- Porsche 356/2
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Porsche 356 Hersteller: Porsche Produktionszeitraum: 1948–1965 Klasse: Sportwagen
RennwagenKarosserieversionen: Coupé, Cabriolet, Roadster Motoren: 1,1–2,0 l Boxermotoren, 29–96 kW Länge: 4.001 mm Breite: 1.670 mm Höhe: 1.330 mm Radstand: 2.100 mm Leergewicht: 680–900 kg Vorgängermodell: Porsche 356 Nr. 1 Roadster Nachfolgemodell: Porsche 901, Porsche 911 Der Porsche 356 ist das erste Serienmodell von Porsche. Grundlage war 1948 der von Ferry Porsche initiierte „Porsche Nr. 1“, ein zweisitziger Mittelmotorroadster mit Rohrrahmen und einem auf 26 kW (35 PS) gesteigerten 1,1-Liter-VW-Motor (Leistungsangabe entsprechend „Einzelgenehmigung“ der Kärntner Landesregierung vom 8. Juni 1948). Als „Geburtstag“ des Porsche 356 gilt der 7. Juli 1948, an dem der erste Testbericht über ein Porsche-Coupé erschien. Im April 1965 endete die Produktion der Baureihe 356; 76.302 Wagen wurden gebaut.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
In Serie ging der Porsche 356 mit geänderten Rahmen und einem Heckmotor statt des ursprünglichen Mittelmotorkonzeptes. Die ersten 50 Wagen mit Aluminiumkarosserie wurden in Handarbeit in Gmünd in Kärnten gebaut, wohin Porsche gegen Ende des Zweiten Weltkriegs ausgewichen war.
1950 zog Porsche nach Stuttgart-Zuffenhausen zurück. Die Produktion wurde in Räumen der Karosseriewerke Reutter aufgenommen, die bereits Ende 1949 den Auftrag erhalten hatten, 500 Stahlkarosserien zu fertigen. Das Design stammte von Erwin Komenda, der schon die Karosserie des VW Käfer gestaltet hatte.
Die ersten Porsche 356 enthielten viele Serienteile von VW, wie Getriebe, Bremsen und den leistungsgesteigerten 4-Zylinder-Boxermotor mit jetzt 29 kW (40 PS). 1950 kamen ein 1,3-Liter-Motor sowie Duplexbremsen vorn dazu.
Während seiner Produktionszeit verbesserte Porsche den Typ 356 immer weiter, behielt aber typische Merkmale wie die für Porsche patentierte und vom VW Käfer bekannte vordere Kurbellenkerachse sowie die an Längsschubstreben geführte hintere Pendelachse mit Drehstabfedern bei. Die Motoren basierten zwar immer auf dem VW-Original, wurden aber stetig weiterentwickelt.
Parallel konstruierte 1953 Ernst Fuhrmann den völlig neuen 1,5-Liter-Königswellen-Motor (Fuhrmann-Motor) mit vier obenliegenden Nockenwellen und einer Leistung von 81 kW (110 PS), der vor allem in den Rennversionen zum Einsatz kam und später im Typ 904 GTS mit 2 Litern Hubraum bis zu 114 kW (155 PS) leistete.
356-Modelle
Der Porsche 356 wurde in mehreren Modell-Generationen hergestellt. Alle Varianten hatten einen 4-Zylinder-Heckmotor und Hinterradantrieb.
- 1948–1955: 356 (Urmodell)
- Der erste von Porsche entwickelte und produzierte Sportwagen, der unter dem Namen Porsche vertrieben wurde. Bereits zu Beginn der Produktion konnte der Wagen als Coupé oder Cabrio erworben werden. Erkennbar sind die ersten Porsche 356 an der zweigeteilten Windschutzscheibe aus Sekuritglas mit Mittelsteg (ab Modelljahr 1952 einteilige Scheibe, aber mit einem Knick in der Mitte). Serienmäßig hatte der Wagen eine durchgehende Sitzbank für Fahrer und Beifahrer, Einzelsitze waren auf Wunsch erhältlich.
- 1955–1959: 356 A
- Das zweite Modell des 356 (ab Herbst 1955), das durchgängig während der kompletten Produktionszeit in drei Karosserie-Varianten (Coupé, Cabrio, Speedster/Convertible D) mit fünf Motortypen hergestellt wurde. Neu waren die nun einteilige, gebogene Frontscheibe und Türscheiben aus Hartglas (Sekurit) sowie das an der Oberseite gepolsterte Armaturenbrett.
- Zusätzlich wurde der 356 A ab 1958 als Hardtop-Cabriolet (Cabrio-Karosserie mit festem, abnehmbaren Hardtop) angeboten.
- 1959–1963: 356 B
- Der Porsche 356 bekam in dieser Modellvariante ein umfassendes Facelift, das den Wagen moderner und eleganter erscheinen ließ. Die Scheinwerfer und die Stoßstangen wurden höher gesetzt, sodass der Wagen freundlicher erschien. Das Lenkrad erhielt eine versenkte Nabe, Drehfenster verbesserten die Frischluftzufuhr und die Heckscheibe wurde von einer Heizdüse beschlagfrei gehalten.
- 1963–1965: 356 C
- Der 356 C entspricht weitgehend der letzten Ausführung des 356 B. Äußerlich unterscheidet er sich von dem Vorgänger nur durch neue Felgen mit einem kleineren, optischen Lochkranz und neuen Radkappen, die durch Scheibenbremsen an allen vier Rädern erforderlich wurden. Zeitgleich neben dem 356 C bzw. 356 SC lief die Produktion des Porsche 911 an. 1965 löste der Porsche 912 (4-Zylinder-Motor, 90 PS) als „Einsteigermodell“ den 356er ab.
Urmodell
Serienversionen des ersten Porsche 356
Der Porsche 356 wurde von 1948 bis 1955 als Coupé und Cabriolet mit vier Motorversionen gebaut.
Technische Daten – Modelljahr 1953
Porsche 356: 1100 1300 1500 1500 S Motor: 4-Zylinder-Boxermotor (Viertakt) Hubraum: 1086 cm³ 1286 cm³ 1488 cm³ 1488 cm³ Bohrung x Hub: 73,5 x 64 mm 80 x 64 mm 80 x 74 mm 80 x 74 mm Leistung bei 1/min: 29,4 kW (40 PS)
bei 400032,4 kW (44 PS)
bei 400040,5 kW (55 PS)
bei 440051,5 kW (70 PS)
bei 5000Max. Drehmoment bei 1/min: 70 Nm bei 2800 81 Nm bei 2500 106 Nm bei 2800 108 Nm bei 3600 Verdichtung: 7,0 : 1 6,5 : 1 6,8 : 1 8,2 : 1 Ventilsteuerung: Stoßstangen und Kipphebel (zentrale Nockenwelle) Kühlung: Luftkühlung (Gebläse) Getriebe: 4-Gang-Getriebe mit Porsche-Ringsynchronisierung, Knüppelschaltung Radaufhängung vorn: Kurbellenkerachse (VW) Radaufhängung hinten: Pendelachse mit Längsschubstreben Federung: querliegende Drehstäbe Karosserie: Kastenrahmen aus Stahlblech, mit Bodengruppe fest verbunden Spurweite vorn/hinten: 1290/1250 mm Radstand: 2100 mm Länge: 3950 mm Leergewicht: Coupé 810 kg – Cabriolet 830 kg Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h 145 km/h 155 km/h 170 km/h Im November 1953 erschien zusätzlich der 356 1300 S mit 44 kW (60 PS) bei 5500/min und einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h; die Produktion des Typs 1100 lief aus.
Sportversionen
1954 wurde der Speedster ins Programm aufgenommen (zunächst nur für den Export in die USA), ein offener Sportwagen mit flacher Windschutzscheibe und einem voll versenkbaren, niedrigeren Verdeck als beim Cabriolet. Die Türen hatten keine Kurbelfenster, sondern Steckscheiben. Schalensitze unterstrichen die sportliche Note des Modells, das wahlweise mit dem 1500- oder 1500-S-Motor geliefert wurde; Preis ab Werk: 12.200,00 DM.
Vorläufer des Speedster war 1952 der American Roadster, der auf Anregung aus Amerika in einer Auflage von nur 15 Stück gebaut wurde (nur eins dieser Fahrzeuge blieb in Deutschland). Die handgefertigten Aluminiumkarosserien des America Roadsters entstanden bei der Gläserkarosserie GmbH in Ullersricht bei Weiden in der Oberpfalz, die vor dem Krieg mit Sitz in Dresden eine der bekanntesten Karosseriebaufirmen war. Der Roadster war 60 kg leichter als das Coupé und erreichte mit dem 70-PS-Motor eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h.
Quelle: Boschen/Barth: „Das große Buch der Porschetypen“, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01284-7;
Dr. Gerhard Mirsching: „Gläser Cabriolets – Ein Stück deutscher Automobilgeschichte“, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-613-01193-XA-Modell
Serienversionen des A-Modells
Der Porsche 356 A wurde vom Oktober 1955 bis September 1959 als Coupé, Cabriolet und Speedster bzw. ab 1958 als Convertible D gebaut, außerdem ab 1958 als sogenanntes „Hardtop“ mit nicht abnehmbarem Dach. Der Convertible D unterscheidet sich vom Speedster durch eine höhere Windschutzscheibe, ein Verdeck mit größerer Heckscheibe, Kurbelfenster und normal aufgepolsterte Sitze statt der Schalensitze. Das „D“ stand für das Karosseriewerk Drauz, Heilbronn, das den Aufbau lieferte. Als Zubehör gab es ab 1957 für Cabriolet und Speedster ein Hardtop.
Technische Daten – Modelljahr 1958
Porsche 356 A: 1600 1600 S 1600 GS Carrera
„de Luxe“1500 GS Carrera
„Gran Turismo“Motor: 4-Zylinder-Boxermotor (Viertakt) Hubraum: 1582 cm³ 1582 cm³ 1587 cm³ 1498 cm³ Bohrung x Hub: 82,5 x 74 mm 82,5 x 74 mm 87,5 x 66 mm 85 x 66 mm Leistung: 44 kW (60 PS)
bei 450055 kW (75 PS)
bei 500077 kW (105 PS)
bei 650081 kW (110 PS)
bei 6400Max. Drehmoment bei 1/min: 110 Nm bei 2800 117 Nm bei 3700 121 Nm bei 5000 124 Nm bei 5200 Verdichtung: 7,5 : 1 8,5 : 1 9 : 1 9 : 1 Ventilsteuerung: Stoßstangen und Kipphebel
(zentrale Nockenwelle)4 obenliegende Nockenwellen
(Königswellenantrieb)Kühlung: Luftkühlung (Gebläse) Getriebe: 4-Gang-Getriebe mit Porsche-Ringsynchronisierung, Knüppelschaltung Radaufhängung vorn: Kurbellenkerachse (jeweils zwei längsliegende Traghebel übereinander) Radaufhängung hinten: Pendelachse mit Längsschubstreben Federung vorn: 2 durchgehende Vierkant-Blattfederstäbe übereinander Federung hinten: 1 runder querliegender Drehstab auf jeder Seite Karosserie: Kastenrahmen aus Stahlblech, mit Bodengruppe fest verbunden Spurweite vorn/hinten: 1306/1272 mm Radstand: 2100 mm Reifen/Felgen: 5.60 – 15 Sport 5.90 – 15 Supersport Maße L x B x H: 3950 x 1670 x 1310 mm (Convertible und Hardtop 1290 mm) Leergewicht: Coupé 885 kg – Cabriolet 905 kg – Convertible 855 kg Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h 175 km/h ca. 200 km/h ca. 200 km/h Quellen: Prosepkt W 21/57-9.58-III und „Das große Buch der Porschetypen“
Zu Beginn der Baureihe 356 A waren fünf Motortypen im Programm: 1300 mit 44 PS, 1300 S mit 60 PS, 1600 mit 60 PS, 1600 S mit 75 PS und 1500 GS „Carrera“ mit 100 PS. Kurbelgehäuse, Zylinderkopf und Kolben waren bei allen Typen aus Leichtmetall.
Sportversionen
1955 erschien die Sportversion des 356 A, der „1500 GS“ bzw. Porsche Carrera mit 100 PS (benannt nach dem Langstreckenrennen Carrera Panamericana), der 1958 durch zwei 1600er Versionen ergänzt bzw. ersetzt wurde. (Mit dem Modelljahr 1959 trat der „Carrera 1600 GT“ mit 115 PS an die Stelle des „1500 GS Gran Turismo“.)
Die Carrera-Modelle waren u. a. durch die Verwendung von Leichtmetallhauben, Schalensitzen usw. leichter als die anderen Serien-Porsche. Erkennbar ist der „Carrera 1600 GT“ an den jeweils zusätzlichen sechs Luftschlitzen links und rechts neben dem Motorluftgitter. Für den Sporteinsatz konnten Sperrdifferenzial, Sportauspuff, Zentralverschlüsse für die Räder (Rudge-Naben), Ansauglufttrichter statt Luftfiltern und eine elektrisch beheizte Frontscheibe geliefert werden.
1956, 1957 und 1958 gewann jeweils ein „1500 GS Carrera“ u. a. die Gran-Turismo-Klasse bis 2 Liter beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring. Paul Ernst Strähle/Hans-Joachim Walter erreichten 1958 einen Durchschnitt von 118,61 km/h und waren damit schneller als der Sieger der Klasse über 2 Liter. 1959 holte sich die gleiche Mannschaft den Klassensieg mit dem „Carrera 1600 GT“.
B-Modell
Serienversionen des B-Modells (1959 bis 1963)
Der Porsche 356 wurde von Herbst 1959 bis 1961 als Coupé, Cabriolet/Hardtop und Roadster produziert (der Roadster als Nachfolger des Convertibel D). Ab 1960 produzierte Karmann in Osnabrück außerdem den „Hardtop“ mit fest aufgeschweißtem Dach, der sich vom „klassischen“ Porsche-Coupé durch eine abgesetzte Dachlinie (fast wie ein Stufenheck), schmale B-Säulen sowie ein großes Heckfenster unterschied und dem Cabriolet-Hardtop ähnelte. Die Produktion des Roadsters, den zuletzt D’leteren in Brüssel fertigte, wurde 1962 eingestellt.
Vom A-Modell unterschied sich der 356 B in erster Linie durch höher eingesetzte Scheinwerfer und eine dadurch vorn weniger gerundete Linie der Kotflügel. Die Stoßstangen wurden ebenfalls höher angebracht, was in der Frontschürze Lufteinlässe für die neuen Leichtmetall-Trommelbremsen ermöglichte. In die Radkappen war das Porsche-Wappen eingeprägt. Super 90 und Carrera erhielten eine Ausgleichsfeder an der Hinterachse, die das weniger belastete kurveninnere Rad mit der Kraft des belasteten Rades an den Boden drückte, um das Übersteuern (Ausbrechen des Hecks bei schneller Kurvenfahrt) zu verringern.
Für das Modelljahr 1962 erfuhr der 356 B u. a. folgende Änderungen: Motordeckel mit zwei Lufteintrittsgittern, vorderer bzw. Kofferraumdeckel mit fast geradlinigem Abschluss, Tankeinfüllstutzen außen unter einer Klappe auf dem rechten vorderen Kotflügel, flacherer Tank zugunsten eines größeren Kofferraums.
Technische Daten – Modelljahr 1962
Porsche 356 B: 1600 1600 S 1600 S-90 2000 GS Motor: 4-Zylinder-Boxermotor (Viertakt) Hubraum: 1582 cm³ 1582 cm³ 1582 cm³ 1966 cm³ Bohrung x Hub: 82,5 x 74 mm 82,5 x 74 mm 82,5 x 74 mm 92 x 74 mm Leistung: 44 kW (60 PS)
bei 450055 kW (75 PS)
bei 500066 kW (90 PS)
bei 550096 kW (130 PS)
bei 6200Max. Drehmoment bei 1/min: 110 Nm bei 2800 117 Nm bei 3700 121 Nm bei 4300 162 Nm bei 4600 Verdichtung: 7,5 : 1 8,5 : 1 9 : 1 9,2 : 1 Ventilsteuerung: Stoßstangen und Kipphebel
(zentrale Nockenwelle)DOHC*
(Königswellen)Kühlung: Luftkühlung (Gebläse) Getriebe: 4-Gang-Getriebe mit Porsche-Ringsynchronisierung, Knüppelschaltung Radaufhängung vorn: Kurbellenkerachse mit Stabilisator Radaufhängung hinten: Pendelachse mit Längsschubstreben Federung vorn: 2 durchgehende Vierkant-Blattfederstäbe
aus einzelnen Federblättern übereinanderFederung hinten: 1 runder querliegender Drehstab auf jeder Seite Karosserie: Kastenrahmen aus Stahlblech,
Karosserie mit Bodengruppe fest verbundenSpurweite vorn/hinten: 1306/1272 mm Radstand: 2100 mm Reifen/Felgen: 5.60 – 15 Sport 165 – 15 (Gürtel) Maße L x B x H: 4010 x 1670 x 1330 mm (Hardtop 1315 mm) Leergewicht: 935 kg 1010 kg Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h 175 km/h 185 km/h 200 km/h * DOHC = Double Overhead camshaft; hier: je zwei obenliegende Nockenwellen (links und rechts)
Sportversionen des B-Modells
356 1600 GS Carrera GT (Coupé):
- 1588 cm³ 4-Zylinder-Saugmotor, 85 kW/115 PS (bis Modelljahr 1961)
356 Carrera GTL-Abarth (Coupé):
- 1588 cm³ 4-Zylinder-Saugmotor, 85 kW/115 PS (1960 – nur ca. 20 Stück)
Die Technik entspricht weitestgehend der Modellreihe 356 B, die Karosserie ist jedoch von Abarth (Turin) aerodynamisch optimiert, sie ist länger und flacher, und es fehlt jegliches luxuriöse Interieur, wodurch ca. 140 kg gegenüber der Serie eingespart werden. Zur Ausstattung des „Abarth“ gehören: Sperrdifferenzial und 80-l-Benzintank; Extras: Sportauspuff, Speziallufttrichter, Sicherheitsgurte, Überrollbügel und Zentralverschlüsse für die Räder.
356 2000 GS Carrera 2 (Coupé und Cabrio):
- 1966 cm³ 4-Zylinder-Saugmotor, 96 kW/130 PS (ab Modelljahr 1962)
Der Carrera 2 ist das Spitzenmodell der 356er Baureihe und der erste Serien-Porsche mit Scheibenbremsen. Diese Bremsen sind eine Porsche-eigene Konstruktion, die sich von anderen dadurch unterscheidet, dass die Scheiben von innen umgriffen werden. Der Außenrand ist deshalb an einem sternförmigen Nabenträger befestigt.
In der Ausführung als Reisewagen mit 130 PS (Beschleunigung 0 – 100 km/h nach Werksangabe in 8,9 s) kostete das Carrera-2-Coupé 23.700 DM, das Cabriolet 24.850 DM.
Die Sportausführung 2000 GS-GT hat Türen und Haubendeckel aus Leichtmetall, ein Holzlenkrad, Seiten- und Heckscheibe aus Plexiglas; Rücksitze und Stoßstangenhörner fehlen (für Rundstreckenrennen werden die Stoßstangen meist ganz entfernt). Die Motorleistung wird auf bis zu 114 kW (155 PS) bei 6600/min angehoben; Verdichtung 9,8 : 1. Der GT hat einen 110-Liter-Tank (sonst 50 Liter), der von außen durch einen Einfüllstutzen in der vorderen Haube gefüllt wird. Preis des Wagens: 26.700 DM2000 GS-GT
Zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1962 erscheint ein Porsche-Prototyp mit 2-Liter-Motor und einer speziell für Hochgeschwindigkeitskurse entwickelten Karosserie: Der Bug ist weit nach unten gezogen, das Dach reißt plötzlich ab, im Gegensatz zu dem fließenden Verlauf des standardmäßigen 356er Hecks. (Wegen der so entstandenen Fahrzeugsilhouette wird der Wagen scherzhaft „Dreikantschaber“ genannt.)
1963 erhält der Carrera 2 als Werkswagen unter der Bezeichnung Porsche 2000 GS-GT diese bzw. eine ganz ähnliche Karosserie. Bei der Targa Florio fahren Edgar Barth/Herbert Linge mit diesem Typ auf den dritten Platz des Gesamtklassements und werden Erster unter allen Gran-Turismo-Wagen. Beim 1000-km-Rennen desselben Jahres wird der 2000 GS-GT unter Hans Joachim Walter/Ben Pon/Herbert Linge/Edgar Barth Vierter in der Gesamtwertung und Sieger der GT-Fahrzeuge bis 2 Liter Hubraum.
1964 setzt der Privatfahrer Günter Klass einen „Dreikantschaber“ mit 1,6-Liter-Motor bei Langstreckenrennen ein.
C-Modell
Serienversionen des C-Modells (Mitte 1963 bis April 1965)
Der Porsche 356 C ist äußerlich vom 356 B kaum zu unterscheiden. Auffallend sind die geänderten Felgen mit schlichteren Radkappen ohne Porschewappen. Bedingt ist die Änderung der Felgen dadurch, dass Porsche jetzt alle Serienfahrzeuge mit Scheibenbremsen ausstattet (Ate-Bremsen nach Dunlop-Lizenz). Die hintere Ausgleichsfeder wird nur noch als Sonderausstattung geliefert. Auf Wunsch ist außerdem ein Sperrdifferenzial erhältlich. Die Auswahl an Motoren wird (einschließlich Carrera) auf drei reduziert, d. h., die 60-PS-Version (auch „Dame“ genannt) entfällt. Als Karosserievarianten werden Coupé und Cabriolet angeboten.
Technische Daten – Modelljahr 1964
Porsche 356 C: 1600 C 1600 SC Motor: 4-Zylinder-Boxermotor (Viertakt) Hubraum: 1582 cm³ 1582 cm³ Bohrung x Hub: 82,5 x 74 mm 82,5 x 74 mm Leistung: 55 kW (75 PS)
bei 520070 kW (95 PS)
bei 5800Max. Drehmoment bei 1/min: 123 Nm bei 3600 124 bei 4200 Verdichtung: 8,5 : 1 9,5 : 1 Ventilsteuerung: Stoßstangen und Kipphebel
(zentrale Nockenwelle)Kühlung: Luftkühlung (Gebläse) Getriebe: 4-Gang-Getriebe, Knüppelschaltung Radaufhängung vorn: Kurbellenkerachse mit Stabilisator Radaufhängung hinten: Pendelachse mit Längsschubstreben Federung vorn: 2 durchgehende Blattfederstäbe Federung hinten: 1 runder Drehstab auf jeder Seite Karosserie: Kastenrahmen aus Stahlblech,
Karosserie mit Bodengruppe verschweißtSpurweite vorn/hinten: 1306/1272 mm Radstand: 2100 mm Reifen/Felgen: 5.60 – 15 Sport 165 – 15 (Gürtel) Maße L x B x H: 4010 x 1670 x 1315 mm Leergewicht: 935 kg Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h 185 km/h Sportversionen des C-Modells
356 Carrera 2 (Coupé und Cabrio): Der Carrera 2 wird unverändert weitergebaut.
1600 CS Für den Rallye- oder Renneinsatz des 1600 CS bietet Porsche u. a. wahlweise einen 70- oder 90-Liter-Tank an, Ansaugtrichter statt Luftfilter, Überrollbügel, Unterschutz für Motor und Getriebe, Heckfenster aus Plexiglas, Schalensitze, 15-Zoll-Felgen aus Leichtmetall und eine Ausgleichsfeder an der Hinterachse. Kurbelgehäuse, Zylinder und Zylinderkopf sind aus Leichtmetall.
Grafische Darstellung der 356er Entwicklung
Porsche 356 Straßenfahrzeughistorie von 1948 bis 1965 Modell Leistung 1940er 1950er 1960er 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Urmodell 356 29 kW/40 PS 356 1100 29 kW/40 PS 356 1300 32 kW/44 PS 356 1300 S 44 kW/60 PS 356 1500 44 kW/60 PS 356 1500 40 kW/55 PS 356 America Roadster 51 kW/70 PS 356 1500 S 51 kW/70 PS A-Modell 356 1300 29 kW/40 PS 356 1300 S 44 kW/60 PS 356 1500 GS Carrera 74 kW/100 PS 356 1500 GS Carrera de Luxe 74 kW/100 PS 356 1500 GS Carrera GT 81 kW/110 PS 356 1600 44 kW/60 PS 356 1600 S 55 kW/75 PS 356 1600 GS Carrera de Luxe 77 kW/105 PS 356 1600 GS Carrera GT 85 kW/115 PS B-Modell 356 1600 44 kW/60 PS 356 Super 75 55 kW/75 PS 356 Super 90 66 kW/90 PS 356 1600 GS Carrera GT 85 kW/115 PS 356 Carrera 2 96 kW/130 PS C-Modell 356 1600 C 55 kW/75 PS 356 1600 SC 70 kW/95 PS 356 Carrera 2 96 kW/130 PS Farb-Legende: Grün Serienversionen des 356 Blau Sport-/Straßenversionen des 356 Weiterführende Informationen
Weblinks
Fahrzeug
- Porsches erster Le Mans-Renner: Der 356/2 von 1951
- Fanseite zum Porsche 356
- Faszination 356.de Informationen zum Porsche 356, Detailfotos.
Literatur
- Literatur über Porsche 356 in Bibliothekskatalogen: DNB, GBV
- Literatur zum Thema Porsche 356
- Literatur Porsche 356
Clubs
Quellen und Literatur
- Richard von Frankenberg: „Die ungewöhnliche Geschichte des Hauses Porsche“, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1969
- Lothar Boschen/Jürgen Barth: „Das große Buch der Porschetypen“, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01284-7
- Prospekt W 21/57-9.58-III. Aufl. 1958 – Dr.-Ing. h. c. F. Porsche KG
- Prospekt W 22 1.60 5 M Gl.
- Prospekt W 22 20 M 10.61 Gl.
- Prospekt W 22 20 M 9.63 G
Porsche-Sportwagen seit 1948Aktuelle Serienmodelle: 911 (Typ 997) | 911 GT2 | 911 GT3 (RS) | Boxster (Typ 987) | Cayenne | Cayman
Historische Serienmodelle: 356 | 550 Spyder | 901 | 904 Carrera GTS | 911 Übersicht | 911 Urtyp (1963 bis 1973) | 911 „G-Modell" (1973 bis 1989) / 911 Turbo (1974 bis 1989) | 911 (1988 bis 1994, Typ 964) | 911 (1993 bis 1998, Typ 993) | 911 (1997 bis 2006, Typ 996) | 912 | 914 | 924 | 928 | 944 | 959 | 968 | 911 GT1/Evo | 993 GT2 | 996 GT2 | 996 GT3/RS | 986 Boxster | Carrera GT
Aktuelle Rennwagen: RS Spyder | 997 GT3 Cup/Cup S | 997 GT3 RSR
Historische Rennwagen: 356 Carrera/Abarth | 550 Spyder | 645 Spyder | 718 RS/RSK/GTR | 787 F1/F2 | 804 F1 | 904 Carrera GTS/-6/-8 | 906 Carrera 6 | 907 | 908/.01/.02/.03 | 909 Bergspyder | 910-6/-8 | 911/R/Carrera RS/RSR/Turbo | 917 | 917/10 | 917/20 | 917/30 Spyder | 924 Carrera GTS/GTP/GTR | 934 | 935/Baby/Moby Dick | 936 Spyder | 956 | 961 | 962 | 968 Turbo RS | 911 GT1/Evo/’98 | 993 GT2 R/Evo | 996 GT3 Cup | 996 GT3 R/RS/RSR | Porsche-Interscope „Indy“ | 2708 CART | Footwork-Porsche FA 12
Prototypen: 356 Nr. 1 Roadster | 597 | 916 | 989 | Gruppe B | Panamera
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