen, der vom 2. Mai bis zum 4. Mai stattfand. In dieser Zeit fanden alternative Veranstaltungen wie beispielsweise Podiumsdiskussionen, spontane Demonstrationen und Aktionen statt. Der Protest eines Teils der Studierenden richtet sich gegen die geplante Einführung von Studiengebühren. Am 4. Mai 2005 fand in der Stuttgarter Innenstadt eine Großdemonstration mit über 8000 Teilnehmern statt, an der sich auch die Gewerkschaften beteiligten. Die Stuttgarter waren zu dieser Zeit bundesweit führend mit ihren Protesten. Es wurde ein Campus-WG eingerichtet sowie am 23. Juni 2005 erneut ein Streiktag eingelegt mit einer Großdemo in Stuttgart.
Protest im WS 05/06
Der Protest wurde über die Semesterferien im WS 05/06 fortgeführt und gipfelt nun wegen der ersten Lesung des Studiengebührengesetzes am 30. November 2005 in einer erneuten landesweiten Großdemonstration in Stuttgart. Es wurde auch ein Weblog über den Protest eingerichtet. Am 30. November 2005 fand erneut eine landesweite Großdemonstration gegen die Einführung von allgemeinen Studiengebühren statt. 8000 Studierende und Schüler zogen in zwei Demonstrationszügen durch die Stadt. Für diesen Tag war die erste Lesung des neuen Landeshochschulgesetzes, in dem auch die Studiengebühren enthalten sind, geplant. Da an diesem Tag jedoch der Boden im Landtag frisch gewachst werden musste, wurde die Lesung auf den 1. Dezember 2005 verschoben (laut Pressestelle des Landtags). Am Tag, an dem das Studiengebührengesetz doch beschlossen wurde, dem 15. Dezember 2005, wurde noch einmal zu einer Großdemonstration aufgerufen, die diesmal mit nur ca. 3000 Teilnehmern wesentlich schlechter besucht. Nach der offiziellen Demo gab es so noch Straßenblockaden und eine Missachtung der Bannmeile am Landtag, daher kam es zu mehreren Festnahmen.
Studiengebührenboykott WS 06/07
Für Anfang des Jahres 2007 wurde ein Gebührenboykott angestrebt und auch durchgeführt. Dieser reihte sich in den Protest vieler baden-württembergischer Hochschulen ein und es wurde zu einer zentralen Demo am 26. Januar 2007 in Karlsruhe aufgerufen. Das Quorum, welches auf 4200 Einzahler (=25% der Studierenden) festgesetzt war, wurde verfehlt. Am Stichtag, dem 15. Februar 2007, hatten lediglich 1377 Studenten die Studiengebühren auf das Treuhandkonto überwiesen.
Siehe auch
Literatur
- Festschrift zum 150-jährigen Bestehen der Universität Stuttgart. Hg. v. Johannes H. Voigt. DVA, Stuttgart 1979, ISBN 3-421-01937-1
- Otto Borst: Schule des Schwabenlands. Geschichte der Universität Stuttgart DVA, Stuttgart 1979, ISBN 3-421-01936-3
- Johannes H. Voigt: Universität Stuttgart. Phasen ihrer Geschichte. Konrad Wittwer, Stuttgart 1981, ISBN 3-87919-324-X
- Gerhard Zweckbronner: Ingenieurausbildung im Königreich Württemberg. Vorgeschichte, Einrichtung und Ausbau der Technischen Hochschule Stuttgart und ihrer Ingenieurwissenschaften bis 1900 – eine Verknüpfung von Institutions- und Disziplingeschichte. Schriften des Landesmuseums für Technik und Arbeit in Mannheim Nr. 2. Konrad Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0549-3
- Die Universität Stuttgart nach 1945. Geschichte, Entwicklungen, Persönlichkeiten. Hg. im Auftrag des Rektorats von Norbert Becker und Franz Quarthal zum 175-jährigen Jubiläum der Universität Stuttgart. Jan Thorbecke, Stuttgart 2004
- Universität Stuttgart. Innovation ist Tradition. Hg. im Auftrag des Rektorats und der Vereinigung von Freunden der Universität Stuttgart v. Norbert Becker, Ulrich Engler, Ursula Zitzler zum 175-jährigen Bestehen der Universität Stuttgart. Jan Thorbecke, Stuttgart 2004, ISBN 3-7995-0139-8
- Universität Stuttgart. Innovation is our Tradition. Jan Thorbecke, Stuttgart 2004, ISBN 3-7995-0149-5
Weblinks
- Homepage der Universität Stuttgart
- Studium und Studiengänge
- Fachschaften und unabhängige Studierendenvertretung FaVeVe
- Studentenwerk Stuttgart
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48.78179.1752Koordinaten: 48° 46′ 54″ N, 9° 10′ 31″ O
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