- Polytrichales
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Frauenhaarmoose Schönes Widertonmoos
(Polytrichum formosum)Systematik Unterreich: Moose Abteilung: Moospflanzen (Bryophyta) Unterabteilung: Laubmoose i.w.S. (Bryophytina) Klasse: Laubmoose (Bryopsida) Unterklasse: Polytrichidae Ordnung: Frauenhaarmoose Wissenschaftlicher Name Polytrichales Die Polytrichales oder Frauenhaarmoose sind eine Ordnung der Laubmoose, die heute in eine eigene Unterklasse gestellt werden. Bei ihnen findet man die unter den Moosen stärkste Ausdifferenzierung verschiedener Gewebe: In der Mitte des Stämmchens verläuft ein wasserleitender Zentralstrang, ähnlich wie man ihn auch bei Vorläufern der Farne findet. Die Polytrichales gelten deshalb auch als relativ ursprüngliche Vertreter der Moose. Der Zentralstrang macht einen sehr hohen Wuchs der Vertreter dieser Ordnung möglich.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Gametophyt
Die Polytrichidae besitzen die höchstentwickelten Gametophyten unter den Moosen. Die Stämmchen besitzen einen Zentralstrang (Hadrom) aus wasserleitenden Zellen (Hydroiden), um den ein Hohlzylinder assimilatleitender Zellen (Leptom) liegt. Die beiden Teile entsprechen somit einer Protostele, d.i. eine konzentrisches Leitbündel mit Innenxylem. Der Aufbau des Stämmchen gleicht also dem der Kormophyten; allerdings ist es hier der Gametophyt, bei den Kormophyten der Sporophyt, der diesen Aufbau besitzt.
Die Blättchen besitzen eine Rippe, in der sich wasser- und assimilatleitende Zellen sowie Festigungselemente befinden. Auf der Ventralseite befinden sich Längslamellen, deren Zellen der Wasserspeicherung und der Photosynthese dienen. Die Endzellen der Lamellen besitzen oft artcharakteristische Form.
Aufgrund ihrer Anatomie und der gut entwickelten Leitungsgewebe gehören zu den Frauenhaarmoosen die größten Moose. Das auch in Mitteleuropa heimische Polytrichum commune erreicht 50 Zentimeter Höhe wie auch das australasische Dawsonia superba.
Sporophyt
Der Sporophyt ist deutlich anders gebaut als bei den Bryidae, zu denen die Polytrichales früher gestellt wurden. Besonders der Aufbau des Peristoms ist einzigartig unter den Moosen: Es besteht aus konzentrischen Lagen ganzer Zellen, während es bei den Bryidae aus Resten von Zellwänden besteht. Die Kalyptra ist deutlich behaart, worauf sich der deutsch Name Frauenhaarmoos bezieht.
Verbreitung
Die Polytrichales kommen vor allem in den gemäßigten und kalten Zonen beider Erdhalbkugeln bis in die Arktis bzw. Antarktis vor. In den Tropen finden sich die meisten Arten in den Gebirgen.
Familien
Die Ordnung besteht aus nur zwei Familien:
- Dawsoniaceae mit der einzigen Gattung Dawsonia
- Polytrichaceae mit 15 Gattungen.
Literatur
- Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey, J. Döring: Moosflora. 4., neu bearbeitete und erweiterte Auflage (UTB für Wissenschaft, Band 1250). Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-2772-5 (Ulmer) & ISBN 3-8252-1250-5 (UTB)
- Jan-Peter Frahm: Biologie der Moose. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg und Berlin 2001, ISBN 3-8274-0164-X
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