- Positiver Friede
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Positiver Frieden ist ein Konzept des norwegischen Friedensforschers Johan Galtung, das er um 1971 entwickelte. Gemeint ist damit ein Frieden, der nicht allein in der Abwesenheit von internationaler Gewaltausübung besteht, sondern in der Abwesenheit von struktureller Gewalt.
Dieses theoretische Konzept fand seinen Widerhall in Formulierungen von Politikern wie Erhard Eppler: „Friedenspolitik bedeutet, dass man die Ursachen zu beseitigen versucht, die zu einem Krieg führen können.“ (Interview 1972) und Willy Brandt: „Not ist Konflikt. Wo Hunger herrscht, ist auf Dauer kein Friede. [...] Wir werden uns entschließen müssen, mit ritualisierten Traditionen zu brechen: Wer den Krieg ächten will, muss auch den Hunger ächten…“ (Ansprache vor der UNO-Vollversammlung Anfang Oktober 1973)
Für Galtung ging das Konzept des positiven Friedens mit den Konzepten von soziale Verteidigung und gewaltfreie Aktion einher. Frieden als bloße Verhinderung von Krieg lasse sich durch atomare Abschreckung sichern. Soziale Verteidigung könne nur eine Gesellschaft leisten, hinter der die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung stehe.
Literatur
- Ekkehart Krippendorff: Militärkritik. Vorw. v. Johan Galtung. Frankfurt, Suhrkamp-Verlag 1993
- Johan Galtung: Die Zukunft der Menschenrechte. Vision: Verständigung zwischen den Kulturen
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