- Portal service-bw
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Die Plattform service-bw.de ist die E-Government-Plattform für Bürger, Unternehmen und die Verwaltungen in Baden-Württemberg.
Electronic Government (E-Government) steht für die Nutzung der elektronischen Medien – insbesondere des Internets – um Verwaltungsvorgänge elektronisch abzuwickeln. Aufgabe von E-Government ist es, wirtschaftliche, ganzheitliche und möglichst medienbruchfreie Automationslösungen innerhalb der Verwaltung und zwischen Verwaltung und Bürger/Unternehmen mit den Mitteln der Informations- und Kommunikationstechnik zu realisieren. Wo Verwaltungsvorgänge aus rechtlichen Gründen nicht elektronisch erledigt werden können, sollen Informationen angeboten werden, die den Gang zur Behörde – gleichgültig ob persönlich oder elektronisch – gut vorbereiten oder erleichtern. (Siehe auch: E-Administration)
Das Portal wurde 2001 durch das Land Baden-Württemberg initiiert und ist seit 2003 im Internet erreichbar. Es wird durch das Innenministerium Baden-Württemberg, Stabsstelle für Verwaltungsreform, betreut und weiterentwickelt. service-bw ist deutschlandweit das erste Portal, das von Land und Kommunen gemeinsam aufgebaut wird, um Bürgern und Unternehmen den Zugang zu Behörden zu erleichtern und den Beschäftigten der Verwaltung eine Basis für die Abwicklung der Verfahren online zu ermöglichen.
Das Portal ist ein Erschließungsportal, das den Nutzern die Verwaltung grundsätzlich ohne Kenntnis der fachlichen und örtlichen Zuständigkeit insbesondere über Stichwortverzeichnis, Behördenwegweiser und Verfahrensbeschreibungen erschließt. service-bw bündelt zudem mit einer bürgerorientierten Themenaufbereitung nach dem Lebenslagenprinzip die jeweils wesentlichen Informationen über öffentliche Stellen und Behörden sowie über die staatlichen Dienstleistungen, insbesondere die des Landes Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Aufbau des Portals
Zugang zu den Informationen erhalten Nutzer sowohl über die Hauptnavigation, die zu den einzelnen Portalmodulen führt, als auch über ein Stichwortverzeichnis und verschiedene Suchfunktionen. Die Nutzer können die Portalinhalte filtern lassen: nach regionaler Relevanz (sogenannte Regionalisierung) und nach personellen Kriterien (sogenannte Personalisierung) durch Auswahl von Filterkategorien wie beispielsweise Arbeitnehmer, Ausländer, Studierende oder Unternehmen.
Themenbereiche als Lebenslagen
Unter Lebenslagen sind für zentrale Ereignisse im Leben wie „Geburt“, „Heirat“ oder „Umzug“ die wesentlichen Informationen zusammengeführt. Entsprechendes gilt für Themenbereiche wie „Personalausweis, Reisepass, Kinderreisepass“ oder „Wahlen und Bürgerbeteiligung“.
Die Lebenslagen bündeln Informationen über Rechte und Pflichten, zu erledigende Behördengänge, private Stellen, die eingeschaltet werden sollten, finanzielle Hilfen und steuerliche Auswirkungen, die in einer Lebenssituation zutreffen. Neben dem Angebot von Tipps und Checklisten sowie weiterführenden Links zu anderen Internetangeboten schaffen die Lebenslagen insbesondere eine Verknüpfung zu den zugehörigen sogenannten Verfahrensbeschreibungen.
Zum Stand August 2007 bietet service-bw über 40 Lebenslagen zur Auswahl.
Verfahrensbeschreibungen
In den „Verfahrensbeschreibungen“ erfahren die Portalnutzer zu den Verwaltungsverfahren, welche staatlichen Dienstleistungen angeboten werden und was sie tun müssen, um ihre Behördengänge schnell zu erledigen. Die immer gleiche Strukturierung der Informationen (zuständige Stelle, Voraussetzungen, Verfahrensablauf, erforderliche Unterlagen, Fristen/Dauer, Kosten/Leistung und Rechtsgrundlage) ermöglicht eine schnelle Orientierung. Zum besseren Verständnis ist angestrebt, die Verwaltungsverfahren jeweils einem klassischen Formular und/oder einem Onlinedienst zuzuordnen.
Nach der Eingabe eines Ortes aus Baden-Württemberg werden in den Verfahrensbeschreibungen die fachlich und örtlich zuständige Stelle, gegebenenfalls kommunale Besonderheiten sowie die online verfügbaren Formulare und Onlinedienste angeboten.
Behördenwegweiser
Die Kontaktdaten der zuständigen Stellen können auch ohne Bezug auf eine Lebenssituation oder Verfahrensbeschreibung im „Behördenwegweiser“ nachgeschlagen werden. Derzeit werden dort Daten zu u.a. Öffnungszeiten, Adressen, Telefon- und Faxnummern, E-Mail-Adressen und Internetseiten von über 9.000 staatlichen und kommunalen Behörden und Einrichtungen angeboten.
Formulare und Onlinedienste
Elektronisch verfügbare Formulare der Städte, Gemeinden und Landesbehörden aus Baden-Württemberg sowie Onlinedienste mit kommunaler oder bundesweiter Gültigkeit stehen in enger Verknüpfung zu den Verfahrensbeschreibungen und den zuständigen Stellen. Der Zugang ist aber auch direkt über das Portalmodul „Formulare/Onlinedienste“ möglich.
Bibliothek
Die „virtuelle Bibliothek“ bietet Broschüren und Checklisten sowie ein Verwaltungsglossar – das die wichtigsten Fachausdrücke der Verwaltung erklärt – sowohl in der Onlineversion als auch zum Download an. Dort kann ebenfalls die Fortschreibung des Aktionsprogramms der Landesregierung „Elektronische Bürgerdienste Baden-Württemberg“ mit Informationen zu den Projekten im Bereich der elektronischen Verwaltungsdienstleistungen verfolgt werden.
Bürgerforum
Das „Bürgerforum“ dient dazu, sowohl Verbesserungsvorschläge als auch Kritik an der Landesverwaltung einzubringen. Die Ministerien des Landes stellen in diesem Bereich auch Gesetzesentwürfe zur Diskussion. Ein im Bürgerforum integriertes Gästebuch dient als Plattform für Kritik und Lob zum Portal.
Erweiterte Funktionalität für registrierte Nutzer
Im virtuellen „Dokumentensafe“ – erreichbar nach einer Registrierung unter „mein service-bw“ – können Unternehmer und Bürger mithilfe einer Signaturkarte persönliche Dokumente (z.B. Steuerbescheide aus ELSTER) sicher und nur für sie lesbar verschlüsselt abspeichern. Dieser Dokumentensafe wird im Sinne eines One-Stop-Governments ausgebaut zu einer Erschließungsfunktion für Verwaltungsprozesse und personalisierte Kundenportale wie beispielsweise das Mitarbeiterportal des Landesamts für Besoldung und Versorgung.
Kommunale Erweiterung und Integration
Das Portal wird in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen aufgebaut. Der kommunale DV-Verbund, bestehend aus der Datenzentrale und den kommunalen Rechenzentren, ermöglicht den Aufbau und Betrieb eines einheitlichen staatlich-kommunalen Portals.
So wird beispielsweise die Datenpflege des Behördenwegweisers dezentral organisiert, um Änderungen nur noch an einer zentralen Stelle bekannt geben zu müssen. Damit sollen – bei voller Verantwortung der Kommunen für ihren Bereich – Doppelarbeit zwischen Land und Kommunen vermieden und Kosten gesenkt werden.
Ohne bereits vorhandene kommunale Onlineauftritte zu tangieren, können alle Informationen aus service-bw auch in die Homepages der Kommunen eingespielt werden. Bereitstellung sowie Aktualisierung der Inhalte aus service-bw ist für die an einer Integration interessierten Kommunen kostenlos.
Weitere Zielsetzungen
Mehrsprachigkeit: Seit Oktober 2007 werden ausgewählte Themen auch in Englisch und Französisch angeboten. Ein weiterer Ausbau der Mehrsprachigkeit ist geplant.
One-Stop-Government: service-bw wird außerdem für die vielfältigen Ansprüche des europäischen Binnenmarkts ausgebaut. Unter anderem ist die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie im Rahmen des „E-Government Baden-Württemberg“ vorgesehen. Es sollen möglichst viele baden-württembergische Bürger und Unternehmen von den Neuregelungen (z.B. einheitlicher Ansprechpartner für Dienstleistungserbringer) profitieren können. Im Endausbau sollen die mit typischen Anliegen (aus Unternehmens- oder Bürgersicht) verbundenen Verwaltungsdienstleistungen über die „One-Stop-Government-Funktion“ mit einem Knopfdruck ausgelöst werden können. Im Idealfall soll der Portalnutzer einen Verwaltungsvorgang komplett über das Internet abwickeln können. Voraussetzung dafür ist, dass ein solcher Onlinedienst beziehungsweise eine Kette von Onlinediensten entwickelt ist und die zuständigen Behörden dies auch anbieten. Ziel des Portals ist nicht nur die Anbindung bereits bestehender E-Bürgerdienste (z.B. Melderegisterauskunft, Beantragung eines Wahlscheins, Gewerbeanmeldung, -abmeldung und -ummeldung, Gewerberegisterauskunft, Wunschkennzeichen, Steuererklärung), sondern auch die Integration weiterer erst noch zu realisierender E-Bürgerdienste.
Siehe auch
Weblinks
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