- Pont au change
-
Die Pont au Change (deutsch: „Tauschbrücke“, Brücke der Geldwechsler, -verleiher, Banken) ist eine Seinebrücke in der Pariser Innenstadt. Sie verbindet die Île de la Cité auf Höhe der Conciergerie mit dem rechten Flussufer auf Höhe des Théâtre du Châtelet. Sie steht an der Grenze zwischen dem ersten und vierten Arrondissement. Ihren Namen erhielt die Brücke aufgrund der in früheren Zeiten auf ihr angesiedelten Wechselstuben und Banken, der Brückenhäuser (bis 1788).
Inhaltsverzeichnis
Daten
- Koordinaten: 48° 51′ 24″ N, 2° 20′ 48″ O48.8566666666672.3466666666667Koordinaten: 48° 51′ 24″ N, 2° 20′ 48″ O
- Länge: 103m
- Breite: 30 m (davon Straßenbreite 18 m; 2 Trottoirs mit je 6 m)
- Architekten: Paul-Martin Gallocher de Lagalisserie und Paul Vaudry
- Konstruktionsart: Bogenbrücke mit drei Spannbögen von 31 m Weite. Die beiden Pfeiler sind durch halbrunde steinerne Poller geschützt.
- Bauweise: Mauerwerk
- Bauzeit: 1858-1860
- Lage: Quai de la Megisserie an der Place du Châtelet bzw. Quai de l'Horloge
Geschichte
Die erste an dieser Stelle errichtete Holzbrücke stammt vermutlich vom Ende des 9. Jahrhunderts, kurz nach dem Ende der Überfälle der Normannen (siehe auch Belagerung von Paris (885-886)). Sie war die Verlängerung der von Flandern kommenden und daher gegenüber der alten römischen Brücke, die die von Soissons kommende Rue Saint-Martin aufnahm, wirtschaftlich wichtiger werdenden Rue Saint-Denis. Die Brücke führte unmittelbar vom Rive Droite zum königlichen Palast auf der Île de la Cité und trug deshalb zunächst den Namen Pont du Roi ("Königsbrücke"). Zu ihrem Schutz wurde auf der Landseite eine Befestigung, ein Kastell (das Grand Châtelet im Gegensatz zum Petit Châtelet an der Petit Pont) errichtet, das nach dem Bau der Stadtmauer durch Philipp August, womit es seine Schutzfunktion verloren hatte, Sitz des „Prévôt", des königlichen Vogtes von Paris, wurde, Gerichtsgebäude und Gefängnis inklusive. Noch heute heißt der Platz, an dem die Brücke auf das Nordufer trifft „Place du Châtelet".
Wie im Mittelalter üblich, war die Brücke bebaut: 140 Häuser und 112 Läden, dazu Mühlen, machten die Brücke über den Verkehrsknotenpunkt hinaus zu einem der wirtschaftlichen Zentren der Stadt. 1411 befahl Ludwig VII. den Goldschmieden und Geldwechslern sich auf dieser Brücke anzusiedeln. Die Brücke hatte noch sieben Pfeiler In den nachfolgenden Jahrhunderten wechselte das Bauwerk immer wieder den Namen. Da sich das königliche Gefolge nach dem Umzug des Hofstaats in den Louvre über diese Brücke zum Gottesdienst nach Notre-Dame begab, wurde die Brücke mit einigen Skulpturen französischer Könige, u.a. der des jungen Ludwig XIV. geschmückt, welche heute im Louvre stehen.
Historische Gemälde
- Hubert Robert: Abbruch der Häuser auf der P. (1788). Das Bild zeigt die Gewölbe auf Brückenniveau, über denen die höheren Stockwerke bereits abgebrochen sind. Baumaterialien werden mit Ochsenwagen abtransportiert. Standort des Gemäldes: Neue Pinakothek, München.
Anekdote
Im Roman „Das Parfum" von Patrick Süskind wird die Pont au Change, welche zur Zeit des Romanes noch mit Häusern bebaut war, erwähnt. Im Buch befindet sich hier bis zum Einsturz eines Brückensegmentes das Haus und die Werkstatt des fiktiven Parfümeurs Giuseppe Baldini.
1900, im Hintergrund das Palais de Justice
Weblinks
Wikimedia Foundation.