Portpunktion

Portpunktion
Portkatheter bei der Anlage

Der Portkatheter (kurz: Port) ist ein subkutaner, dauerhafter Zugang zum venösen oder arteriellen Blutkreislauf oder in die Bauchhöhle. Der Katheter zeichnet sich dadurch aus, dass er aus einem Topf mit Silikonmembran sowie einem angeschlossenen Schlauch besteht, der eine Version eines zentralvenösen Zugangs (ZVK) ist, dessen Ende kurz vor dem rechten Vorhof des Herzens liegt. Der Topf kann entweder aus Kunststoff, kunststoffummanteltem Titan oder Keramik bestehen. Der Portkatheter wird im Rahmen eines operativen Eingriffs implantiert.

Als Zugang kommen prinzipiell alle größeren Venen, über die auch ein zentralvenöser Katheter gelegt werden kann, in Frage. Häufig wird die Vena cephalica, ein Seitenast der Schlüsselbeinvene (Vena subclavia) zwischen dem großen Brustmuskel (M. pectoralis major) und dem Deltamuskel (M. deltoideus) in örtlicher Betäubung über einen kleinen Schnitt freigelegt und von dort aus der Katheter vorgeschoben (wie in der Röntgenaufnahme zu sehen). Der Port wird dann vom selben Schnitt aus unter die Haut im Bereich der oberen vorderen Brustwand geschoben. Eine andere Möglichkeit ist die Punktion einer großen Vene, meist der Vena subclavia, alternativ auch der Leistenvene (Vena femoralis) mithilfe der Seldinger-Technik. Der Port sollte aber auch dann möglichst im Bereich des Brustkorbs platziert werden, da die Rippen als Widerlager die Punktion erleichtern.

Durch transkutanes Einstechen durch die Silikonmembran wird der Zugang zum Blutkreislauf hergestellt. Über die innerhalb der Portkammer liegende Nadel kann nun entweder Blut aspiriert werden oder ein Medikament per Infusion zentral im Körper verabreicht werden.

Anwendung

Portkatheter

Ein Portkatheter wird vor allem in der Bluter- und Tumor-Therapie sowie bei der Behandlung anderer Krankheiten eingesetzt, wenn ein häufiger und sicherer venöser oder arterieller Zugang benötigt wird. Auch wenn ein Patient längerfristig parenterale Ernährung erhalten soll, kann ein Portkatheter verwendet werden, da normale zentrale Venenkatheter (ZVK) wegen erhöhter Infektionsgefahr spätestens nach wenigen Wochen gewechselt werden müssen.

Bei der Insulintherapie mit Insulinpumpen wird in besonderen Fällen über einen intraperitonealen Portkatheter ein Weg für das Insulinpräparat in die Bauchhöhle geschaffen.

Punktion

Röntgenaufnahme eines implantierten Portkatheters

Die Punktion des Portes (Portpunktion) ist eine pflegerische oder ärztliche Handlung, um einer Person Medikamente oder Infusionslösungen nach ärztlicher Verordnung und einem Zeitplan wiederholt zuzuführen. Technisch kann es sich gleichbedeutend auch um eine Portkatheterpunktion oder den Portnadelwechsel handeln.

Aufnahme einer gezogenen Portnadel

Wichtige Arbeitsprinzipien sind dabei

  • sauberes, hygienisches Arbeiten.
  • im Schlauchsystem und den verbundenen Blutgefäßen keinen Überdruck aufzubauen
  • Die verwendeten Materialien müssen steril gehalten werden
  • Einhaltung der Fünf-mal-R-Regel (Medikamentensicherheit)

Komplikationen

Mögliche Komplikationen sind Infektionen, Einblutungen oder eine Thrombose (der V. subclavia).

Gesundheitshinweis
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