Pompedda

Pompedda

Mario Francesco Kardinal Pompedda (* 18. April 1929 in Ozieri, Provinz Sassari, Italien; † 17. Oktober 2006 in Rom) war ein Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche.

Leben

Mario Francesco Pompedda empfing nach einem Studium der Katholischen Theologie und Philosophie im Jahre 1951 das Sakrament der Priesterweihe. Nach weiterführenden Studien promovierte er in den Fächern Rechtswissenschaften und Katholische Theologie und erwarb darüber hinaus das Lizentiat in Biblischer Theologie. Ab 1955 arbeitete er in verschiedenen Aufgaben am Gerichtshof des Vatikan, der Sacra Rota Romana. Papst Paul VI. berief ihn am 8. Mai 1969 zum Auditor an demselben Gerichtshof. Am 13. September 1993 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. als Nachfolger von Erzbischof Ernesto Maria Fiore zu dessen Dekan und als solchen am 29. November 1997 zum Titularerzbischof von Bisarcio. Die Bischofsweihe spendete ihm der Papst am 6. Januar 1998. Am 16. November 1999 wurde er zum Präfekten des Obersten Gerichtshofes der Apostolischen Signatur ernannt. Am 21. Februar 2001 nahm ihn Johannes Paul II. als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie Annunciazione della Beata Vergine Maria a Via Ardeatina in das Kardinalskollegium auf. Kurz nach der Vollendung seines 75. Lebensjahres wurde sein aus Altersgründen vorgebrachtes Rücktrittsgesuch am 27. Mai 2004 angenommen. Pompedda war Teilnehmer am Konklave 2005, in dem Benedikt XVI. gewählt wurde.

Am 17. Oktober 2006 verstarb Pompedda in der Gemelli-Klinik in Rom.

Wirken

Kardinal Mario Francesco Pompedda sprach sich gegen eine Gleichsetzung der Homo-Ehe mit dem Rechtsinstitut der Ehe aus. Zugleich erkannte er in einem Zeitungsinterview als ehemaliger Leiter des Vatikangerichts die Notwendigkeit an, im Staat eine rechtliche Regelung der faktisch zusammen lebenden homosexuellen Paare zu definieren. In einem solchen Gesetz könne es um die Eigentumsrechte gehen, um Pensionsansprüche und um Erbfragen. Mit diesen Äußerungen zeigte der Kardinal einen wegweisenden pragmatischen Umgang des Vatikans mit homosexuellen Paaren auf. In der Vergangenheit hatte gerade der Vatikan sich gegen eine rechtliche Anerkennung homosexueller Paare immer wieder ausgesprochen.

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